Teile in GefahrBulls Vuca Evo AM 2, Kenda Double Black & Topeak E-Booster

Testfahrer Andi Kern hat auch im Winter mit dem Bulls Vuca Gas gegeben. Sein Zwischenfazit des Dauertests
Foto: Andreas Kern
Bulls Vuca Evo 2 AM, Kenda Double Black und Topeak E-Booster Digital - die BIKE-Tester sind ständig im Einsatz und bringen bei ihren Tests & Touren die Teile ans Limit. Kaufen oder besser nicht? Hier sagen wir unsere Meinung.

Um den langen Alpen-Winter auszugleichen, sammelte Andreas Kern auf dem E-All-Mountain Bulls Vuca schon vorher fleißig Höhenmeter. Ein defektes Kabel zog dem Sorglos-Bike aber kurzzeitig den Stecker. Hier kommt das Dauertest-Update des Bulls Vuca.

Bulls Vuca Evo AM 2

  • Federweg: 150/150 mm
  • Gewicht: 26,39 Kilo (ohne Pedale)
  • Größe: L
  • Preis: 8699 Euro >> hier erhältlich
  • Motor: Pinion MGU
  • Reach/Stack: 465/644 mm
  • Tester: Andreas Kern / 1,88 Meter / 90 Kilo
Höhenmeter schrubben auch im Winter? Bei den Schneebedingungen diesen Winter oft die bessere Alternative zum SkifahrenFoto: Andreas KernHöhenmeter schrubben auch im Winter? Bei den Schneebedingungen diesen Winter oft die bessere Alternative zum Skifahren

Mit dem Adjektiv „revolutionär“ sollte man sorgsam umgehen. Und mit Superlativen ebenfalls. Dennoch drängt sich beides beim Bulls Vuca Evo AM 2 förmlich auf. Die Motor-Getriebe-Einheit von Pinion, der Riemenantrieb und der dicke 960-Wh-Akku sind State of the Art und verheißen geringen Wartungs- und Pflegeaufwand. Das wäre ja genau meins. Zudem gibt’s kein Schaltwerk mehr, das sich verstellt oder bei rüdem Felskontakt abschert. Ideal zum Höhenmeter-Sammeln und damit starte ich direkt voll durch. Meine liebste Folterstrecke führt von der Skisprungschanze in Partenkirchen (nicht Garmisch!) rauf zur Osterfelder-Gipfelstation. Die 16 Kilometer und 1300 Höhenmeter vernascht das Bulls ohne Pause in knapp unter einer Stunde. Schon im ersten Monat fahre ich die Strecke sechsmal in allen der sechs U-Stufen. Fazit: Selbst mit niedriger Unterstützung ist der kleinere 720er Akku oben ziemlich leer. Also lege ich in Zukunft lieber Vollgas ein. Das macht ohnehin am meisten Spaß und mit dem 960er Akku sind dann auch lange Touren drin. Zumindest in der Theorie. Denn als mir Friedemann Schmude von Bulls den großen Akku in das Vuca einbaut, passiert erst mal – nichts.

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Der Diagnose-Rechner zuckt nur virtuell mit den Schultern. Der Täter: ein defektes Verbindungskabel. Eine Woche später ist das Bike wieder frisch, die Höhenmeter-Orgie kann weitergehen. Nebelhorn, Dreitausender um Bormio: Das Projekt 100 000 Höhenmeter läuft! An der Bocca di Profa auf 2663 Metern Höhe muss ich übrigens meinen ersten Platten an einem Bike mit Riemen flicken. Funktioniert etwas anders als gewohnt, aber funktioniert. Wie es weitergeht? Wir halten euch auf dem Laufenden.

+ wenig Wartungsaufwand dank MGU und Riemen
+ gute Fahreigenschaften

- etwas schwer
- Pinion-System macht das Bike verhältnismäßig teuer



Kenda Double Black Enduro 2,4

1209 Gramm (29x2,4) / 65 Euro

Tester: Laurin Lehner

Ein Profil, viele Einsatzmöglichkeiten. Der neue Kenda Double Black ist ein echter AllrounderFoto: Laurin LehnerEin Profil, viele Einsatzmöglichkeiten. Der neue Kenda Double Black ist ein echter Allrounder

Der Double Black ist der neueste MTB-Reifen im Kenda-Sortiment. Er soll die Lücke zwischen Pinner und Hellcat schließen. Drei Karkassenvarianten stehen zur Auswahl. Die Downhill für den schweren Gravity- und Park-Einsatz, die hier getestete Enduro-Variante und eine leicht rollende All-Mountain-Version, die ich aufs Hinterrad gezogen habe.

Den Double Black in der Enduro-Ausführung montiere ich am Vorderrad meines Levo SL. Im Tubeless-Aufbau mit 1,4–1,6 Bar steuert der Reifen zuverlässig über Waldboden und generiert Grip auf höchstem Niveau – zumindest bei trockenen bis feuchten Bedingungen, bei Nässe gibt es bessere Reifen. In extremer Schräglage rutscht der Kenda sehr gutmütig weg, sodass man mit Fingerspitzengefühl gegensteuern kann. Laborwerte haben wir leider noch keine. Vom Gefühl her rollt der Reifen solide. Das Gewicht ist gut, der Preis günstig. Einen Platten hatte ich bisher nicht, bin aber auch nur auf eher zahmerem Untergrund gefahren. Ab Juni im Handel.

Mein Fazit zum neuen Kenda Double Black: definitiv kaufenFoto: Stefan FreyMein Fazit zum neuen Kenda Double Black: definitiv kaufen
Kenda bietet mit dem neuen Double Black Enduro einen gelungenen Reifen mit viel Grip, Kurvenhalt und geringem Gewicht und das zu einem fairen Preis. - Laurin Lehner, BIKE-Testredakteur
Laurin Lehner, BIKE-TestredakteurFoto: Laurin LehnerLaurin Lehner, BIKE-Testredakteur

Topeak E-Booster Digital

7 Bar Maximaldruck / 600-mAh-Akku / 100 Euro >> hier erhältlich

Tester: Matthias Borchers

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Nachdem sich die bekannten Hersteller von Stand- und Minipumpen beim Trend zu akkubetriebenen Kleinkompressoren bisher eher zurückgehalten haben, bringt Topeak nun den E-Booster Digital in den Handel. Nach dem Auspacken fällt der erste Eindruck positiv aus: Die eigenständige Form mit dem kesselartigen Pumpenkopf ähnelt keinem der bisher bekannten No-Name-Produkte. Praktische Beigaben sind die griffige Silikonhülle und der zehn Zentimeter lange Schlauchadapter, der das Handling am Reifenventil deutlich verbessert. Gut ablesbar, auch im Sonnenlicht, ist das Display mit Leuchtziffern, die Bedienlogik nach zwei, drei Versuchen für jeden verständlich. Topeak verspricht einen Maximaldruck von 8 Bar und vier Füllungen von 1,7 Bar bei 2,4er Reifen. Unser Praxis-Ergebnis: 7 Bar Maximaldruck und etwas mehr als drei Füllungen mit 1,7 Bar bei einem 2,4-Zoll-Pneu.

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