Kaufberatung Lampen3 leichte Helmlampen & 3 StVZO-Rücklichter

Stefan Frey

 · 01.11.2023

Kaufberatung Lampen: 3 leichte Helmlampen & 3 StVZO-RücklichterFoto: Jens Staudt
Helm oder Lenker? Die große Frage. Für eine optimale Trail-Ausleuchtung wäre eine Kombi die beste Lösung
Eine leistungsstarke und leichte Lampe am Helm ist noch immer die beste Wahl, wenn man mit dem Mountainbike die Nacht zum Tag machen will. Wir zeigen drei der besten aktuellen Helmlampen. Zudem haben wir drei StVZO-zugelassene Rücklichter ausprobiert, damit Sie auch auf dem Rückweg von der Tour im Straßenverkehr sicher unterwegs sind.

Die Lampen im Test

Auf dem Trail wird schnell klar: Nicht die reine Lichtmenge, sondern vielmehr eine breite Ausleuchtung und eine homogene Lichtverteilung entscheiden über den Fahrspaß. Außerdem spielen das Gewicht und die Größe der Lampe eine wesentliche Rolle. Lupine quetscht inzwischen satte 2100 Lumen aus der winzigen Piko. Zur Einführung des Modells waren es einst gerade mal 550 Lumen, bei minimal größerem Gehäuse. Der Lampenkopf samt Helmhalter wiegt aktuell nur 75 Gramm. Das komplette Set aus Lampe und Akku kommt auf 212 Gramm und lässt sich so perfekt ausbalanciert am Helm montieren. Ideal für die sportliche Fahrt durch die Dunkelheit. Denn so bleibt der Lichtkegel ruhig und zielt immer in Blickrichtung. Zwar gibt es mittlerweile auch leistungsstarke StVZO-Lampen für die Lenkermontage. Doch selbst mit den kraftvollen StVZO-Strahlern wird die Kurvenfahrt schnell zum Blindflug. Lediglich die Acid ist als System leicht genug für den Helm. Bei der Gloworm verschwindet der Akku besser im Rucksack oder in der Trikottasche, sonst kippelt der Helm bei Schlägen wie ein Wackeldackel.

Mäßige Akkulaufzeiten

Überrascht waren wir übrigens von der Leistung der Akkus: Im Schnitt reichen die Tanks für gerade mal anderthalb Stunden Fahrt auf höchster Stufe. Lupine bietet die Piko allerdings auch mit leistungsstärkeren Akkus an. Die Gloworm punktet ab Werk mit langer Akkulaufzeit und reicht auch für längere Ausfahrten.

Rund 2000 Lumen reichen selbst für sportliche Einsätze. Wer etwas länger durch die Nacht treten möchte, investiert besser in einen zusätzlichen Akku und freut sich über das geringe Gewicht, das die kleinen Leuchten auf dem Helm bringen. Wie gut die kleinen Strahler den Trail ausleuchten, zeigen die jeweiligen Leuchtbilder.

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Die Leuchtbilder der Lampen haben wir mit einer Olympus E-M5 mit f/22 und 20 sek. Belichtungszeit aufgenommenFoto: Stefan FreyDie Leuchtbilder der Lampen haben wir mit einer Olympus E-M5 mit f/22 und 20 sek. Belichtungszeit aufgenommen

1. Gloworm X2

  • 315 Euro
  • Gewicht Lampe / Akku: 120 / 236 Gramm
  • Leistung: 2000 Lumen / 6,8 Ah Akku-Leistung
  • Akku-Laufzeit / Ladezeit: 3:15 Stdn. / 3:30 Stdn.
Besonders praktisch ist die Helmmontage über GoPro-Halterungen - einklipsen, ausrichten, fertigFoto: Georg GrieshaberBesonders praktisch ist die Helmmontage über GoPro-Halterungen - einklipsen, ausrichten, fertigDie Gloworm lässt sich per Bluetooth-Fernbedienung steuernFoto: Georg GrieshaberDie Gloworm lässt sich per Bluetooth-Fernbedienung steuernDie Gloworm bringt einen ausdauernden Akku mitFoto: Georg GrieshaberDie Gloworm bringt einen ausdauernden Akku mit

Fazit Für ausgedehnte Winter-Touren ist die X2 eine gute Wahl. Sie läuft 3:15 Stunden in der höchsten Stufe. Für richtige Trails reicht die Power gerade so. Ihr Kegel ist recht schmal, aber ausreichend hell in der Mitte. Praktisch: der GoPro-kompatible Halter. Leider fransen die Klettverschlüsse schnell aus. Der Akku ist zu schwer für eine Montage am Helm. Die Fernbedienung kann zwei Lampen ansteuern. Bis auf die Helmhalter ist die X2 hochwertig gefertigt.

Bewertung

Akku
10 von 10 Punkten
Gewicht (15 %)
8 von 10 Punkten
Lichtleistung
6 von 10 Punkten
Ausleuchtung
7 von 10 Punkten
Handhabung
8 von 10 Punkten

Gloworm X2: Gute Reichweite und ordentliche Ausleuchtung.Foto: Stefan FreyGloworm X2: Gute Reichweite und ordentliche Ausleuchtung.

2. Cube Acid HPA 2000

  • 199,95 Euro >> hier erhältlich
  • Gewicht Lampe / Akku: 80 / 139 Gramm
  • Leistung; 2000 Lumen / 3,4 Ah Akku-Leistung
  • Akku-Laufzeit / Ladezeit: 1:02 Stdn. / 2:20 Stdn.
Cube Acid HPA 2000: Die Lampe aus dem Hause Cube ist für ihren Preis extrem gut ausgestattet. Es gibt sogar eine kabellose FernbedienungFoto: CubeCube Acid HPA 2000: Die Lampe aus dem Hause Cube ist für ihren Preis extrem gut ausgestattet. Es gibt sogar eine kabellose Fernbedienung

Fazit Bereits 2020 unser Preis-Leistungs-Tipp. Die kleine und leichte Acid mit guter Leuchtkraft und schmaler, aber ausreichender Lichtverteilung ist noch immer eine gute Partie für Biker. Die durchdachte GoPro-Halterung, Funkfernbedienung und ansprechende Verarbeitung überzeugen. Die Akku-Laufzeit von gut einer Stunde ist nicht üppig. Die Reservelaufzeit ist dafür top. Tipp: Ein Zusatz-Akku für nur 59 Euro verdoppelt die Leuchtdauer.

Bewertung

Akku
6 von 10 Punkten
Gewicht
10
von 10 Punkten
Lichtleistung
6 von 10 Punkten
Ausleuchtung
6 von 10 Punkten
Handhabung
10 von 10 Punkten

Cube Acid HPA 2000: Die Reichweite der Cube ist ok, die Lampe leuchtet aber weniger breit aus als etwa die Gloworm.Foto: Stefan FreyCube Acid HPA 2000: Die Reichweite der Cube ist ok, die Lampe leuchtet aber weniger breit aus als etwa die Gloworm.

3. Lupine Piko

  • 384 Euro >> hier erhältlich
  • Gewicht Lampe / Akku: 75 / 119 Gramm
  • Leistung: 2100 Lumen / 3,5 Ah Akku-Leistung
  • Akku-Laufzeit / Ladezeit: 1:16 Stdn. / 3:25 Stdn.
Der absolute Klassiker und noch immer eine der besten Helmlampen am Markt: Lupines Piko in der aktuellen AusbaustufeFoto: Georg GrieshaberDer absolute Klassiker und noch immer eine der besten Helmlampen am Markt: Lupines Piko in der aktuellen AusbaustufeDer Akku der Lupine reicht für gut eine Stunde Fahrzeit. Es gibt aber auch größere Akkus als AlternativeFoto: Georg GrieshaberDer Akku der Lupine reicht für gut eine Stunde Fahrzeit. Es gibt aber auch größere Akkus als AlternativeAuch bei Lupine bedient man die Lampe per Bluetooth-FernbedienungFoto: Georg GrieshaberAuch bei Lupine bedient man die Lampe per Bluetooth-Fernbedienung

Fazit In Sachen Tragekomfort und Bedienung kann der Piko keine das Wasser reichen. Selbst mit Akku fällt die extrem flache Lampe am Helm kaum auf. Fernsteuerung, App, perfekte Verarbeitung – was will man mehr? Ihre 2100 Lumen bilden einen etwas schmalen, aber hellen und weit reichenden Leuchtkegel. Ihr Licht reicht für intensive Trail-Einsätze gerade so aus. Wer etwas mehr als ca. 1:15 Std. Laufzeit braucht, wählt den größeren 4-Zellen-Akku und packt ihn in den Rucksack.

Bewertung

Akku
7 von 10 Punkten
Gewicht
10 von 10 Punkten
Lichtleistung
7 von 10 Punkten
Ausleuchtung
7 von 10 Punkten
Handhabung
10 von 10 Punkten

Lupine Piko: Homogen und hell leuchtet die Piko den Trail aus. Leuchtweite und Ausleuchtung ähneln stark der Cube Acid.Foto: Stefan FreyLupine Piko: Homogen und hell leuchtet die Piko den Trail aus. Leuchtweite und Ausleuchtung ähneln stark der Cube Acid.

Rücklicht – immer mit dabei!

Nur die wenigsten Biker haben den Luxus, von der Haustür direkt auf den Trail starten zu können. Sobald man aber auf öffentlichen Wegen unterwegs ist, gilt auch am Heck: Licht ist Pflicht. Dabei geht es weniger um die maximale Helligkeit als um das reine Gesehenwerden. Ein StVZO-konformes Rücklicht ist daher die beste Wahl. Wie auch am Lenker ist hinten der Blinkmodus untersagt. Dafür gibt es inzwischen smarte Rücklichter mit Bremslichtfunktion oder automatischem Sensorlicht, das sich bei Dunkelheit selbst aktiviert – clever bei Tunneldurchfahrten.

1. Sigma Blaze

29,95 Euro; 7 Stunden Leuchtdauer >> hier erhältlich

Aktuell ist das Sigma Blaze nur im Set mit der Aura 100 zu haben. Clever: es lässt sich von der Frontleuchte aus steuern. Ein Bremslicht gibt es auchFoto: SigmaAktuell ist das Sigma Blaze nur im Set mit der Aura 100 zu haben. Clever: es lässt sich von der Frontleuchte aus steuern. Ein Bremslicht gibt es auch

Klein, leicht, clever: Das 22 Gramm leichte Sigma Blaze lässt sich werkzeuglos montieren und ist satte 500 Meter weit sichtbar. Es verfügt neben einem Automatikmodus auch über ein Bremslicht, das sich bei Verzögerung für drei Sekunden zuschaltet. In der Link-Version ist es mit der Sigma Aura 100 erhältlich und lässt sich dann von der Frontleuchte aus steuern.

2. Lezyne Strip Drive Alert

49,95 Euro; 7 Stunden Leuchtdauer >> hier erhältlich

Lezynes neuestes Rücklicht namens Strip Drive Alert verfügt über ein automatisches Bremslicht.Foto: LezyneLezynes neuestes Rücklicht namens Strip Drive Alert verfügt über ein automatisches Bremslicht.

Mit seinen 40 Lumen ist das Lezyne besonders hell und zudem in einem Winkel von 270° sichtbar. Trotzdem bleibt das Licht mit zehn LED StVZO-kompatibel. Beim Bremsen macht das Strip Drive Alert durch ein helles Licht zusätzlich auf sich aufmerksam. Im Economy-Modus mit 20 Lumen hält der Akku bis zu zehn Stunden durch.

3. Monkey Link ML-Light Rear

32,95 Euro; 5,5 Stunden Leuchtdauer >> hier erhältlich

Monkey Link ML-Light Rear: Keine Schönheit, aber über Magnethalterungen an verschiedenen Positionen am Bike anbringbar.Foto: HerstellerMonkey Link ML-Light Rear: Keine Schönheit, aber über Magnethalterungen an verschiedenen Positionen am Bike anbringbar.

Die cleveren Monkey-Link-Komponenten werden immer beliebter. Per Magnetsystem findet das kleine Akku-Rücklicht fast von selbst in seine Halterung. (z. B. an der Sattelklemme, separat erhältlich). Das Gehäuse ist spritzwassergeschützt, der Abstrahlwinkel beträgt breite 220°. Als Leuchtmodi gibt es nur ein Dauerlicht.

Im Dunkeln sicher unterwegs

Safety first Auch wenn die Lampen im Test enorm aufhellen, geht doch manches Detail im Schatten verloren. Passen Sie also die Geschwindigkeit der Dunkelheit an. Bei Kälte schwankt zudem die Laufzeit der Akkus teilweise enorm. Das sollten Sie bei der Touren-Länge im Hinterkopf behalten.

Abstand bitte Bei Ausfahrten in der Gruppe ist Vorsicht geboten. Die Geschwindigkeit des Vordermanns ist in der Dunkelheit oft schwer einzuschätzen. Zudem sollte der Abstand so groß sein, dass der Vordermann nicht vom Schein der eigenen Lampe irritiert wird.

Vorsicht bei Sprüngen Geschwindigkeit, Gefälle und Distanz lassen sich im Dunkeln nur schwer einschätzen. Zudem ist die Landung beim Absprung oft nicht klar erkennbar. Wer den Trail nicht wie seine Hosentasche kennt, sollte bei Nachtfahrten besser auf Sprünge verzichten.

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