Max Fuchs
· 17.06.2025
Crankbrothers erweitert sein Angebot im Bereich hochwertiger Mountainbike-Laufräder mit der neuen Synthesis Alloy 2.0 Serie. Die überarbeiteten Aluminium-Laufräder gibt es in drei Ausführungen, die jeweils speziell für die Anforderungen in den Bereichen Enduro, Downhill und E-MTB konzipiert worden sind.
Laut Hersteller stand bei der Neuentwicklung vor allem eine verbesserte Haltbarkeit im Fokus. Die Laufräder bauen auf dem bewährten Konzept unterschiedlich abgestimmter Vorder- und Hinterräder auf, das Crankbrothers bereits bei früheren Modellen verfolgt hat.
Ein zentraler Aspekt der Weiterentwicklung ist die Verwendung einer neuen Aluminiumlegierung. Die Synthesis Alloy 2.0 Laufräder nutzen nun eine 6069 Aluminiumlegierung, die im Vergleich zum Vorgängermodell deutliche Verbesserungen bei verschiedenen Materialeigenschaften aufweisen.
Laut Crankbrothers ergeben sich dadurch Steigerungen von 72,5 Prozent bei der Zugfestigkeit, 69,8 Prozent bei der Streckgrenze und sogar 204 Prozent bei der Ermüdungsfestigkeit. Diese Werte sollen sich in einer erhöhten Widerstandsfähigkeit gegen Dellen, Verformungen und Rissbildung niederschlagen.
Neben dem verbesserten Material hat Crankbrothers auch die Geometrie der Felgen überarbeitet. Die neue Felgenform weise verstärkte Seitenwände und eine optimierte Materialverteilung auf. Dies soll zu einem verbesserten Schutz vor Durchschlägen und einer höheren Aufprallresistenz führen. In Vergleichstests mit Premium-Wettbewerbsprodukten sollen die Synthesis Alloy 2.0 Laufräder eine deutlich höhere Widerstandsfähigkeit gegen Verformungen bei harten Aufprällen gezeigt haben.
Crankbrothers setzt bei der Synthesis Alloy 2.0 Serie weiterhin auf das Konzept unterschiedlich abgestimmter Vorder- und Hinterräder. Das Vorderrad ist für mehr Flexibilität und Grip ausgelegt, während das Hinterrad steifer konstruiert ist, um Antriebskräfte besser zu übertragen und die Spurstabilität zu erhöhen.
Diese Abstimmung schlägt sich in verschiedenen Konstruktionsmerkmalen wie Speichenzahl, Speichenspannung und Felgenbreite nieder. Das Vorderrad verfügt über 28 Speichen, mehr Maulweite und dünnere Speichen, während das Hinterrad 32 Speichen, weniger Maulweite und dickere Speichen besitzt.
Die Synthesis Alloy 2.0 Serie umfasst Laufräder für die Bereiche Enduro, Downhill und E-MTB. Alle Varianten sind in 27,5 und 29 Zoll sowie für Boost-Standards erhältlich. Bei den Freiläufen stehen die Standarts XD, HG, MS zur Wahl.
Die Enduro-Ausführung kommt mit einer Maulweite von 30 Millimetern vorne und 28,5 Millimetern hinten. Bei den Downhill- und E-MTB-Varianten beträgt die Maulweite vorne 31 Millimeter und hinten 29,5 Millimeter.
Crankbrothers bietet die Synthesis Alloy 2.0 Laufräder mit zwei verschiedenen Nabenoptionen an. Zur Wahl stehen Industry Nine 1/1 Naben mit 4° Einrastwinkel oder Crankbrothers-eigene Ratchet-Naben mit 10° Einrastwinkel. Letztere kann optional auf 6,6° Einrastwinkel umgerüstet werden. Die Laufräder sind ab sofort verfügbar. Der Preis für einen Laufradsatz mit Crankbrothers Ratchet-Naben liegt bei 699,98 Euro, mit Industry Nine 1/1 Naben bei 899,98 Euro.
Wir konnten die Crankbrothers Synthesis Alloy 2.0 in der E-MTB-Version im E-Enduro-Einsatz bereits ausgiebig testen. In 29 Zoll, mit HG-Freilauf und ohne Tubeless-Ventile wiegt der Laufradsatz 2248 Gramm. Damit gehört er selbst für E-Enduro-Verhältnisse zu den schwereren Modellen.
Dank Motorunterstützung ist das aber halb so wild. Außerdem: Bedenkt man, dass sich die robusten Laufräder die Felgen mit dem Downhill-Modell teilen, bleiben sie in ihrem angepeilten Einsatzbereich konkurrenzfähig.
Dank des vorinstallierten Tubeless-Felgenbands gelingt die Montage einwandfrei: Schlauchlos-Reifen aufziehen, mit Dichtmilch befüllen und losfahren. Dass Crankbrothers in puncto Stabilität ordentlich nachgelegt hat, schlägt sich direkt im Fahrverhalten nieder: Die hohe rotierende Masse dämpft zwar den Spieltrieb unseres Testbikes (Whyte E-Lyte Evo RS), verleiht ihm dafür aber einen spürbaren Souveränitäts-Boost in Highspeed-Passagen und auf rauem Untergrund.
Besonders am Hinterrad macht sich zudem die hohe Torsionsfestigkeit in Anliegerkurven bemerkbar. Das Vorderrad folgt dagegen der gewählten Linie etwas geschmeidiger, passt sich dem Gelände besser an und generiert so spürbar mehr Traktion. Bravo!
Im Vergleich zu anderen Alu-Enduro-Laufrädern gehören die Crankbrothers dennoch zur steiferen Sorte. Hier gilt: Haltbarkeit und Präzision statt Komfort. Vereinzelte Durchschläge konnten den Felgen vorne wie hinten nichts anhaben. Rundlauf und Speichenspannung sind auch nach knapp 20.000 intensiven Tiefenmetern noch makellos.
Insgesamt bieten die neuen Crankbrothers-Laufräder ein äußerst attraktives Gesamtpaket für versierte E-Enduristen, die bevorzugt anspruchsvolle Trails unter die Stollen nehmen und hohen Wert auf Widerstandsfähigkeit und Präzision legen.