Orbea OquoOrbea baut eigene Mountainbike-Laufräder

Stefan Loibl

 · 27.10.2022

Orbea baut unter der neuen Marke Oquo ab sofort auch eigene Laufräder.
Foto: Hersteller
Das Markenlogo taucht auf den Oquo-Laufrädern nur sehr dezent auf.

Orbea baut zukünftig unter der neuen Marke Oquo eigene Laufräder für seine Mountainbikes. Dafür haben die Spanier ein neues Produktionszentrum im Baskenland gebaut, wo die MTB-Laufräder entwickelt, produziert und getestet werden. Wir stellen die erste Generation Orbea Oquo-Laufräder vor.

Santa Cruz hat Reserve, Specializeds Laufrad-Marke hört auf den Namen Roval, Scott gehört die Komponentenmarke Syncros und Giant baut unter dem Label Cadex Laufräder für seine Rennräder, Gravel- und Mountainbikes. Auf diesen Zug springt ab 2023 auch Orbea auf und bringt seine eigene Marke für Laufräder. Unter dem Label Oquo (sprich: oko) werden die Basken zukünftig eigene Laufräder entwickeln, produzieren und verkaufen. Und natürlich in ihren Orbea-Komplettbikes wie dem Oiz, Rallon oder Rise verbauen. Wir waren selbst vor wenigen Wochen im Baskenland vor Ort und konnten uns die neue Laufradproduktion von Orbea ansehen. Die neue Fertigungshalle steht nur etwa 20 Fahrminuten vom Hauptsitz in Mallabia entfernt. Dort werden allerdings nicht erst seit wenigen Wochen die neuen Oquo-Laufräder gefertigt. Orbea hat den Launch seiner neuen Laufradmarke lange vorgeplant und befasst sich bereits seit 1,5 Jahren mit der Produktion der Rundlinge vor Ort. Die 1,5 Jahre hat man genutzt, um sich ein Know-how im Laufradbau anzueignen, Personal zu schulen und die Serienproduktion aufzubauen. Im ersten Schritt wird es für 2023 fünf Oquo-Laufradmodelle geben, alle im Mountainbike-Sektor:

Orbea Oquo MTB-Laufräder - die Fakten

  • ausschließlich DT Swiss-Naben (350 & 240) und Sapim-Speichen
  • 3 Mountain Performance-Modelle für Cross & Down Country
  • 2 Mountain Control-Modelle für Trail, Enduro, E-MTB
  • Carbon- und Aluminiumfelgen
  • 3 Jahre Garantie
  • Crash-Replacement
  • Decals individualisierbar
  • Preise:
Das Markenlogo taucht auf den Oquo-Laufrädern nur sehr dezent auf.Foto: Hersteller
Das Markenlogo taucht auf den Oquo-Laufrädern nur sehr dezent auf.

Oquo Laufradbau: Ein Mix aus Mensch und Maschine

Bei allen Oquo-Laufrädern kommen Felgen mit asymmetrischen Profilen, Speichenlöcher mit Winkelversatz und rund um die Speichenlöcher verstärkte Felgenbette zum Einsatz. Diese Zutaten sollen die MTB-Laufräder den harten Einsatz im Gelände leichter wegstecken lassen und sie möglichst langlebig machen. Zudem sind die Felgen von Vorderrad und Hinterrad nicht identisch. Vorne kommen bei den Laufradsätzen teils zwei Millimeter breitere Felgen zum Einsatz als hinten. Für einen besseren Schutz gegen Durchschläge im Tubeless-Setup haben die Entwickler an der Felgenform gearbeitet. Wie gut diese ganze Detailarbeit funktioniert und wie langlebig die Oquo-Laufräder im ruppigen Traileinsatz wirklich sind, wird sich erst bei ersten Test und im Laufe der Zeit zeigen. Doch es wird auch klar, dass Orbea nicht einfach einzelne Komponenten aus Fernost zu einem Laufrad vereint, sondern sich ernsthaft mit einer eigenen Entwicklungsabteilung und Testlabor damit beschäftigt. Bei Naben und Speichen greift Orbea bei allen Oquo-Laufrädern ausschließlich auf bewährte Technik zurück. So drehen sich die Sapim-Speichen immer um hochwertige Naben von DT Swiss (350 und 240).

Die Oquo-Laufräder werden alle in der Fabrik im Baskenland gebaut. Teils von Hand, teils mit Roboterunterstützung. Beispielsweise das Feintuning von Speichenspannung, Seiten- und Höhenschlag übernehmen immer geschulte Mitarbeiter mit Präzisionswerkzeugen. Die Vorarbeit, wie beispielsweise das gleichmäßige Steigern der Speichenspannung, verrichten hochmoderne Roboter.

Bevor der Einspeichroboter dran ist, werden die Speichen von Hand in die Nabenflansche gefädelt.Foto: Hersteller
Bevor der Einspeichroboter dran ist, werden die Speichen von Hand in die Nabenflansche gefädelt.
Die finalen Produktionsschritte der Oquo-Laufräder sind dann wieder Handarbeit.Foto: Hersteller
Die finalen Produktionsschritte der Oquo-Laufräder sind dann wieder Handarbeit.

Zwei Oquo-Laufräder für Trail bis E-MTB

Die beiden Mountain Control (MC)-Modelle sind für Trail, Enduro und den Einsatz an E-Mountainbikes gedacht. Sie sollen das beste Fahrgefühl und Handling auf technisch anspruchsvollstem Terrain bieten. Robustheit ist bei diesen MTB-Laufrädern wichtiger als das Gewicht, denn ein Defekt kann das Ende eines Rennens oder eine lange Heimfahrt bedeuten. Die Oquo MC 32 LTD kommen mit hakenlosen Carbonfelgen in 32/30 Millimeter Breite, DT Swiss 350-Naben und 28/34 Speichen. Die Carbon-Laufräder gibt’s nur in 29 Zoll und sie kosten 1599 Euro. Auch im Orbea MyO-Konfigurator kann man sie beim Zusammenstellen von neuen Orbea-Bikes als Option als Upgrade wählen. Die Aluminium-Version - die Oquo MC 32 Team - gibt’s auch für 27,5-Zoll-Bikes. Der Preis liegt bei 699 Euro für den Satz.

Die neuen Oquo Carbon-Laufräder MC 32 LTD kosten 1599 Euro.Foto: Hersteller
Die neuen Oquo Carbon-Laufräder MC 32 LTD kosten 1599 Euro.

Drei neue Oquo-Modelle für Cross Country und Trailbikes

Das Mountain Performance-Segment hat Orbea für leichtere, schnellere Bikes ausgerichtet. Die drei Oquo-Laufräder mit schmaleren Felgen sollen trotz guter Steifigkeit und Langlebigkeit zudem möglichst leicht sein, um an Bikes mit weniger Federweg zum Einsatz zu kommen. Zwei Laufräder besitzen 30 Millimeter breite Carbonfelgen, eins kommt mit Aluminiumfelgen in 28 Millimeter:

MP30 LTD: 1999 Euro / DT Swiss 240S-Nabe / 24-28 Speichen / 1300 Gramm

MP30 Team: 1299 Euro / DT Swiss 350-Nabe / 28-28 Speichen / 1480 Gramm

MP28 PRO: 599 Euro / DT Swiss 350-Nabe / 28-28 Speichen

Die Oquo MP-Laufräder passen perfekt in Racefullys oder Down-Country-Bikes.Foto: Quique Bueno
Die Oquo MP-Laufräder passen perfekt in Racefullys oder Down-Country-Bikes.

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