Robert Kühnen
· 19.07.2019
Was passiert, wenn man mit Vollgas vom Tal bis auf die Gipfel rauscht? Packen das die Mototen oder gehen sie thermisch in die Knie? E-MTB-Tester Robert Kühnen hat die Motoren hart rangenommen.
Nicht nur unter den Helmen brodelt die Hitze beim Klettern, auch den Motoren wird warm, manchmal zu warm. Der Motor erhitzt sich, und auch die elektronischen Bauteile finden im Gehäuse keine guten Kühlbedingungen und können so heiß werden, dass zum Schutz der Elektronik die Motorleistung gedrosselt werden muss. Shimano-Fahrer sehen bisweilen die Warnmeldung W010 auf ihrem Display – ein Hinweis aus dem Maschinenraum am Tretlager, dass sich die Hitze staut. Die Leistung wird dann von der Motorsteuerung spürbar runtergeregelt, was auf dem Display ebenfalls markant illustriert wird durch den fallenden Pegel der Leistungsanzeige. Nach unserer Praxiserfahrung gelangen die Motoren eines Anbieters nach rund 15 Minuten an ihre Belastungsgrenze, wenn sie ständig im Boost-Modus, der stärksten Unterstützungsstufe, bewegt werden. Aber auch nur dann, wenn die Trittfrequenz unter 80 U/min liegt.
Wir wollten wissen, ob andere Motoren ein ähnliches Verhalten zeigen und haben dazu die sieben gängigsten Antriebe einem harten Praxistest unterzogen, bei denen den Motoren dauerhaft Höchstleistungen abverlangt wurde. Mittels Messtechnik haben wir dabei indirekt die Motorleistung bestimmt und so deren Zeitverlauf in der Praxis sichtbar gemacht – eine Information, die so bislang nur im EMTB-Testlabor von unserem Rollenprüfstand vorlag.