Runde Sache20 MTB-Griffe aus 3 Klassen im Test

Stefan Frey

 · 08.06.2022

Runde Sache: 20 MTB-Griffe aus 3 Klassen im TestFoto: Georg Grieshaber
Runde Sache: 20 MTB-Griffe aus 3 Klassen im Test

Gummi, Klemme, fertig ist der Griff. Aber: Erst, wenn Dämpfung, Textur, Klebrigkeit und Dicke zu Anatomie und Fahrstil des Bikers passen, wird's ein guter Mountainbike-Griff.

Neulich fuhr ich mit einem Bike aus dem Testfuhrpark in die Stadt. Kurzer Termin am Morgen. Schnell den Sattel eingestellt. Luftdruck überprüft. Passt. Doch schon nach ein paar Hundert Metern drückten die Griffe derart in meine Handflächen, dass ich den Lenker für den Rest der Fahrt nur noch mit Daumen und Zeigefinger festhielt – nicht ganz ungefährlich im Großstadtgetümmel. Rein optisch wirkte der Griff wie ein 1a-Ergo-Modell. Leichte Erhöhung unter der Handfläche, abgeflachte Unterseite. Doch das Gummi war hart wie eine Holzpritsche und die „ergonomische“ Kuppe entpuppte sich als Folterwerkzeug für die Nervenbahnen im Karpaltunnel.

Damit Ihnen schmerzende Hände auf der Tour erspart bleiben, haben wir zwanzig Griffe in drei Kategorien – Race, Trail und Ergo – getestet. Dazu haben wir nicht nur die Shore-Härte, also den Härtegrad des Gummis, gemessen, sondern alle Griffe ausgiebig in der Praxis auf Griffigkeit und Komfort hin untersucht. Bei den ergonomischen MTB-Griffen haben wir zusätzlich die Druckverteilung mit Hilfe einer Druckmessfolie ermittelt. Diese wurde uns von den Sattel- und Griffspezialisten von SQlab zur Verfügung gestellt. Die Messungen haben wir aber unabhängig im eigenen Labor durchgeführt. Dabei hat sich vor allem eine Erkenntnis aus vergangenen Tests bestätigt: Griffe mit Flügeln nehmen zwar spürbar Druckspitzen von den Händen, sind aber für technisches Gelände nur bedingt geeignet und daher eine Ausnahme im Testfeld.

Klassisch runder oder ergonomisch geformter MTB-Griff?

Dass Ergonomie ein zweischneidiges Schwert ist, weiß auch Simon Schumacher, Griffentwickler bei Ergon. Je ergonomischer ein Griff geformt sei, desto wichtiger sei die richtige Positionierung, erklärt der Experte. Sitzt die unterstützende Fläche an der falschen Stelle, bewirkt sie im schlechtesten Fall genau das Gegenteil, und es entstehen neue Druckstellen. Beim neuen Race-Griff GXR haben sich die Entwickler daher auf eine leichte Vasenform beschränkt, die die Form der geschlossenen Hand nachahmt. Mit dieser zylindrischen Bauweise komme eigentlich jeder gut zurecht, weiß Schumacher. Und wer keine Probleme mit tauben Fingern oder stechenden Handballen hat, der kann auch ruhig einen klassischen Griff wählen. Aber Vorsicht: Damit aus dem neuen Griff wirklich eine runde Sache wird, muss die Dicke zur Handgröße passen. Nur dann lässt sich der Lenker auch schmerzfrei und mit wenig Kraftaufwand greifen.

Ergon GE1 Evo (Ergo-Griff)
Foto: Georg Grieshaber

Den kompletten Vergleichstest der 20 Griffe aus BIKE 6/2022 können Sie bequem unter dem Artikel als PDF herunterladen.

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Diese 20 MTB-Griffe finden Sie im Test:

Ergonomische MTB-Griffe:

Leichte Race-Griffe für Mountainbiker:

MTB-Griffe für Trailbiker:

Downloads:

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