Neuer Schwalbe Gravel-ReifenMit dem G-One RX durch den Winter-Schlamm

Sandra Schuberth

 · 10.12.2024

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Foto: Niels Flemm / Ralf Bohle GmbH
Schwalbe legt mit dem G-One RX einen neuen Gravel-Reifen nach. Mit gröberen Stollen soll er auch in grobem Gelände überzeugen: Wir haben die Offroad-Performance im Schlamm getestet.

Der Neuzugang bei Schwalbe ist beim Allrounder G-One R und dem auf Geschwindigkeit ausgelegten Semi-Slick G-One RS in bester Gesellschaft. Er komplettiert die Gravel-Linie, denn er ist für felsiges und schlammiges Terrain gemacht, wo besonders viel Grip benötigt wird.

Schwalbe G-One RX ProFoto: Niels FlemmSchwalbe G-One RX Pro

Schwalbe G-One RX Pro - das neue Profil

Einzelne Elemente vom Reifenprofil des neuen Schwalbe Gravel-Reifens G-One RX dürften bekannt vorkommen, sind sie doch so oder so ähnlich an anderen Schwalbe-Reifen zu finden. Das mittige Boomerang-Design, das sich schon am G-One R bewährt hat, sorgt auch am neuen Gravel-Reifen für geringen Rollwiderstand und Grip an steilen Anstiegen - mit stärker ausgeprägten Noppen. Außen wechseln sich längliche Außenblöcke für seitlichen Grip ab mit gebogenen Außenblöcken für verbesserte Traktion. Letztere wurden vom Cyclocross-Reifen X-One R übernommen. Mittendrin sind tropfenförmige Zwischennoppen, Schwalbe nennt sie tränenförmig (und meint hoffentlich Freudentränen) mit langer Kontaktfläche für starken Grip. Zwischen all den Noppen sorgen breite Spalten dafür, dass sich der Reifen selbst reinigt.

Schutz durch neue Karkasse

Bei der gesamten R-Linie greift Schwalbe auf eine neu entwickelte Karkassen-Konstruktion zurück. Drei Karkassenlagen an der Seitenwand sollen vor Durchschlägen und Schnitten schützen, während ein verbreiterter V-Guard Pannenschutzgürtel den Stichschutz der Lauffläche verbessert. Die Anordnung der einzelnen Lagen ist neu, wodurch sich der Rollwiderstand reduziere, so Schwalbe. Auch die Gummimischung Addix Race sei optimiert worden, um schneller zu sein. Kurz: Schwalbe spricht von mehr Pannenschutz bei gleichem Reifengewicht gepaart mit einer schnelleren Gummimischung.

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Was bedeutet das Pro-Label bei den anderen G-One-Reifen?

Gleichzeitig mit dem Launch des neuen Reifens hat Schwalbe auch die anderen Reifen der G-One-Linie überarbeitet und sie bekommen Updates (Gummimischung, Karkssenkonstruktion, verfügbare Größen) - und die gesamte Linie erhält ein Pro-Label. Das kleine blaue “pro” kennzeichne die Reifen, die für eine außerordentliche Performance stehen, heißt es in der Pressemitteilung.

Schwalbe Pro LabelFoto: Niels Flemm / Ralf Bohle GmbHSchwalbe Pro Label

Vorstellung des neuen G-One RX im Schwalbe Headquarter

Bereits Ende September hat Schwalbe eingeladen, die neuen Reifen einem ersten Praxistest zu unterziehen - und den seinen Firmensitz kennenzulernen. In einem kleinen Ort namens Reichshof ist die Ralf Bohle GmbH angesiedelt. Reichshof liegt im Oberbergischen Kreis unweit von Gummersbach in Nordrhein-Westfalen. Wem das nichts sagt: etwa 60 Kilometer östlich von Köln.

Am ersten Tag des zweitägigen Presse-Camps gab es eine Führung durch die Schwalbe Markenwelt, in der nicht nur die Firmengeschichte eindrucksvoll vorgestellt wird. Auch ist dargestellt, wie ein Reifen entsteht und was es dafür braucht.

Felix Jahn ist Enkel des Firmengründers und seit gut zwei Jahren als Corporate Social Responsibility Manager (CSR Manager) für ein Thema zuständig, das der Firma schon lange wichtig ist. Er erklärte zum Beispiel, warum Schwalbe auf Fair Trade-Kautschuk setzt und wo im Reifenherstellungsprozess das recycelte Carbon Black, das im Reifen-Recycling Prozess von Schwalbe und der BASF entsteht, eingesetzt wird.



Felix Jahn, Enkel des Firmengründers, ist Corporate Social Responsibility Manager des Familienunternehmens. Während des kleinen Presse-Camps erklärte er unter anderem, warum Schwalbe auf Fair Trade-Kautschuk setztFoto: Niels FlemmFelix Jahn, Enkel des Firmengründers, ist Corporate Social Responsibility Manager des Familienunternehmens. Während des kleinen Presse-Camps erklärte er unter anderem, warum Schwalbe auf Fair Trade-Kautschuk setzt

Nach dieser Führung, die einer Museumsführung mit allerhand interaktiven Elementen ähnelte, ging es weiter in die Testlabore des Reifenherstellers. An den Testständen werden Reifen auf Herz und Nieren geprüft. Es gibt einen Teststand, an dem die Durchschlagsicherheit untersucht wird, an einem wird die Absprungsicherheit getestet, auch werden Dauerlauftests mit anschließender Untersuchung unterm Mikroskop und mehr durchgeführt.

Nach dem Labor folgte die Aerothan-Produktion, die vollständig in Reichshof abläuft und wir konnten einen Blick in eine der Lagerhallen erhaschen.

Spiegelbild oder Blick in eine der Lagerhallen von Schwalbe? Ein bisschen von beidem.Foto: Sandra SchuberthSpiegelbild oder Blick in eine der Lagerhallen von Schwalbe? Ein bisschen von beidem.

So fährt sich der neue Schwalbe G-One RX Pro Gravel-Reifen

Jetzt aber genug vom Vorgeplänkel, gehen wir zur Sache. Ab aufs Rad. Das Team von Schwalbe hat Sonne und sommerliche Temperaturen bestellt. Bei der Lieferung ist etwas schief gelaufen. 17 Grad und hohe Regenwahrscheinlichkeit. Matsch und Pfützen machten den Testride zwar weniger gemütlich, doch boten sie viel passendere Bedingungen für den neuen Gravelreifen. Auf dem Oberrohr des Testrahmens waren die errechneten Luftdrücke vermerkt. Bevor es losging, wurde der Luftdruck kontrolliert.

Versehentlich einen neuen Namen bekommen, aber viel wichtiger: die Reifendrücke, die Schwalbe errechnet hat für mich: 57 Kilo plus Rad, 45 mm breiter Reifen; auch die Felgeninnenweite wurde berücksichtigt.Foto: Sandra SchuberthVersehentlich einen neuen Namen bekommen, aber viel wichtiger: die Reifendrücke, die Schwalbe errechnet hat für mich: 57 Kilo plus Rad, 45 mm breiter Reifen; auch die Felgeninnenweite wurde berücksichtigt.

Die kleine, aber feine Testrunde hielt alles bereit: Asphalt, breite Schotterwege, Waldwege, Singletrails, steinige Abfahrten, steile Anstiege und Schlamm. Man könnte vermuten, der Reifen sei extra für diese Runde entwickelt worden. An meinem Testrad, einem Rose Backroad, waren 45 Millimeter Schwalbe G-One RX Pro installiert. Mit den Reifen habe ich mich stets sicher gefühlt und hätte vielleicht sogar noch etwas weniger Luftdruck fahren können.

Der erste Testride hat einen vielversprechenden Eindruck hinterlassen. Ausführlichere Testfahrten werden folgen und ein umfassenderes Fazit zulassen.

Spaß im Schlamm beim Testride des Schwalbe G-One RX GravelreifensFoto: Niels FlemmSpaß im Schlamm beim Testride des Schwalbe G-One RX GravelreifensJournalisten, Journalistinnen und Schwalbe-Menschen waren gemeinsam auf Tour. Ich habe die Gelegenheit genutzt, mich mit Peter Krischio, Produktmanager Race Gravel Cross, auszutauschen.Foto: Niels FlemmJournalisten, Journalistinnen und Schwalbe-Menschen waren gemeinsam auf Tour. Ich habe die Gelegenheit genutzt, mich mit Peter Krischio, Produktmanager Race Gravel Cross, auszutauschen.

Daten & Fakten zum Schwalbe G-One RX

  • Reifenbreiten: 40, 45, 50 Millimeter (28”)
  • Gewicht: 520, 570, 615 Gramm
  • Farbvarianten: transparente Seitenwand & schwarze Seitenwand
  • Preis: 74,90 Euro

Verfügbare Modelle des Schwalbe Gravel-Reifen

Schwalbe G-One RX

Fokus auf Offroad-Einsatz mit mehr Grip unter schwierigen Bedingungen.

  • Größen: 35, 40, 45, 50 Millimeter (28”)
  • Gewicht: 455, 485, 545, 610 Gramm
  • Farbvarianten: transparente & schwarze Seitenwand
  • Preis: 74,90 Euro

Schwalbe G-One RS

Die beste Wahl für Asphalt und harten Schotter – dabei voller Fokus auf maximale Geschwindigkeit.

  • Größen: 35, 40, 45, 50 Millimeter (28”)
  • Gewicht: 410, 454, 515, 585 Gramm
  • Farbvarianten: transparente & schwarze Seitenwand (schwarz nicht in 35 & 50 mm)
  • Preis: 74,90 Euro

Schwalbe G-One R

Allrounder, schnell auf Asphalt, aber auch gut im Gelände

  • Größen: 35, 40, 45, 50 Millimeter (28”)
  • Gewicht: 455, 485, 545, 610 Gramm
  • Farbvarianten: transparente & schwarze Seitenwand (schwarz nicht in 35 & 50 mm)
  • Preis: 74,90 Euro

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