Die Vorlieben beim Sattel sind vielfältig. Manch einer sitzt gerne auf den Sitzknochen, ein anderer verteilt sein Körpergewicht lieber gleichmäßiger auf dem Sattel. Wieder ein anderer schätzt statt eines weichen Polsters eine knallharte Carbon-Schale. Das stellt diesen Test vor ein Problem: Wie bewertet man objektiv so individuelle Produkte wie Sättel? Hat nicht jede Form für irgendeine Anatomie ihre Berechtigung? Vielleicht. Doch es finden sich auch Parameter, die sich klar bewerten lassen. Die Dämpfungseigenschaften oder die Druckverteilung zum Beispiel.
1. Druckmessung
Um die unterschiedliche Druckverteilung auf den Testmodellen sichtbar zu machen, haben wir mit einer aufwändigen Mess-Software gearbeitet. Die Software samt Druckmessfolie wurde uns von der Firma SQlab zur Verfügung gestellt. Die Messungen wurden in unserem eigenen Labor vorgenommen. Nach einer Einrollphase von mehreren Minuten wurde jeder Sattel 15 Sekunden lang gemessen. Aus allen Einzelmessungen errechnet die Software am Ende einen Mittelwert. Die so entstandenen Druck-Grafiken dazu finden Sie in den Testbriefen der jeweiligen Sättel.
2. Komfortmessung
Den Sattelkomfort haben wir auf einem eigens entwickelten Prüfstand von Dipl.-Ing. Robert Kühnen gemessen. Ein Dummy mit Sitzknochen und Schambein wurde hierfür auf den Testsätteln platziert und mit 500 Newton belastet, um das Einsinken im Sattel zu simulieren. Eine zweite Messung mit 1500 Newton ermittelte den Komfort beim Überfahren eines Hindernisses. Die Werte zeigen zum einen die generelle Härte des Sattelpolsters, zum anderen die Fähigkeit von Sattelgestell, Sattelschale und Polster, Stöße während der Fahrt zu dämpfen.
3. Praxistest
Jeder Sattel wurde von insgesamt drei Testern auf einer standardisierten Testrunde gefahren und die Eindrücke aus der Praxis mit den Laborergebnissen abgeglichen. Unterschiedliche Sitzknochenabstände und individuelle Unterschiede in der Sitzposition sollten dabei ein möglichst breites Spektrum abdecken.
Sättel bis 75 Euro
Komfort-Sättel
Race-Sättel