Schutzlevel 2/K-Type B, 456 Gramm (L)
Als einer der ersten Hersteller setzt Ion bei seinem gerade erst vorgestellten Arcon-LT-Knieschoner auf einen vollständig biologisch abbaubaren Protektor von ReZro sowie zu einem großen Teil auf recycelte Materialien. Angst, dass einem der Schoner vom Knie fault, muss man aber nicht haben – der Abbauprozess dauert etwa drei bis fünf Jahre.
Beim Arcon hat es Ion geschafft, einen leichten Sleeve und ein hohes Maß an Schutz zu kombinieren. Der eigens entwickelte Protektor erfüllt das hohe Schutzlevel 2 und deckt als Type-B-Schoner eine besonders große Fläche ab. Offensichtlich wird das, wenn man das Pad zum Waschen aus dem Strumpf nimmt.
Die seitlichen Flügel sollen 15 Prozent mehr Schutz bieten als andere Modelle und vor allem den medialen und lateralen Schienbeinkopf vor Einschlägen bewahren. Clever ist auch, dass der Protektor stark ans Knie vorgeformt ist. Preis: 119,99 Euro >> z. B. hier erhältlich.
Zusammen mit dem sehr langen Sleeve, der sich fast wie ein leichter Kompressionsstrumpf trägt, sorgt das für eine hervorragende Passform und soliden Sitz. So rutscht der Arcon LT, trotz des Verzichts auf einen Klettverschluss, auch auf langen Tretpassagen nicht vom Knie. Ein Stretchband über der Wade hält den Schoner zusätzlich in Position. Auf den ersten Ausfahrten gefiel uns vor allem der hohe Tragekomfort: Nichts rutscht, nichts zwickt – selbst längere Uphills sind mit dem Arcon LT machbar.
Kleines Manko: Trotz der Lasercuts im Cordura-Gewebe und der offenporigen Konstruktion des ReZro-Pads gelangt nur wenig Frischluft ans Knie. Dennoch überzeugt der Ion Arcon LT als Do-it-all-Schoner: Trail-Touren, Enduro-Rides, Bikepark-Abfahrten – alles ist damit machbar.
+ Tolle Passform; satter und sicherer Sitz; kein Zwicken; hoher Schutz; großes Pad, das zum Waschen entnehmbar ist
- Mäßige Belüftung
366/45 Gramm (Pedale/Cleats)
Time bläst zur Attacke auf Pedal-Imperator Shimano und stellt seinem Enduro-Modell Speciale einen großen Bruder zur Seite. Der verfügt nicht nur über eine vergrößerte Plattform für mehr Standsicherheit, sondern auch über vier statt nur zwei Pins.
Die Luxusvariante mit Titanachse und Alu-Body wiegt gerade mal 366 Gramm und ist trotz des ausladenden Käfigs etwa 30 Gramm leichter als Shimanos XTR-Trail-Pedal – allerdings auch mehr als doppelt so teuer. Time hat aber auch günstigere Pedale im Sortiment.
Gleich geblieben ist das satte und definierte Einrasten sowie die Option zweier Auslösewinkel (13/17°). In Kombination mit flach profilierten Trail-Schuhen steht man dank der hinteren Pins extrem fest und sicher auf dem neuen Time Speciale 12. Das gibt ordentlich Kontrolle im Gelände.
Nach wie vor ausbaufähig: Zum Einklicken muss man den Mechanismus exakt treffen, die seitliche Bewegungsfreiheit ist gering und die Cleats lassen sich kaum angewinkelt montieren. Tipp: Für 190 Euro weniger gibt’s das Speciale 10 mit Stahlachse (450 Gramm). Preis für das Time Speciale 12 mit Titanachse: 390 Euro >> hier erhältlich.
Tönungsstufe 2–4, 24 Gramm
Eine gute Bike-Brille muss: 1. gefallen, 2. gut passen, 3. funktional sein. Die Rev von React Swiss kann alles und noch mehr. Sie wirkt wie aus dem James-Bond-Labor von Q, denn die Brille arbeitet mit Mini-Sensoren und Solarzellen. Damit passt sie sich blitzschnell an das Umgebungslicht an. Und jetzt festhalten! Das gelingt angeblich bis zu 1200 Mal schneller als bei Photochrom-Gläsern. Die Technik ist aufwendig, daher verwundert der Preis der React wenig.
Auffällig: das Fliegengewicht. Die Brille spürt man kaum. Dank verstellbarem Nasenteil ließ sich die React selbst an meine Rübennase anpassen, sie sitzt schön dicht am Gesicht, ohne dass der untere Rahmen ins Sichtfeld ragt. Die XXL-Gläser sind sinnvoll, denn: viel Glas = viel Schutz.
Nun zum einzigen Kritikpunkt: Die React passt sich zwar blitzschnell an, doch nur von Tönungsstufe 2 bis 4. Sprich: mitteldunkel bis ganz dunkel. Für manche Trail-Fahrt ist das zu dunkel. Mindestens 1–3 wäre wünschenswert. Preis: 329 Euro >> hier erhältlich.
Die Flüssigkristalle dunkeln die Scheibe im Bruchteil eines Wimpernschlags ab – erstaunlich, wie gut die Technik funktioniert. Dimitri Lehner, Freeride-Chefredakteur
Schutzlevel 1, Gewicht: 445 Gramm
Leicht, luftig, bequem – das sind nur ein paar der Attribute, die das Protektoren-Shirt von Bluegrass beschreiben. Trotz des geringen Gewichts liefert das weit über den Rücken reichende D3O-Pad hervorragende Schutzwerte. Obwohl offiziell nur Level-1-zertifiziert, würden die von uns gemessenen 7,43 kN auch für Schutzlevel 2 reichen.
Das stretchige Mesh-Shirt ist sehr lang geschnitten und hält den Schoner sicher an Ort und Stelle, bietet gleichzeitig aber auch ein enormes Maß an Bewegungsfreiheit – ideal für den Trail- und Enduro-Einsatz. Zwei kleine Rückentaschen nehmen Kleinigkeiten wie Riegel und Co auf. Preis: 200 Euro >> hier erhältlich.
Die Wabenkonstruktion sorgt selbst an schweißtreibenden Anstiegen für ein luftiges Tragegefühl, allerdings können sich die Brustwarzen am offenen Gewebe reiben – autsch. Weil man den Bluegrass-Protektor gern den ganzen Tag trägt, muss das Shirt entsprechend oft gewaschen werden. Gut, dass sich der Schoner hierfür leicht entnehmen lässt.
Gewicht: 334 Gramm, Lenkerbreite 800 mm
Optik, Gewicht und Haltbarkeit sind Gründe, die für eine Lenker-Vorbau-Einheit sprechen. Das Cockpit sieht clean aus, das einteilige Konstrukt spart meist Gewicht und die Einschnürung des Lenkers im Vorbau entfällt. Dafür lässt sich das Cockpit nur noch in der Höhe anpassen.
Die Contact-SLR-Trail-Einheit von Giant mit Enduro-Freigabe setzt an diesem Punkt an und verquickt die schicke Optik mit voller Anpassbarkeit. Über die im Lieferumfang enthaltenen Shims und Inserts lässt sich das Cockpit zwischen 40, 45 und 50 Millimetern in der Länge und zusätzlich auch um plus/minus drei Grad im Winkel verstellen. Die gewonnene Flexibilität geht etwas zulasten des Gewichts. Außerdem gibt es leider kein Crash-Replacement für das teure Teil. Preis: 499 Euro.