Ludwig Döhl
· 28.01.2021
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Für unseren Federgabel-Test haben wir die spannendsten Mountainbike-Gabeln der Saison 2021 nicht nur in der Praxis, sondern auch auf verschiedenen Prüfständen getestet.
Der Test eines der teuersten und kompliziertesten Bauteile an einem Mountainbike ist wahrlich kein leichtes Unterfangen. Wir haben in BIKE 3/21 sechs Enduro-Federgabeln mit 170 Millimeter Federweg und vier All-Mountain-Modelle mit 150 Millimeter Federweg getestet und können hier schon mal eins verraten: Egal, wie ruppig die Abfahrt war, unsere Zahnfüllungen haben wir mit keiner unserer Testgabeln verloren. Unterschiede zwischen den einzelnen Gabelmodellen waren aber dennoch deutlich zu spüren. Weil die Wechselwirkungen zwischen Federeinheit, Dämpfungskartusche und dem Chassis einer Federgabel so komplex sind, mussten wir aber genau hinsehen, um die Gründe für die unterschiedlichen Arbeitsweisen und damit auch die spezifischen Stärken eines jeden Produkts zu finden. Deshalb haben wir jede MTB-Federgabel – zusätzlich zu unserem Praxistest – vier verschiedene Laborprüfungen absolvieren lassen. Denn nur so lässt sich eine Federgabel objektiv bewerten.
Los ging's mit der Ermittlung der Brems- bzw. Verdrehsteifigkleit sowie der Erhebung der Gabelkennlinie auf Prüfständen vom Zedler Institut im BIKE-Testlabor in München. Danach haben wir alle Federgabeln auch bei Stefan Schimschal überprüfen lassen. Mit seiner Firma Helmchen Tuned beschäftigt sich Schimschal akribisch mit dem Service und der generellen Funktion von Federelementen. Hauptsächlich ist er dabei als Entwickler für Fahrwerkstechnik für die Firma Syntace/Liteville tätig. Wie groß seine Leidenschaft für das Thema Fahrwerk ist, wird klar, sobald man einen Fuß über die Schwelle von Schimschals Haustüre setzt. Von außen fügt sich das unspektakuläre Einfamilienhäuschen perfekt in die Wohnsiedlung, in der es liegt. Der Schritt durch die Haustüre fühlt sich an, als würde man in ein anderes Universum eintreten. Geschätzte 60 Prozent der Wohnfläche dienen nämlich nur dem einen Zweck: Mountainbike-Fahrwerke verstehen und verbessern. Der Hausgang wird als Lagerfläche für Gabelkartons missbraucht, im Treppenaufgang stehen und hängen Mountainbikes aus dem privaten Fuhrpark. In den beiden Werkstattzimmern im Obergeschoss hängt mehr Werkzeug als in den meisten Fahrradläden. Stefan Schimschals Haus ist eine Oase für technikverliebte Biker. Der perfekte Ort also, um unseren Federgabeltest mit weiterem objektiven Datenmaterial zu untermauern.
Nachdem wir zahlreiche Tiefenmeter auf die Enduro- und All-Mountain-Gabeln gefahren und unsere Testeindrücke notiert haben, übergeben wir unsere Testgabeln in die Hände des Oasenvaters. Für BIKE hat Stefan Schimschal jede Federgabel zerlegt und die Fertigungstoleranzen der Tauch- und Standrohreinheit überprüft. Nur wenn die Hersteller hier akkurat arbeiten, ist eine reibungsarme Funktion der Federgabel möglich. Darüber hinaus hat er jede Gabel auf einen hochwertigen, dynamischen Prüfstand gespannt, um die Arbeitsweise und Einstellbereiche der Dämpfungskartusche zu checken. Die komplizierten Kennlinien der Dämpfungseinheit lassen Rückschlüsse auf die Effektivität und die Einstellbereiche der zahlreichen Druck- und Zugstufenverstellungen von modernen Federgabeln zu. Wir haben die Erkenntnisse von Schimschals Prüfstand mit unseren Erfahrungen aus der Praxis abgeglichen und zusammen mit den Ergebnissen aus dem BIKE-Labor in eine Testnote gegossen.
Den gesamten Federgabel-Test in den Kategorien Enduro und All Mountain aus BIKE 3/2021 mit allen Informationen, Übersichtstabellen und Noten finden Sie als PDF unten im Download-Bereich:
ENDURO-GABELN:
DVO Onyx SC D1
Manitou Mezzer Pro
ALL-MOUNTAIN-GABELN:
Cane Creek Helm MK2
Fox Float 36 Factory Grip 2