Sandra Schuberth
· 28.09.2024
Die Powermeter-Pedale Favero Assioma Pro MX-2 bieten eine interessante Option für Radsportler/innen, die ihre Leistung auf dem Rad präzise messen wollen. Aus dem ambitionierten Radsport sind Powermeter nicht mehr wegzudenken, da sie exakte Einblicke in die eigene Leistung ermöglichen. Nach kleinen Startproblemen beim Verbinden mit dem Garmin zeigte sich schnell das volle Potenzial der Pedale.
Die Installation der Assioma MX-2 Powermeter Pedale ist simpel. Wie andere Powermeter-Pedale lassen sie sich mit einem Maulschlüssel, nicht aber mit einem Inbus (Innensechskant) an der Kurbel montieren. Die Verbindung mit der zugehörigen App funktionierte auf Anhieb. Die Pedale wirken hochwertig, das Ladekabel ist lang, so dass sich problemlos eine passende Steckdose zum Laden finden lassen sollte. Im Zweifel tut es eine Powerbank.
Startschwierigkeiten gab es beim Versuch, die Pedale mit einem Garmin-Gerät zu koppeln. Wobei, das Koppeln und Kalibrieren hat funktioniert, während der Fahrt wurden aber trotz bestehender Verbindung nur sporadisch Watt-Werte angezeigt. Entkoppeln und neu verbinden hat geholfen, seit dem funktionieren die Pedale tadellos und das Navi zeigt durchgehend Wattwerte an - und zeichnet die Daten auf. Grund für das Problem sei laut Hersteller ein Garmin-Update gewesen. Die Problembehebung (Verbindung trennen und neu koppeln) war einfach. Seit dem ist die Verbindung stabil und es traten keine weiteren Probleme auf.
Die Firmware der Pedale lässt sich über eine zugehörige App aktualisieren. Hier lässt sich auch der Batterieladestand einsehen. Die App ist verständlich aufgebaut und dadurch leicht zu bedienen. In der App lässt sich die Firmware der Pedalen aktualisieren bzw. überprüfen, ob es eine aktualisierte Version gibt, auf die aktualisiert werden kann. Außerdem ist der Akkuladestand einsehbar. Wer will, kann sich in der App live die Daten aus dem Powermeter anzeigen lassen. Das kann für diejenigen spannend sein, die mit dem Smartphone am Lenker unterwegs sind. Auch lassen sich hier Angaben zur Kurbellänge eingeben. Vorrang hat jedoch der Wert, der am Fahrradcomputer eingestellt wird. Die manuelle Kalibrierung lässt sich ebenfalls über die App durchführen. Da wir die Pedale in Verbindung mit einem Garmin Edge 1040 genutzt haben, haben wir die Kalibrierung dort durchgeführt.
Pedalbewegungen erwecken die Powermeter-Pedale aus dem Stand-by-Modus. Wer mit seinem Rad auf Reisen geht, mit Zug, Auto oder anders, kann die Pedale in einen Reisemodus versetzen, der ein ständiges Erwachen der Pedale verhindert. Damit die Pedale wieder einsatzbereit sind, müssen sie einmal via Ladekabel an eine Stromquelle angeschlossen werden. Das Ladekabel muss also mit auf die Reise. Wer mit dem Zug zum Start einer Bikepacking-Tour fährt, könnte sich darüber ärgern, da das lange Kabel mitgeschleppt werden muss.
Apropos Bikepacking. Ich hatte die Pedale während der knapp 900 Kilometer langen Bikepacking-Tour Deutschland-Trail am Rad. Das Kabel hatte ich dabei. Erst am vorletzten Tag habe ich auf meinem Garmin die Meldung bekommen, dass der Batteriestand schwach ist. Ich vermute, sie hätten auch noch bis zum Ende durchgehalten, habe sie aber sicherheitshalber aufgeladen.
Im Training überzeugen die Favero Pedale. Besonders die beidseitige Messung sorgt für detaillierte Daten zu Kraftverteilung und Pedaltritt. Die Ergebnisse scheinen verlässlich. Die Batterielaufzeit ist mit mindestens 60 Stunden ausreichend auch für die längsten Trainingseinheiten. Nur im Ultracycling oder auf Bikepacking-Touren kann die Akkulaufzeit knapp werden - Ladekabel einpacken nicht vergessen. Im Vergleich zu anderen Wattmessern bieten Pedale einen entscheidenden Vorteil: sie lassen sich leicht von einem aufs andere Rad wechseln. Wer also heute auf einem Rad und morgen auf einem anderen trainiert, muss nur einmal investieren und kann alle Räder mit Powermeter ausstatten. Die Verwendung des immer gleichen Powermeters sollte auch die zuverlässigsten Wattwerte liefern - vorausgesetzt es wird regelmäßig und besonders nach Radtausch kalibriert.
Die Auslösehärte lässt sich mit einem Inbusschlüssel den eigenen Vorlieben anpassen. Das Fahrgefühl unterscheidet sich nicht von Shimano GRX Pedalen. Die Pedale geben sicheren Halt, Ein- und Ausklicken funktioniert zuverlässig.
Je nach gekoppeltem Fahrradcomputer, können folgende Daten aus den Wattmesspedalen gelesen werden.
In der App des Herstellers können Live-Daten verfolgt werden. Vermutlich werden die meisten Nutzerinnen und Nutzer die Pedale aber direkt mit dem Fahrradcomputer verbinden.
In Verbindung mit einem Garmin Edge 1040 solar sieht die Auswertung beispielsweise so aus:
Das Design der Favero Assioma Pro MX-2 ist schlicht, funktional und elegant. Die Pedale sind wetterfest und für den täglichen Einsatz im Training ausgelegt. Mit 384 Gramm pro Paar sind sie 42 Gramm schwerer als Shimano GRX Pedale (kein Powermeter). Andere Powermeter-Pedale wiegen mehr (Look X-Track Power: 404 Gramm, Garmin Rally XC200: 444 Gramm - aber 120 Stunden Akkulaufzeit).
Die Favero Assioma Pro MX-2 Powermeter-Pedale bieten eine hervorragende Performance und präzise Leistungsmessung. Für alle, die auf der Suche nach einem zuverlässigen Powermeter sind, der zudem noch einfach zu installieren ist, sind die Assioma MX-2 eine gute Wahl. Besonders empfehlenswert für Leute, die mit verschiedenen Rädern unterwegs sind. Verglichen mit Garmin (999,99 Euro) und Look (1099 Euro) sind die Favero Assioma Pro MX-2 günstig.