Stefan Frey
· 06.07.2017
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Große Plattform, Klick-Mechanismus und vielfältige Tuning-Möglichkeiten – das DMR V-Twin will das ideale Pedal für All-Mountain- und Enduro-Biker sein. Wir testen, ob das V-Twin sein Versprechen hält.
Wer DMR nicht kennt, fährt vermutlich keine Flat-Pedale. Mitten in der britischen Provinz entstehen seit über 20 Jahren Mountainbikes und Komponenten. Klassiker wie das V12 stehen für Langleibigkeit und verlässliche Funtkion. Mit dem V-Twin hat DMR nun auch ein Pedal mit großem Käfig und SPD-kompatiblem Klick-Mechanismus im Programm. Die Besonderheit: Über aufgeschraubte Nylon-Platten und zusätzliche Metall-Shims lässt sich nicht nur die Kontaktfläche zum Schuh optimieren, zusätzliche Pins sollen für noch besseren Halt auf dem Trail sorgen.
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Die Montage der DMR-Cleats unterscheidet sich nicht von klassischen SPD-Schuhplatten und ist denkbar einfach. Leicht anschrauben, die passende Position finden und mit einem 4-Millimeter-Inbus festziehen. Für die Pedale selbst sollte man sich dann schon etwas mehr Zeit nehmen. Durch die Kunststoff-Aufsätze, Unterlegplatten, Pins und die einstellbare Auslösehärte, entstehen zahlreiche Parameter, die sich hier verändern lassen. Bis man die optimale Einstellung gefunden hat, können schon mal einige Testfahrten vergehen. Um uns einen Überblick zu verschaffen, haben wir für eine erste Probefahrt vier unterschiedliche Setups auf je einer Pedalseite montiert.
V-Twin Pedal mit Nylon-Bumper, ohne Pins
V-Twin Pedal mit Nylon-Bumper und Shim, ohne Pins
V-Twin Pedal mit Nylon-Bumper und Pins
V-Twin Pedal mit Nylon-Bumper und Shim, mit Pins
Der Unterschied zwischen den verschiedenen Einstellungen wird schnell klar. Während man auf der Pedalseite ohne Shim und ohne Pins locker ins Pedal klickt und ebenso leicht wieder ausklickt, fällt der Einstieg auf der anderen Seite mit Shims schon etwas schwerer. Dafür liegt die Schuhsohle ohne die Unterlegscheiben eigentlich gar nicht auf dem Pedalkäfig, sondern nur auf dem Klick-Mechanismus auf. Dementsprechend gut ist zwar die Bewgungsfreiheit auf dieser Pedalseite, den Käfig könnte man sich dann allerdings auch sparen.
Mit den zusätzlichen Shims wird die Verbindung zum Pedal direkter und die Auflage spürbar stabiler, der Fuß lässt sich auf dem Trail aber trotzdem noch gut bewegen. Wir wechseln die Seite: mit Pins und den dünnen Alu-Plättchen fällt der Einstieg ins Pedal schwer und man muss schon ordentlich drücken, damit der Klickmechanismus auslöst. Der Schuh rutscht nicht mehr so intuitiv ins Pedal und bleibt gefühlt eher an den Pins hängen. Dafür ist man jetzt wirklich bombenfest mit der Plattfrom verbunden. Selbst wenn es übel rumpelt, steht man souverän und behält die Kontrolle übers Bike. Die Federhärte haben wir in diesem Setup deutlich reduziert. So klappt der Einstieg besser und der Halt ist dennoch ausreichend.
Noch eine Besonderheit zeigt sich beim Klick-Mechanismus. Der ist über eine Feder in der Achse vorgespannt und ragt uneingeklickt an der Vorderseite des Pedals leicht nach oben. So findet das Cleat leichter ins Pedal. Eingeklickt richtet sich der Mechanismus dann waagrecht aus. Die Idee ist clever und funktioniert auch in der Praxis gut.
Bauartbedingt ist das V-Twin nicht unbedingt für jeden Schuhtyp geeignet. Wir sind das Pedal im Test überwiegend mit ION Rascal, Five Ten Kestrel Lace und Shimanos ME7 gefahren. Aufgrund der flachen und wenig profilierten Sohlen lässt sich mit der richtigen Kombination aus Nylon-Bumber und Unterlegscheiben die Plattform des Pedals bei den ersten beiden Modellen gut nutzen. Besonders bei weicheren Sohlen erhält man so eine zusätzliche Stütze. Bei Modellen mit steiferer, gebogener und stärker profilierter Sohle, wie dem ME7, fällt es dagegen schwerer, die Plattform des Pedals an den Schuh anzupassen. Mit Shims auf beiden Seiten und jeweils zwei Pins vorne und hinten haben wir die für uns optimale Einstellung gefunden. Leichter Einstieg, zuverlässiger Ausstieg und etwas zusätzlicher Halt auf dem Pedal. Perfekt.
Mit dem V-Twin liefert DMR ein robustes Pedal mit gut funktionierendem Klick-Mechanismus. Mit dem passenden Schuh lässt sich der Stand auf dem Pedal spürbar verbessern und somit die Kontrolle über das Bike erhöhen. Wer bergab die optimale Verbindung zwischen Schuh und Pedal sucht, wird sich an den diversen Einstellmöglichkeiten erfreuen. Für Racer oder generell bei Schuhen mit steifer und vorgebogenerer Sohle bietet das V-Twin allerdings wenig zusätzlichen Nutzen und fällt wohl allein aufgrund seines hohen Gewichts schon durch.