Robert Kühnen
· 14.07.2020
In diesem Artikel verwenden wir sogenannte Affiliate Links. Bei jedem Einkauf über diese Links erhalten wir eine Provision vom Händler. Alle vermittlungsrelevanten Links sind mit * gekennzeichnet. Mehr erfahren.
Dauerlauf, Crash-Test und Freilauffolter – zwölf MTB-Laufräder von Cross Country bis Enduro mussten beweisen, ob sie dauerhaft Freude machen und ob Carbon auch hier Alu den Rang abläuft.
Klack, klack, klack! Sogar durch den Gehörschutz sind die harten Antritte der Testmaschine vernehmbar. Die Freilauffolter ist neuer Bestandteil des BIKE-Testprozederes und findet in den Hallen von Syntace statt, in denen wir uns für Teile der Prüfung eingerichtet haben. Im gleichen Raum stehen auch die Trommelmaschinen, die aufzeigen, was passiert, wenn man die Mountainbike-Laufräder pausenlos hoch belastet. Stolperschwellen auf der Trommel und Schräglauf belasten Naben, Speichen und Felgen, wie bei forscher Gangart auf dem Trail. Was hier 3000 Kilometer durchrollt, ohne die Endabschalter auszulösen, deren Sensoren schon Schläge von zehn Millimetern registrieren, ist garantiert hart im Nehmen. Vervollständigt wird die Folter durch zerstörende Tests im BIKE-Labor, wo wir auch Gewichte, Trägheiten, Steifigkeiten usw. erfassen. Willkommen zum umfassendsten Test von Trail-Laufrädern, den wir bislang durchgeführt haben!
Fünf Alu-Radsätze und sieben aus Carbon mit Preisen von 367 bis 2400 Euro dienen uns dazu, den Stand der Technik abzuprüfen – wie immer unabhängig vom Preis. Die Auswahl der Testprodukte erfolgte auf Grundlage unserer Einschätzung der Marktrelevanz. Alle Räder erfahren die gleiche Behandlung und Bewertung, denn wir wollen wissen, ob die vielen Euros, die in die teureren Räder fließen, auch wirklich einen Mehrwert bringen, jenseits von ein paar Gramm auf der Waage. Denn so groß die Preisdifferenzen auch sind, die Gewichtsunterschiede sind gering: Ein gutes Pfund liegt zwischen den Extremen.
Bekommt man für die 2000 Euro Mehrpreis mehr geboten als weniger Masse? Und ganz grundsätzlich: Ist Carbon als Felgenmaterial nun erste Wahl, wie beim Rahmen? In unserer letzten größeren Untersuchung (BIKE 10/2017) zeigten Carbon-Laufräder ein ziemlich digitales Verhalten. Der Übergang von "hält" zu "bricht" war abrupt, und nur Syntace meisterte damals den Durchschlagtest ohne Schaden. Unser jetziger Test zeigt, dass die Hersteller die Zeit genutzt haben. Carbon schneidet bei der gleichen Prüfung nun besser ab. Von sieben MTB-Laufrädern zeigen nur zwei leichte Schäden im Schlagtest, Bruch gibt es keinen. Die Kohleräder halten also, während Alu beult – mal mehr, mal weniger. Auch im Dauertest auf der Trommeltestmaschine schneidet Carbon besser ab als Alu. In Alu bilden sich vereinzelt Risse, Carbon bleibt unbeeindruckt.
Warum nicht kostenlos? Weil Qualitätsjournalismus einen Preis hat. Dafür garantieren wir Unabhängigkeit und Objektivität. Das betrifft ganz besonders die Tests in BIKE. Die lassen wir uns nicht bezahlen, sondern das Gegenteil ist der Fall: Wir lassen sie uns etwas kosten, und zwar Zigtausende Euro jedes Jahr.
Diesen Artikel finden Sie in BIKE 7/2020. Die gesamte Digital-Ausgabe können Sie in der BIKE-App (iTunes und Google Play) lesen oder die Print-Ausgabe im DK-Shop nachbestellen – solange der Vorrat reicht: