Die Welt des Mountainbikes hat sich gewandelt. Jahrzehnte war der Laufraddurchmesser die einzige Konstante. Das ist vorbei. Deshalb testen wir neben 15 klassischen 26-Zoll-Radsätzen auch acht Laufräder aus der 29-Zoll-Klasse. Natürlich wollen wir auch wissen, wie die unterschiedlichen Durchmesser Gewicht, Steifigkeit und Komfort verändern. Deshalb sind American Classic, Crank Brothers, Spank, Tune und Veltec mit einem Modell gleicher Machart jeweils in beiden Kategorien vertreten. Nach wie vor gehen die Hersteller sehr unterschiedliche Wege: Die 26-Zoll-Räder von Reynolds und Ritchey kommen mit edlen Carbon-Felgen. Und während sich die Konkurrenz komplett auf gedichtete Industrielager verlässt, drehen sich die Naben der Shimano-Systemlaufräder XT und XTR noch immer um offene Konuslager. Wie sich die vermeintlich angestaubte Technik wohl im Vergleich schlägt?
Erfreulich: Das hohe Niveau der Laufräder in diesem Test macht richtig Spaß. Die Komponenten passen gut zusammen, und die Ergebnisse sind toll. Beim einzigen Patzer im Test handelt es sich hoffentlich um einen Ausrutscher.
Tipp: nicht zu viel Geld ausgeben. Es gibt Teile am Bike, mit denen Sie die Performance deutlich spürbarer verbessern. Ausnahme ist das Gewicht, hier lohnt sich eine Investition: Das Potenzial von leichten Rädern verglichen mit schweren ist riesig.
Laufräder - vielschichtige Dinger
Im Test bewerten wir Speichenspannung, Rundlauf, Steifigkeit, Trägheit und Gewicht. Zusammen mit dem Rundlauf und der Steifigkeit erlaubt etwa die Speichenspannung hervorragende Rückschlüsse über Haltbarkeit, Belastbarkeit und Qualität des Laufrades. Deshalb haben wir Ihnen in der Bildergalerie unten alle Speichenspannungsdiagramme der Testkandidaten zusammengestellt. Laufräder, die hier ein gleichmäßiges Bild zeichnen, sind auf dem richtigen Weg. Wichtig ist aber auch die Höhe der Werte. Bei Speichenspannungen unter 500 Newton rechnen wir mit Problemen bei der Haltbarkeit. Ideal ist der Bereich zwischen 900 und 1200 Newton. Gefährlich hohe Werte haben wir nicht gemessen. Eher zu niedrige: Bei einem Laufrad fanden wir sogar gleich zwei Speichen ohne Spannung.
Alle Laufräder im Test:
26 Zoll: ACLASS VED 2, AMERICAN CLASSIC MTB RACE, CRANK BROTHERS Cobalt 3, DT SWISS M1700 Tricon, FRM Urano XC Team, MAVIC Crossmax SLR, POISON Novatec/ZTR, REYNOLDS MTN AM, RITCHEY WCS Carbon Disc, SHIMANO XT, SHIMANO XTR, SPANK Vomax, SUN RINGLÉ Black Flag Pro, TUNE Olympic Gold II Light, VELTEC AM One
29 Zoll: AMERICAN CLASSIC MTB Race, CRANK BROTHERS Cobalt 3, MAVIC C29ssmax, SPANK Vomax 29, SRAM Rise 40, STAN'S NOTUBES Crest, TUNE Olympic Gold II, VELTEC AM One
Den gesamten Laufradtest 2012 aus BIKE 4/2012 gibt's unten als PDF-Download.
Laufradtest 2012 Netzdiagramme Speichenspannung
Die Diagramme zeigen die Spannkraft jeder einzelnen Speiche in Newton. Hohe Werte machen das Rad steif aber auch anfälliger für Achter. Ideal sind zwei ähnlich runde Kreise im Bereich von 800 bis 1000 Newton.
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