Eine Übersicht über die von uns in den Vergleichstest geschickten 10 Gravelreifen findest du hier.
Unter sieben Gravelreifen positioniert Pirelli das Modell S als Allwetter-Pneu, für Kontrolle auf rutschigen Böden. Das gelingt nach unserem Fahreindruck. Aber auch im losen Schotter beißt der „S“ herzhaft zu. Das Vorderrad lenkt neutral ein und ist kaum zum Blockieren zu bringen. Auch das Hinterrad muss stark entlastet werden, damit etwas Schlupf entsteht. Im Wiegetritt auf Asphalt sind die Stollen hörbar, aber nicht nervig. Wenn viel loses oder rutschiges Gelände ansteht, ist er eine gute Wahl, zumal der Rollwiderstand nicht exzessiv anzieht. Den Flankenschutz überwindet unser Test-Meißel jedoch leicht, die Messwerte sind die schwächsten im Testfeld.
Der RC rollt auf der Straße leiser und ist für Gravelrennen konzipiert. Im Gelände zeigt er auch sehr guten Grip, dicht an den Leistungen des S. Der Rollwiderstand ist aufgrund des geschlosseneren Profils und der niedrigen Mittelstollen etwas geringer, aber der Abstand überraschend gering. Für einen reinen Race-Reifen fällt der Rollwiderstand eventuell einen Tick zu hoch aus. Pirellis Gravel H ist mit flacheren Stollen auf gemäßigten Strecken die etwas schnellere Wahl (38,4 Watt mit 2 Bar auf Schotter). Beide Pneus sind „Made in France“.
Alle Tests wurden unabhängig von Herstellern mit eigenen Verfahren durchgeführt. Hervorzuheben ist der Rollwiderstandstest auf ebenem Grund. Wir können auch auf Schotter messen und sehen, dass stärkeres Profil zusätzlich Kraft kostet. Als “Straße” für den Rollwiderstandstest wählen wir einen rauen Belag, der mit Stollen interagiert und aufzeigt, welche Gummimischung effizient arbeitet.