Adrian Kaether
· 22.05.2016
Das XA Pro Carbon ist Mavics erster Carbon-Laufrad für Mountainbikes. Das neue Trail-Flaggschiff der Franzosen soll bei geringem Gewicht und mit Systemlösungen ein vorhersehbares Handling garantieren.
Mit Carbonlaufrädern ist es wie mit Carbonrahmen. Die ersten überhaupt kurbelten in der MTB-Szene kontroverse Diskussionen an. Verehrt von manchen, verschrien von anderen fanden sie trotzdem ihren Weg in den Markt – wobei die allerersten Modelle keine gute Figur machten. Häufige Brüche durch minimale Haarrisse, entweder verursacht durch direkte Gewalteinwirkung oder durch normale Belastungen und Montagsproduktionen.
Und selbst nach einer gewissen Zeit hatten Carbonrahmen noch immer den Ruf, nach nur einer Konfrontation mit einem Stein oder einer Wurzel reif für die Mülltonne zu sein. Das mag bei einem Rahmen noch tragbar sein, doch bei einer Felge, deren Zusammentreffen mit Steinen und Wurzeln im wahrsten Sinne des Wortes vorprogrammiert ist, ist das definitiv keine Option.
Doch wie die Carbonrahmen sind auch Felgen aus Kohlefaser über die Jahre immer besser geworden. So sind sie heute leicht und gleichzeitig zuverlässig. Aber immer noch teuer! Dennoch hat es lange gedauert, bis die ersten großen Firmen Systemlaufräder in Carbon anboten. Bei DT Swiss fiel der Hammer letztes Jahr, jetzt ist auch Mavic mit im Boot.
XA Pro Carbon heißt das neue Flaggschiff unter den Trail-Laufradsätzen von Mavic und tritt damit in direkte Konkurrenz zum DT Swiss XM 1200 Spline. Der Laufradsatz ist in 27,5 und 29 Zoll verfügbar und wiegt 1490 respektive 1535 Gramm. Damit ist er nominell gut 70 Gramm schwerer als der DT Swiss-Konkurrent. Die Maulweite liegt bei 26 Millimeter, die Speichen sind herkömmliche Stahlspeichen, die Naben beide aus Aluminium.
Bei der Frage der Kompatibilität hat der Kunde die freie Wahl: Shimano- oder Sram-Freilauf, Boost oder herkömmliche Steckachse. Sogar mit Schnellspannern ist der Laufradsatz mittels Adaptern kompatibel. Auch lobenswert: Das zulässige Systemgewicht liegt bei 120 Kilogramm. Zudem empfiehlt Mavic Reifenbreiten von 1,4 bis 2,7 Zoll. Die Tubeless-Kompatibilität versteht sich von selbst.
Konzipiert wurde der XA Pro Carbon für den Traileinsatz. Kleinere Sprünge gehörten bei der Entwicklung ebenso zum Lastenheft wie ruppige Trailabfahrten, lange Haltbarkeit und vorhersehbares Fahrverhalten trotz des geringen Gewichts. Das so viel Technik jedoch nicht ganz günstig ist, liegt auf der Hand. 1700 Euro ruft Mavic für den ab September erhältlichen Laufradsatz auf.
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