Robert Kühnen
· 02.11.2019
Mit Motor zu biken ändert die Anforderungen ans Material. Im diesem Test beleuchten wir die Rolle des Reifens. Läuten explizite E-MTB-Reifen eine neue Grip-Ära ein?
Reifen gehören zu den wichtigsten Bauteilen jedes Mountainbikes, kein Produkt beeinflusst die Fahreigenschaften derart drastisch. Reifen übertragen Lenk- und Antriebskräfte und sind Teil des Fahrwerks, zuständig vor allem für die Feinarbeit. Wie sicher sich der Reifen mit dem Untergrund verzahnt, und wie er dabei federt und dämpft, bestimmt, ob wir uns auf rutschigem Untergrund sicher fühlen.
Mit Motor ändert sich das Anforderungsprofil an die Reifen vor allem im Hinblick auf die Übertragung von Antriebskräften. Die Kombination aus Waden- und Elektro-Power lässt dünne Schlappen bergauf ausbrechen, wenn es lose und rutschig wird. Gleichzeitig sind vorne gute Führungseigenschaften gefragt, da das Bergauftempo in technischen Passagen deutlich zunimmt. Die Erfahrung zeigt: grobstollige, breite Gummis mit Haftmischungen walzen recht unbeeindruckt auch über heikle Passagen. So bereift können wir mit entsprechender Fahrtechnik Steigungen erklimmen, die ohne Motor absolut unfahrbar sind. Erst die richtige Bereifung gibt also die Freiheit, die Motor-Power im technischen Geläuf voll auszunutzen. Die Kehrseite von viel Grip ist ein erhöhter Rollwiderstand. Das kann mühsam werden, vor allem beim stromlosen Fahren. Mehr Gummi erhöht außerdem die Schwungmasse der Laufräder, die fühlen sich träger an und sind schwieriger zu beschleunigen, das kostet etwas Reichhöhe und Agilität.
Diese drei E-MTB-Reifen haben wir getestet: