Paar-Beratung15 MTB-Reifen-Kombis im großen BIKE-Test

Stefan Frey

 · 13.12.2019

Paar-Beratung: 15 MTB-Reifen-Kombis im großen BIKE-TestFoto: Wolfgang Watzke
Paar-Beratung: 15 MTB-Reifen-Kombis im großen BIKE-Test

Reifen sind wie die Partner einer eingespielten Beziehung. Sie ergänzen sich in ihren Eigenschaften. Wir haben 15 Kombinationen aus Vorder- und Hinterreifen für Marathon- und Trailbiker getestet.

"Habt ihr einen Unterschied gespürt?" Das frage ich in die Runde der Testfahrer und blicke dabei in skeptische Gesichter. Gerade haben wir die ersten drei Reifen-Sätze über den Wurzelsepp-Trail im Bikepark Oberammergau gescheucht. "Traktion im Grenzbereich?", bohre ich nach. Schulterzucken, Stirnrunzeln. Auf der Suche nach den optimalen Bedingungen für unseren diesjährigen Reifentest erschien uns der ansonsten immerfeuchte Hang des Kolbensattels als besonders geeignet. Nasse Wurzeln, schmierige Anlieger und tiefe Wald­böden sollten die Reifen an ihre Traktionsgrenzen führen. Doch trotz vorausgegangener Regenperiode scheint es, als hätten sie am Kolbensattel eine Fußbodenheizung verlegt. Der perfekt präparierte Flowtrail ist trocken wie Sandkuchen und auf dem sonst so glitschigen Wurzelsepp kleben selbst die Marathon-Schlappen wie Haut auf Schmirgel­papier. Eine Grenzerfahrung am Ende der Grip-Skala? Unmöglich. Bedingungen, die Bikern für gewöhnlich die pure Freude ins Gesicht treiben, sind für unseren Reifentest gänzlich ungeeignet. Also packen wir unsere 15 Reifen-Kombis aus den Bereichen Marathon/Race und Trail/All Mountain wieder in den Redaktionsbus und verlegen unsere Testbasis zurück ans Grünwalder Isarufer. Dort finden wir die nötigen Standard-Bedingungen, die bereits bei den vorausgegangenen Reifentests vergleichbare Werte geliefert haben.

  Viel Handarbeit an der Pumpe war beim großen BIKE-Reifentest an der Tagesordnung.Foto: Wolfgang Watzke
Viel Handarbeit an der Pumpe war beim großen BIKE-Reifentest an der Tagesordnung.

Weil sich die Aufgaben von Vorder- und Hinterreifen in der Praxis durchaus unterscheiden, haben wir dieses Mal die Hersteller jeweis um Reifen-Kombinationen für den Race- und Trail-Einsatz gebeten. Während gröber profilierte Schulter und Mittel­stollen am Vorderreifen das Bike vor allem sicher durch die Kurve führen und Bremskräfte besser übertragen sollen, ist am Hinterreifen ein geringerer Rollwiderstand ent­scheidender. Hersteller wie Continental, Michelin oder Pirelli setzen deshalb auf eine nahezu durchgängige Stollenreihe im Mittelbereich des Hinterreifens. Damit der Reifen auch in steilen Anstiegen nicht durchrutscht, sollte sich das Profil zudem gut mit dem Untergrund verzahnen. Neben dem Profil spielt natürlich auch die Gummi­mischung eine Rolle. Um noch etwas mehr Halt an der Front zu generieren, setzen Maxxis, Michelin, E13 und Schwalbe auf eine klebrigere Mischung am Vorderreifen. Dass sich eine zusätzliche Pannenschutz-Lage am Hinterreifen auszahlen kann, zeigt sich besonders bei Kenda: Während der Regolith am Vorderrad im Vergleich den schlechtesten Wert liefert, glänzt der Booster am Heck mit überzeugendem Durchschlagschutz. Erstaunlicherweise setzen die meisten anderen Hersteller bei beiden Modellen aber auf identische Karkassen-Konstruktionen.

Den gesamten Testbericht mit diesen 15 Reifen-Kombis inklusive aller Daten, Tabellen und Noten finden Sie als PDF unten im Download-Bereich:

Marathon-Race-Kombis:

Trail-All-Mountain-Kombis:

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Foto: Daniel Simon

Den kompletten Vergleichstest inkl. aller Daten, Punktetabellen und der Notenübersicht finden Sie in BIKE 8/2019. Als PDF kostet der Vergleichstest 1,99 Euro. Warum nicht kostenlos? Weil Qualitätsjournalismus einen Preis hat. Dafür garantieren wir Unabhängigkeit und Objektivität. Das betrifft ganz besonders die Tests in BIKE. Die lassen wir uns nicht bezahlen, sondern das Gegenteil ist der Fall: Wir lassen sie uns etwas kosten, und zwar Hunderttausende Euro jedes Jahr.
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