Henri Lesewitz
· 26.08.2022
Die Niederländer von 9th Wave sind bekannt für innovative Highend-Laufräder. Die neuen Ninefold Flex Ultimate fallen auf. Der eigentliche Clou der MTB-Laufräder ist mit bloßem Auge aber nicht zu sehen.
Weniges wird im Mountainbike-Kosmos so oft neu erfunden, wie das Laufrad. Was nicht verwundert. Denn kaum ein anderes Teil hat einen so starken Einfluss auf das Fahrverhalten. Vor fünf Jahren überraschte die damals neu gegründete holländische Marke 9th Wave mit einem klassisch gebauten, aber clever konstruierten Laufradsatz, der aus dem Nichts den Sieg in unserem großen Vergleichstest holte. Gegen die versammelte Highend-Elite von Bike Ahead bis Syncros. Die 9th Wave Ninefold Marlowe SL29 (siehe Tabelle unten) besaßen leichte Carbon-Felgen mit einer für damalige Verhältnisse großen Maulweite von 30 Millimetern und waren mit klassischen Stahlspeichen aufgebaut. Sie punkteten mit top Beschleunigung und hoher Bruchresistenz.
Die neuen, rund 2800 Euro teuren Ninefold Flex Ultimate wollen nun auch noch den Fahrkomfort erhöhen. Dafür wurde eine spezielle Felge entwickelt, die bei einem Carbon-Spezialisten in Japan gefertigt wird. Der Mittelsteg besteht aus deutlich flexibleren Fasern als die Flanken. Was in Kombination mit den ebenfalls leicht dämpfenden Vectran-Speichen der Chemnitzer Laufrad-Manufaktur Pi Rope feine Vibrationen schlucken soll, ohne Seitensteifigkeit einzubüßen. Die Felge am Hinterrad ist 30 Millimeter breit, die vordere Felge sogar 35 Millimeter. Das sorgt für eine optimale Reifenabstützung, was niedrige Luftdrücke ermöglicht und so den Grip erhöht. Clou für Individualisten: Die Speichen lassen sich farblich frei kombinieren. Auch Custom-
Dekore auf den Felgen sind auf Anfrage möglich.
Die Ninefold Flex Ultimate sind optisch der Knaller. Und auch die Verarbeitung ist exzellent. Der Blick auf die nackten Labordaten bescheinigt den Flex Ultimate Laufrädern nicht ganz so beeindruckende Werte wie den weit günstigeren Marlowe SL29 aus unserem früheren Test. Über die Fahreigenschaften sagt das aber nur bedingt etwas aus. Vom Charakter her unterscheiden sich die beiden Modelle deutlich. Die Flex Ultimate filtern spürbar die Spitzen aus kleinen, harten Stößen, was in Kombination mit dem besseren Grip-Gefühl aufgrund der breiten Felgen für entspannteres, sicheres Fahren sorgt. Um das volle Potenzial aus den Konto-Killern rauszuholen, ist auch die Wahl der Reifen wichtig.