Klickpedale sind, metaphorisch betrachtet, der Festnetzanschluss der Mountainbiker. Auch wenn sie in letzter Zeit etwas aus der Mode gekommen sind, haben sie doch einen klaren Vorteil gegenüber Flat-Pedalen, dem Mobilfunknetz des Bike-Sports, um in der bildlichen Sprache zu bleiben: Während die Verbindung zwischen Fahrer und Fahrrad mit Plattformpedalen gelegentlichen Störungen unterliegt und schon mal unterbrochen wird, ist man mit Klickpedalen stets fest und störungsfrei mit seinem Bike verbunden – eben wie mit einem Festnetztelefon. Die Zahl der Anbieter ist, wie in der Telekommunikationsbranche, riesig. Wir haben uns für unseren Test die bekanntesten Vertreter rausgepickt und dabei auch ein paar spannende Neuheiten ausprobiert.
Bei den Flat-Pedalen gehen neben den klassischen Modellen mit Aluminiumplattform auch zwei Modelle aus Kunststoff an den Start. Sie sind preislich attraktiv und in vielen Farben erhältlich. Viel wichtiger aber als die Optik, das zeigt vor allem unser aufwändiger Praxistest, sind die passende Größe sowie Form und Anordnung der Pins. Besonders bei Fahrern mit großen Füßen spielt die Plattform eine wichtige Rolle: Sie finden auf kleinen Pedalen keinen richtigen Halt. Zudem knicken die Sohlen leichter an den Kanten des Pedals, und es entstehen auf Dauer unangenehme Druckstellen. Die Form der Pins entscheidet darüber, ob sich die Stacheln ins Profil bohren können, oder ob die Schuhsohle eher auf ihnen aufliegt und man wie auf einem Nagelbrett steht, statt bequem auf der Standfläche.
Klickpedalfahrer müssen sich andere Fragen stellen: Wollen Sie vor allem flott vorankommen? Dann sollten Sie zu Schuhen mit steifer Sohle und den leichten Race-Modellen im Test greifen. Wer auch mal bequem laufen möchte und eher technisches Gelände bewältigt, braucht ein Pedal mit solider Standfläche.
Den kompletten Vergleichstest der 20 MTB-Pedale aus BIKE 6/2021 können Sie bequem unter dem Artikel als PDF herunterladen. Der Testbericht kostet 1,99 Euro. Das große BIKE Ergonomie-Special mit Tests, Tipps und der richtigen Einstellung auf 56 Seiten (inkl. Pedal-Test) finden Sie ebenfalls unten im Download-Bereich.
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MTB-Flatpedals
- Chromag Synth *
- Crankbrothers Stamp 3 *
- Nukeproof Horizon Sam Hill *
- Race Face Chester *
- Reverse Black One *
- Tatze Mc-Air *
- DMR Vault *
- XLC PD-M12 *
MTB-Klickpedale für Trail / Enduro
- Crankbrothers Mallet E *
- DMR V-Twin *
- HT Components T1 *
- Magped Enduro *
- Shimano XTR PD-M9120 *
- Time Atac Speciale 8
MTB-Klickpedale für Race / Marathon
- Crankbrothers Eggbeater 3 *
- HT Components Leopard M1
- Shimano XT PD-M8100 *
- Tatze Mc-Fly
- Time Atac XC 8 *
- Xpedo CXR
Test 2021: Flat- und Klickpedale
So haben wir die MTB-Pedale getestet
Labor: Zunächst haben wir alle Pedale paarweise gewogen, das Gewicht der Cleats geben wir bei den Klickpedalen dabei separat an. Das Gewicht fließt je nach Kategorie zu unterschiedlichen Anteilen in die Bewertung mit ein. Um die Auslösehärte zu ermitteln, verwenden wir einen Drehmomentschlüssel mit Skalenmessuhr und einer Cleat-Aufnahme. Damit haben wir die minimale und maximale Auslösehärte in jeweils drei Versuchen gemessen und die Werte anschließend gemittelt.
Praxis: Vor den Testfahrten stellten wir alle Klickpedale jeweils auf Fahrer und Schuhe ein. Weil das Setup in der Regel nur einmal durchgeführt werden muss, hat es mit zehn Prozent einen relativ geringen Anteil am Endurteil. Alle Modelle wurden von mehreren Testern und mit unterschiedlichen, den Kategorien entsprechenden Schuhen, auf standardisierten Testrunden gefahren. Diese bestanden zu gleichen Teilen aus Anstieg, Flachstück und technischer Abfahrt. Auch hier fließen die drei wichtigsten Bewertungskriterien Einstieg, Ausstieg und Standsicherheit (bei den Flat-Pedalen Grip und Standsicherheit) zu unterschiedlichen Teilen in das Endurteil mit ein. Bei der Handhabung der Flat-Pedale bewerten wir zudem, wie leicht sich verbogene oder abgerissene Pins ersetzen lassen.
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Bequem biken: Ergonomie-Serie Hände, Füße, Po