Die Vecnum Nivo kommt in ansprechender Kartonverpackung ohne viel Kunststoff-Pufferzeugs. Im Lieferumfang befindet sich neben dieser Variosattelstütze diverse O-Ringe, mit denen sich die Stütze farblich ans Bike anpassen lässt. Zudem legen die Allgäuer eine erstklassige Anleitung bei, in der sämtliche Schritte zu Einbau und Wartung einfach und verständlich erklärt sind – klasse! Standardmäßig wird die Nivo mit Universal Fernbedienung geliefert. Der Trigloc-Hebel für unter den Lenker kostet 20 Euro Aufpreis. Zusätzlich wäre noch eine spezielle Sattelklemme mit zweifacher Verschraubung verfügbar, welche die Stütze schonend im Rahmen klemmt. Eine einwandfreie Funktion garantiert Vecnum nur mit dieser Klemme. Der Preis liegt bei 32 Euro. Die Nivo Teleskopstütze ist lediglich im Durchmesser 30,9 Millimeter erhältlich, was für alle anderen Rahmen eine Reduzierhülse nötig macht. Auch die kann man sich direkt im Online-Shop mitbestellen, für 21 Euro.
Die Vecnum Nivo zeichnet sich gleich durch mehrere spezielle Features aus. So hat man als Kunde die Wahl zwischen einer vierfachen Indexierung oder einer stufenlosen Verstellung der Variosattelstütze. Mit gerade mal 42 Millimetern fällt der Abstand von Sattelgestell zu Rahmenoberkante recht gering aus. Dadurch wird besonders viel Hub nutzbar. Obendrein lässt sich der verfügbare Hub über das Travelfit-System um bis zu 32 Millimeter reduzieren. Auch beim Service sammelt die Nivo Punkte: Mit lediglich einem 5 mm Inbusschlüssel und der Demontage weniger Bauteile lässt sich die Stütze servicen – auch zuhause. Vecnum setzt mit seinem mechanischen System vor allem auf Zuverlässigkeit, Haltbarkeit und Servicefreundlichkeit.
Die Montage der Teleskopstütze ist schnelle erledigt: Der Abschlussnippel wird einfach am Auslösemechanismus eingehängt und mit einem O-Ring fixiert. Bei der Madenschraube am Daumenhebel, welche den Zug vorne am Lenke fixiert handelt es sich nur um einen 1,5er Inbus. Hier sollte man vorsichtig mit dem Werkzeug sein! Leider ist diese Größe an kaum einem Minitool vorhanden – blöd, wenn unterwegs etwas justiert werden muss. Pluspunkte sammelt die extrem übersichtliche und gut erklärte Anleitung.
Auch der Sattel lässt sich besonders leicht montieren. Einfach Schrauben lockern, Sattelgestell unter die kompakte ober Aufnahme einschieben und wieder fixieren. Die hochwertigen Schrauben laufen leicht und wirken sehr langlebig.
Wie kommt die Teleskopstütze ans Bike? Eigentlich ganz einfach. Mit unserer Step-by-Step-Anleitung ist der Einbau der absenkbaren Sattelstütze kein Problem.
Der Trigger-Hebel von Vecnum gehört nicht nur zu den leichtesten, sondern auch zu den besten am Markt. Er ist aufwendig gefertigt und in drei Ebenen verstellbar. Damit findet man immer die passende Position am Lenker. Durch seine Riffelung liegt der Hebel gut am Daumen. Auch die Dosierbarkeit ist bestens.
Die Nivo weist einige Besonderheiten auf: Sie ist eine der wenigen Teleskopstützen, die mechanisch verriegeln. Das macht die Stütze haltbar und servicefreundlich. Außerdem lassen sich mit diesem System Zwischenstufen leicht finden. Ein weiteres cleveres Detail ist die intern gelöste Hub-Anpassung. Über das sogenannte Travel-Fit-System lässt sich der Hub um 32 Millimeter reduzieren. Dazu muss nur der Satteladapter abgenommen und die Stütze mit einem 5er Inbus entriegelt werden. Shims oder Pins, die man in die Stütze einsetzt, sind nicht nötig.
Es gibt aber auch Punkte, die uns weniger gefallen haben. So knarzte die Nivo bei jeder Betätigung, was sich vor allem bei den voluminösen Rohren des Testbikes verstärkte. Erst durch eine erneute Montage konnten wir dieses Problem jedoch beheben. Zum Absenken der Stütze muss man einen kleinen Widerstand überwinden. Besser, man hebt das Gesäß daher leicht aus dem Sattel. Auch beim Hochfahren muss man sich an den Verriegelungsmechanismus der Nivo gewöhnen. Anfangs hat man das Gefühl, die Stütze bleibt erstmal hängen, bevor sie dann auslöst. Hintergrund: Bei der Sperrklinke des sogenannten ShutLoc-Mechanismus handelt es sich um einen zweistufigen Bolzen, der die Stütze freigibt. Ebenfalls auffällig: Die Ausfahrgeschwindigkeit ist im Vergleich mit am geringsten.
Die Vecnum Nivo Variosattelstütze ist in vielerlei Hinsicht besonders: Sie arbeitet mit einer mechanischen Ansteuerung, ist intern um 32 mm im Hub reduzierbar und sehr einfach zu servicen. Dazu kommen die hervorragende Verarbeitung und der hochwertige, umfangreich verstellbare Hebel. Zwischenstufen lassen sich hier besonders leicht finden. Zudem ist die Nivo extrem leicht. Wer mit der langsamen Ausfahrgeschwindigkeit und dem gewöhnungsbedürftigen Auslösemechanismus klarkommt, erhält hier eine exzellente, langlebige Stütze.
¹BIKE-Messwerte. Gewicht: Teleskopstütze / fahrfertig: Stütze, Remote, 1,5 m Außenhülle, Seilzug ²Die BIKE-Note ist preisunabhängig. Die BIKE-Bewertung orientiert sich am Schulnotensystem mit den Bewertungsstufen 1 bis 5.