Neue Continental MTB-ReifenMagnotal - neue Stollen für All-Mountain und Trail

Jan Timmermann

 · 20.07.2025

Kryptische Namen prägen das Continental-Portfolio. Der neue Magnotal richtet sich an Downcountry- bis Allmountain-Fahrer.
Foto: Jan Timmermann
Der Continental Magnotal ist eine der neuesten Ergänzungen im Produktangebot des deutschen Reifenspezialisten. Während die grobstolligen Verwandten für Grip und Langlebigkeit geschätzt werden, stellt sich die Frage, ob der weniger aggressive Magnotal daran anknüpfen kann. Wir haben den neuen MTB-Reifen getestet.

Continental Reifen fürs Mountainbike genießen einen guten Ruf, sorgen aber regelmäßig auch für Fragezeichen über den Köpfen: Erst Xynotal, Kryptotal, Argotal, Hydrotal und dann auch noch Dubnital, Trinotal und Magnotal - bitte was? Keine Sorge, wenn Du jetzt nur Bahnhof verstehst. In diesem Artikel soll es nicht um kryptische Modellbezeichnungen gehen, stattdessen knüpfen wir uns nur den Continental Magnotal zum Test vor. Den neuen Reifen sieht Conti für ein breites Einsatzgebiet von trockenem bis nassem Wetter, von hartem bis losem Untergrund und von Cross Country bis Trail in der härteren, beziehungsweise Allmountain bis Downhill in der weicheren Gummimischung vor. Wow, breiter könnte der empfohlene Einsatz nicht abgesteckt sein. Wir entschieden und für ein Modell im Grip-Compound und montierten ihn ans Heck eines leichten Trailbikes.

It’s a match: Der leichte Continental Magnotal passt gut ans Heck flinker Trailbikes, wie diesem Last Asco.Foto: Jan TimmermannIt’s a match: Der leichte Continental Magnotal passt gut ans Heck flinker Trailbikes, wie diesem Last Asco.

Continental Magnotal im Detail

  • Preis: ab 68,95 Euro >> hier erhältlich
  • Einsatzgebiet: XC-Trail (Grip Compound) / Allmountain-Downhill (Soft Compound)
  • Verfügbare Karkassen: Trail Casing
  • Verfügbare Größen: 27,5” / 29”
  • Verfügbare Breiten: 2,4” / 2,6”
  • Verfügbare Farben: Schwarz / Tanwall
  • Gewicht: ab 745 g
Das ausgeklügelte Profil des Continental Magnotal soll geringen Rollwiderstand mit viel Grip vereinen.Foto: Jan TimmermannDas ausgeklügelte Profil des Continental Magnotal soll geringen Rollwiderstand mit viel Grip vereinen.

Meistgelesene Artikel

1

2

3

Der Generalist unter den Reifen

In der Reifenmitte setzen die Conti-Produktdesigner am Magnotal auf neuartige und im Vergleich zu Vorgängern vergrößerte Stollen. Ein größer dimensioniertes Negativprofil soll die Traktion und die Interaktion des Reifens mit dem Boden optimieren. Daneben wurde eine “Transition Area” aus speziell angeordneten Stollen eingerichtet, um im komplexen Gelände einen festen und gleichmäßigen Halt zu bieten. An der Außenseite des Profils kommt der Continental Magnotal mit bulligen Stollen, welche unterstützt durch zusätzliche Lamellen einen guten Kurvengrip erzeugen sollen. Die einzige Karkassen-Variante “Trail Casing” besteht aus einer einlagigen Konstruktion, welche Robustheit und Anpassungsfähigkeit gleichermaßen verspricht. In anspruchsvollem Terrain soll eine verstärkte Außenwand für Pannenschutz sorgen. Der Magnotal ist Tubeless-ready und dank Aramid-Kern auch mit Hookless-Felgen kompatibel. Während der Soft-Compound die Gummimischung der Wahl für Vorderreifen sein soll, wirbt der von uns getestete Grip-Compound am Hinterrad mit einem Kompromiss aus Grip und Rollwiderstand.

Auch wenn die Produktbeschreibung etwas anderes behauptet: Viel Tiefe ist nicht zu erkennen. Die Lauffläche des Continental Magnotal prägen viele kleine Stollen.Foto: Jan TimmermannAuch wenn die Produktbeschreibung etwas anderes behauptet: Viel Tiefe ist nicht zu erkennen. Die Lauffläche des Continental Magnotal prägen viele kleine Stollen.

So fährt sich der Continental Magnotal

Beim Blick auf das Profil des Continental Magnotal kommt der Eindruck auf, dass der Reifen eher zu den schnellen Vertretern der Trail-Pneus gehört. Diese Vermutung bestätigt sich schon früh im Praxistest. Der Magnotal rollt in der härteren der zwei Gummi-Optionen ausgesprochen gut und ist damit am Hinterrad eine gute Wahl für ausschweifende Touren. Continental will das Modell in der Lücke zwischen Downcountry und Trail platzieren und landet mit dieser Produktbeschreibung einen Volltreffer. Schön: das Gewicht des Reifens bleibt voll im grünen Bereich. Die Traktion fällt sowohl auf harten als auch auf weichen Untergründen hoch aus und hilft beim Klettern in technisch anspruchsvollem Gelände. Das trifft auch für die Bremstraktion zu - zumindest am Heck.

Auch wenn Continental zu früheren Race- und Trailreifen nachgebessert hat, dürfte die Selbstreinigung des Magnotal auf Trails mit tiefem, feuchten Waldboden gerne schneller funktionieren.Foto: Jan TimmermannAuch wenn Continental zu früheren Race- und Trailreifen nachgebessert hat, dürfte die Selbstreinigung des Magnotal auf Trails mit tiefem, feuchten Waldboden gerne schneller funktionieren.

Als Vorderradreifen dürfte der Magnotal tatsächlich nur im weichen Soft Compound an Downcountry-Bikes in Frage kommen. Als Trailreifen an der Front sehen wir ihn nach unserem Test eher nicht. Zu zahm sind die Stollen in der Reifenmitte, zu schwach die Selbstreinigung auf feuchten Böden. Pannen hatten wir im Testzeitraum keine zu beklagen, allerdings bekamen wir den Magnotal in Tubeless-Kombination mit den neuen Carbon-Laufrädern aus der Shimano-XTR-Reihe bei aller Liebe nicht dauerhaft dicht. Trotz mehrmaligem Technik-Check: Nach 24 Stunden im Keller war die Luft raus. Leider kein Einzelfall bei Conti und doof vor allem bei Roadtrips oder Mehrtagesrennen.

Die Luft ist raus: Im Tubeless-Setup taten wir uns schwer den Continental Magnotal dauerhaft dicht zu bekommen. Alle ein bis zwei Tage musste nachgepumpt werden.Foto: Jan TimmermannDie Luft ist raus: Im Tubeless-Setup taten wir uns schwer den Continental Magnotal dauerhaft dicht zu bekommen. Alle ein bis zwei Tage musste nachgepumpt werden.

BIKE-Fazit

Der Continental Magnotal ist ein leichter, schneller Reifen für vortriebsstarke Trailbikes. Am Hinterrad ist sein rollfreudiges und dennoch traktionsstarkes Profil definitiv einen Tipp wert. Vorne dürfte die Eignung kaum über den Downcountry-Bereich hinausreichen. Im Test nervten wiederkehrende Probleme mit der Tubeless-Dichtigkeit. - Jan Timmermann, BIKE-Redakteur

Pro

  • geringer Rollwiderstand und geringes Gewicht
  • vernünftige Traktion am Hinterrad

Contra

  • Einsatzbereich nicht so breit, wie beworben
  • Dauer-Dichtigkeit im Tubeless-Setup
BIKE-Redakteur Jan TimmermannFoto: Georg GrieshaberBIKE-Redakteur Jan Timmermann

Meistgelesen in der Rubrik Komponenten