Neue Leatt Flat-PedaleCeraMAG AllMtn 8.0 Flat im Test

Max Fuchs

 · 24.07.2025

Große Bühne: Die breite Plattform (103 × 107mm) bietet viel Standfläche – ideal für Kontrolle im rauen Gelände.
Foto: Max Fuchs
Leatt stellt das CeraMAG AllMtn 8.0 Flat vor, ein neues High-End-Flatpedal, das durch sein leichtes, großes und robustes Design überzeugt. Dank der Keramikbeschichtung sind die Fahrradpedale besonders langlebig. Wir haben es bereits im Gelände getestet.

Leatt setzt bei seinem neuen Flatpedal auf eine cleane, funktionale Designsprache. Die große Plattform mit konkaver Bauweise soll eine üppige Standfläche und viel Kontrolle bieten, gerade in technischem Terrain oder bei aggressiver Fahrweise. Zwei Plattformgrößen stehen zur Wahl – Narrow und Wide – was individuelle Vorlieben beim Fahrgefühl und unterschiedliche Schuhgrößen berücksichtigt. Auffällig: die flache Bauhöhe und das CNC-gefräste Magnesiumgehäuse mit Keramikbeschichtung.

MerkmalAngabe
PedalkörperMagnesium mit Keramikbeschichtung (CeraMAG)
AchseChromoly-Stahl (optional: Titan gegen Aufpreis)
LagerungDrei Lagersysteme: versiegeltes Kugellager, Nadellager, LSL-Bushing
AbdichtungQuad-Lip Seal zur Minimierung von Schmutzeintritt
Standfläche (L×B) 103 x 107 mm (Wide)
Pins pro Seite10 austauschbare Stahlpins (7 unten, 3 oben)
Gewicht338 g pro Paar (Chromoly), 286 g (Titan-Version)
ZertifizierungEFBE EPAC Gravity TRI-TEST Kat. 5
Preis (UVP)ca. 249 € (Chromoly), ca. 319–339 € (Titan)
Leichtmetall im High-End-Look: Der Pedalkörper besteht aus Magnesium mit robuster Keramikbeschichtung – leicht und langlebig.Foto: Max FuchsLeichtmetall im High-End-Look: Der Pedalkörper besteht aus Magnesium mit robuster Keramikbeschichtung – leicht und langlebig.

Diese CeraMAG-Oberfläche soll besonders widerstandsfähig gegenüber Abrieb, Steinschlag und Korrosion sein – ein Pluspunkt für Fahrer*innen, die ihre Ausrüstung häufig bei matschigen oder felsigen Bedingungen einsetzen. Die verschraubten Pins lassen sich bei Verschleiß austauschen, das Innenleben ist mit mehreren hochwertigen Lagern und einer zusätzlichen Abdichtung ausgestattet. Ein klarer Hinweis darauf, dass Leatt hier auf eine lange Lebensdauer und wartungsarme Performance setzt.

Die Leatt CeraMAG AllMtn 8.0 im Test

Die vergleichsweise kurzen Pins (3,5 mm) haben im Eifer des Gefechts einen echten Vorteil: Der Fuß findet schnell zurück in die optimale Position. Kein langes Suchen, kein Hängenbleiben, kein Gefummel an überstehenden Pins – einfach absetzen und weiterfahren. Die großzügige Plattform der Wide-Version liefert dazu reichlich Spielraum. Gerade im entspannten Tourenmodus oder beim Tricksen – ob Dirtjump oder Freeride – punktet das Pedal damit, dass man nicht wie festgeschraubt steht, sondern bei Bedarf mühelos umpositionieren kann.

Grip mit Grenzen: Für Touren und Freeride top – in richtig grobem Terrain fehlt den kurzen Pins der letzte Biss.Foto: Max FuchsGrip mit Grenzen: Für Touren und Freeride top – in richtig grobem Terrain fehlt den kurzen Pins der letzte Biss.

Auch bei harten Landungen liefern die Pedale: Die große Auflagefläche und zusätzliche Verstrebungen verteilen die Aufprallenergie gut – das entlastet die Gelenke und vermittelt viel Komfort. Wenn’s allerdings richtig zur Sache geht, offenbart sich eine Schwäche: Die kurzen Pins bieten zu wenig Biss. In richtig grobem Terrain krallen sie sich nicht tief genug ins Gummi – da fehlt einfach der letzte Halt, um den Fuß auch in ruppigen, schnellen Passagen stabil auf dem Pedal zu fixieren. Zum Schluss ein dickes Lob: Mit nur 338 Gramm zählt das Leatt-Pedal selbst in der großen Wide-Variante zu den leichtesten Modellen die wir bis jetzt im Test hatten – und das, ohne bei Stabilität oder Plattformgröße Abstriche zu machen. Ob das Gewichtsvorteilchen (siehe Tabelle) den deutlichen Aufpreis rechtfertigt, bleibt Ansichtssache. Für Testredakteur Max Fuchs ist die Sache klar: Die Grammfuchserei lohnt sich aus seiner Sicht nicht – schon gar nicht bei einem Pedal.

Im Vergleich zu anderen Pedalen im BIKE-Test

ModellnamePreisGewicht (Paar)Standfläche (L×B)Pin-LängeAnzahl Pins (pro Pedal)GripStandsicherheitHandhabung
Crankbrothers Stamp 11300 €331 g111 x 110 mm5 mm206/86/86/8
Renthal Revo-F165 €490 g99 x 103 mm5 mm208/86/86/8
DMR Vault170 USD429 g104 x 104 mm5,5 mm228/87/87/8
Chromag Dagga180 €493 g108 x 116 mm5 mm248/88/88/8
Deity Supervillain122 €424 g105 x 105 mm4 mm287/87/88/8
Race Face Turbine200 €415 g113 x 110 mm6 mm228/88/87/8
Wolftooth Ripsaw220 €383 g116 x 97 mm4 mm245/84/86/8
Leatt CeraMAG AllMtn 8.0 Flat249 € 338 g 103 x 107 mm3,5 mm20 6/87/87/8

Das könnte dich auch interessieren

Fazit von Max Fuchs, BIKE-Testredakteur

Fazit von Max Fuchs, Redakteur und Fotograf bei BIKE.Foto: Dan GriffithsFazit von Max Fuchs, Redakteur und Fotograf bei BIKE.

Mit dem CeraMAG AllMtn 8.0 Flat bringt Leatt ein technisch durchdachtes Flatpedal in den High-End-Bereich. Die Kombination aus leichter Magnesiumplattform, robuster Keramikbeschichtung, hochwertiger Lagerung und zwei Größenvarianten zeigt: Hier wurde nicht einfach nur ein weiteres Flatpedal entwickelt, sondern gezielt an den Bedürfnissen anspruchsvoller Mountainbiker*innen gearbeitet. Auf dem Papier hinterlässt es jedenfalls einen sehr ausgereiften Eindruck. Auf dem Trail überzeugt die großzügige Plattform – satt, stabil, vertrauenswürdig. Doch bei den Pins fehlt der letzte Biss: zu zahm, um sich richtig in die Sohle zu krallen. Für Touren und entspannte Trail-Runden geht das in Ordnung. Wer’s aber grob mag und regelmäßig in ruppigem Gelände unterwegs ist, greift besser zu einem der schärfer bestückten Modell.

Meistgelesen in der Rubrik Komponenten