Stefan Loibl
, Björn Kafka
· 13.07.2020
Sie wollen schmerzfrei, bequem und effizient auf dem Rad sitzen? Hier finden Sie die Anleitung zur passenden Sattelbreite, der Sitzhöhe und der richtigen Einstellung Ihres Mountainbike-Sattels.
Sitzpickel, Brennen und Taubheit am Po sind nicht nur nervig, sondern können auch gefährlich werden – besonders, wenn die Familienplanung noch nicht abgeschlossen ist. Um die Problematik zu verstehen, müssen wir uns unseren Körper anschauen, besonders das Becken. Die Beckenknochen nehmen die Last des Körpers vollständig auf. Setzen wir uns, so wird die Last des Oberkörpers von den Sitzknochen getragen.
Im Verhältnis zum Körpergewicht ist die Auflagefläche der Sitzknochen sehr klein, etwa so groß wie ein 10-Cent-Stück. Dennoch können wir lange und schmerzfrei auf ihnen sitzen. Vorausgesetzt, wir haben uns an die Belastung gewöhnt. Deshalb sollte das Körpergewicht möglichst von den Sitzknochen abgefangen werden. Trotzdem kommt es abhängig von der Sitzposition und der Sattelbreite dazu, dass Teile des Körpergewichts von den Schambeinen und dem Dammbereich aufgenommen werden.
Und da kommen wir wieder zur eingangs geschilderten Problematik: Druck auf dem Dammbereich kann zu Schmerzen und Taubheit führen. Das weitläufige Geflecht aus Nerven- und Blutbahnen im Damm sollte deshalb maximal entlastet werden. Wie das geht? SQlab-Geschäftsführer Tobi Hild hat die Antwort: „Breite, Polsterhärte, Hosen, Sattelform, dazu eventuell Sitzcreme.“
Der Sattel am Fahrrad sollte in der Breite den Sitzknochen angepasst sein, die Hose nicht zu dick gepolstert. Nur dann sitzt man auf den Sitzknochen, die die größte Last aufnehmen können. Die Gefäße, Nerven- und Blutbahnen im Dammbereich müssen entlastet werden, dafür sind Sattelneigung und Nachsitz zwei wichtige Faktoren.
Eine große Auswahl an MTB-Sätteln gibt es bei Maciag Offroad*, Rosebikes* oder Stadler*.
BIKE: Früher fuhren Biker auch schnell. Da gab es keine speziellen Sättel. Braucht man Ergo-Sättel?
Florian Bissinger: Gegen dieses Bewusstsein kämpfe ich täglich. Viele Sportler denken, dass Schmerzen oder Taubheitsgefühle zum Biken dazugehören. Mit der richtigen Sattelbreite kommt das Aha-Erlebnis. Viele fragen sich: Wieso hab’ ich das nicht früher gemacht?
Kann man die Probleme mit Zahlen belegen, das Druckgefühl, die Schmerzen?
Ja, das gehört zum Daily Business. Wir nutzen Druckmessfolien beim Fitting, die über den Sattel gelegt werden. Dadurch sieht der Sportler sofort, wo Druck entsteht, und wie hoch er ist. Das ist ganz wichtig für die Kunden, da sie erst visuell verstehen, was wehtut, und wo Druck sein sollte und wo nicht.
Also sollte jeder die passende Sattelbreite für sich testen – Stangenware funktioniert nicht?
Im Grunde ja. Wie haben wenige Kunden, die auf einen Standardsattel passen. Mit der Messung des Sitzknochenabstands wird allen klar, wie breit der Sattel sein sollte. Oftmals sitzen Sportler aber auf dem Damm, was schmerzhaft ist. Dadurch verpulvert man zudem Kraft, da die eingeleitete Energie aufs Pedal nicht das nötige Widerlager, den Sitzknochen, hat. Der Sportler schiebt sich förmlich nach links und rechts. Im richtigen Sattel steckt oftmals eine unerkannte Leistungsreserve.
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