LuxuswareCarbon-Laufradsatz Crankbrothers Synthesis Enduro

Christian Schleker

 · 09.04.2021

Luxusware: Carbon-Laufradsatz Crankbrothers Synthesis EnduroFoto: Christian Schleker
Luxusware: Carbon-Laufradsatz Crankbrothers Synthesis Enduro

Für 2400 Euro kauft sich manch einer ein neues Enduro mit ordentlicher Ausstattung. Bei Crankbrothers gibt’s fürs gleiche Geld einen Satz Laufräder.

Happig. Was kriegt der solvente Kunde dafür? Ein Set aus Edelnaben von Industry Nine, Sapim-Speichen und breite, leichte Carbon-Felgen mit lebenslanger (!) Garantie. Die Felge ist vorne mit 31,5 Millimetern etwas breiter, damit der Reifen flächiger aufliegt und mehr Grip bietet. Die zwei Millimeter schmalere Hinterradfelge soll dem Reifen ein run­deres Profil mit gerin­gerem Roll­widerstand und besserem Grip der Seitenstollen bescheren, auch die Carbon-Lagen wurden spezifisch ange­ordnet, um an der Front mehr Elastizität und am Heck mehr Steifigkeit zu erreichen. Viel Hirnschmalz wurde also investiert, um den hohen Kaufpreis zu rechtfertigen. Das Ganze wiegt in 29 Zoll vernünftige 1858 Gramm (selbst gewogen).

Im Dauertest hat der Laufradsatz an zwei E-Bikes seinen Dienst verrichtet (und tut es noch): Ein Enduro und ein Trailbike mit 21 und 16 Kilo Gewicht wurden acht Monate über die lokale Trail-Runde, durch Bikeparks und über Voralpensteige geprügelt. Ziel war es zum einen, die Aufspeichqualität, die Robustheit der Carbon-Felge und des Freilaufs auszutesten. Zum anderen wollten wir die angeblich speziell aufs Vorder- und Hinterrad abgestimmte Steifigkeit „erfahren“, die in Kurven mehr Kontrolle liefern und dabei keinerlei Stabilitätseinbußen mit sich bringen soll. Der Crankbrothers-Laufradsatz ersetzte ein deutlich günstigeres Alu-Set von DT Swiss (E1900) und einen vergleichbar hochwertigen Carbon-Laufradsatz von Roval.

Ergebnis: In Sachen Stabilität und Haltbarkeit ist der Synthesis E 11 Carbon über jeden Zweifel erhaben! Auch heftigste Downhills mit dem 21-Kilo-E-Bike-Panzer und niedri­gem Luftdruck im Hinterrad konnten den Felgen, außer ein paar Kratzern, nichts anhaben. Der Freilauf ertrug die Tortur des motorunterstützten Drehmoments über Monate klag- und schadlos. Und: Im direkten Vergleich zum steifen Roval-Carbon-Vorderrad konnten wir tatsächlich eine etwas bessere Traktion an der Front erspüren. Im Vergleich zum weicheren Alu-Laufrad war kein Unterschied feststellbar. Dafür war hier das CB-Hinterrad deutlich steifer und fuhr sich direkter und spritziger in Anliegern.

STÄRKEN: Haltbarkeit, Komfort, Verarbeitung

SCHWÄCHEN: Preis

Fazit:

Mission accomplished! Ein hochwertiger, robuster und funktionaler Laufradsatz mit gutem Gewicht und top Verarbeitung – aber auch hohem Preis.

Foto: Christian Schleker