Specialized setzte vor Jahren einen Trend: Breite Felgen mit geringem Gewicht. So traf die Ur-Version der Roval-Traverse-Laufräder einen Nerv, der heute Stand der Technik ist. 2024 legten die Amerikaner ihre leichten Trail-Laufräder komplett neu auf und spendierten den Carbon-Felgen ein neues Design mit vielen sinnvollen Features. Jetzt legt Roval nach. Nämlich mit der Option auf Naben von der US-Edel-Brand Industry Nine. Allerdings kommen nicht die Highend-Naben Hydra zum Einsatz, sondern das Preis-Leistungsmodell namens 1/1. Vorteil: Damit bleiben die Roval-Laufräder auf der günstigen Seite, wenn man sie mit anderen leichten Systemlaufrädern mit Carbonfelgen vergleicht.
Neben der i9-Variante wird es beide Laufradsätze auch weiterhin mit Naben von DT-Swiss stehen. Topmodell und Leichtgewicht bleibt also der Satz mit den leichten DT 240-Naben. Mit 1645 Gramm bleibt er unangefochten der leichteste Trail-Laufradsatz von Roval - ist aber auch deutlich teurer. Mit den i9-Naben liegt das Laufrad preislich und gewichtstechnisch (1780 g) grob auf dem Niveau des DT-350-Satzes.
Roval will seine Laufräder bei der Neuauflage 2024 sowohl beim Gewicht, als auch bei der Haltbarkeit optimiert haben. Das sind zwei Bereiche, die gerade an Laufrädern nicht immer gut miteinander harmonieren. Kern des letzten Updates sind die neuen Felgen. Im Vergleich zum Vorgänger verspricht Specialized eine um 15 Prozent gestiegene Stabilität am Vorderrad. Am Hinterrad sollen es sogar 25 Prozent sein. Das asymmetrische Felgenprofil macht eine gleichmäßige Spannung der 28 Speichen pro Laufrad möglich. Auch das soll die Haltbarkeit steigern.
Überarbeitet hat Roval auch das Felgenhorn. Eine vergrößerte Auflagefläche soll den Reifen vor bis zu 85 Prozent stärkeren Belastungen schützen, bevor es zu einem Durchschlag kommt. Das flachere Profil der Felgen soll zudem das Fahrverhalten positiv beeinflussen. Specialized gibt 21 Prozent mehr vertikalen Flex an und will das Carbonlayup optimiert haben. Die Felgen sind sind spezifisch auf Vorder- und Hinterrad ausgelegt. Auf dem Trail soll sich das durch eine höhere Fahrpräzision und eine flexiblere Reaktion auf ruppiges Gelände zeigen.
Teure Laufräder haben ein Problem, gerade an Trail- und Enduro-Bikes. Denn Laufräder gehen im harten Gelände quasi in den Nahkampf mit Wurzeln, Steinfeldern und Felskanten. Diese Sorgen möchte Specialized seinen Kunden mit einer lebenslangen Garantie nehmen. Voraussetzung: Die Roval-Laufräder müssen innerhalb von 90 Tagen ab Kaufdatum online registriert werden.
Die leichte Variante der Traverse-Laufräder heißt SL II. Doch auch diese Rundlinge sind für E-Bikes freigegeben. Hier handelt es sich nicht um Crosscountry-Laufräder, sondern um echte Trail- und All-Mountain-Produkte. Mit 1780 Gramm pro Satz macht sich das auch beim Gewicht bemerkbar. Leicht, aber nicht rekordverdächtig.
Die HD-Version setzt auf verstärkte Felgen. Roval spricht vom “stabilsten Trail Carbonlaufrad, das wir je getestet haben”. Mit 50 Gramm pro Satz hält sich das Mehrgewicht in Grenzen. Auch wenn alle hier gezeigten Laufräder für E-MTBs freigegeben sind, empfiehlt Specialized zumindest am Hinterrad die HD-Version. Passend dazu gibt es das HD-Hinterrad auch in 27,5 Zoll, während es das SL nur in 29 Zoll gibt. So passt es für die beliebte E-MTB-Kombi aus 29 Zoll vorne und 27,5 Zoll hinten. Schade: Auch beim Traverse HD liegt die das Gewichtslimit bei 125 Kilo Systemgewicht. Mit einem schwereren E-MTB und etwas Gepäck kann es also schon bei Fahrergewichten von etwas über 90 Kilo eng werden.