Wartung für Federgabeln und Dämpfer

Peter Nilges

 · 18.03.2012

Wartung für Federgabeln und DämpferFoto: Daniel Simon
Wartung für Federgabeln und Dämpfer

Nur funtionierende Federelemente garantieren vollen Fahrspaß. Damit das auch so bleibt, ist ein regelmässiger Service Pflicht. Mit diesen Tipps arten die Kosten nicht aus.

430 Euro Service-Kosten in zweieinhalb Jahren - das war nicht der Plan. Mit jedem Geldschein, den der Gabel-Service verschluckte, schwand auch das Vertrauen unseres Lesers in die Marke mit dem blauen Fuchsschwanz: Zum Jahresservice kam eine verschobene Dichtung und eine neue Standrohr-Einheit. Und das nach einer Kilometerleistung von schlappen 4.000 Kilometern. Wie kann das sein, bei einem Hightech-Produkt für über 1.000 Euro? Die Kosten sind dabei nicht die einzige Ursache für häufigen Frust über Gabeln und Dämpfer. Auch die oft sehr langen Wartezeiten bei Reparatur und Wartung spülen regelmäßig Leser-Mails in unsere Redaktion.

Staub, Schlamm und Matsch setzt Federgabeln zu

Außerordentliche Besuche beim Reparatur-Service kann man mit etwas Fürsorge aber verhindern. Grundsätzlich gilt es zu bedenken, dass es sich bei Federelementen um Hightech-Produkte handelt, die auf sehr begrenztem Raum viel Technik beherbergen. Sie müssen präzise und leichtgängig funktionieren und dürfen dabei keinen Schmutz eindringen lassen. Für all diese Anforderungen sind Lager und Gummidichtungen in Form von O-Ringen und Staubabstreifern nötig. Teile, die einem gewissen Verschleiß unterliegen. Etwa 90.000 Federbewegungen macht eine Gabel bereits bei einem Marathon von 80 Kilometern Länge. Wenn dann noch widrige Bedingungen in Form von Staub, Schlamm oder anderem Schmutz hinzukommen, läuft der Verschleiß im Zeitraffer ab. Aufwändige Technik bedeutet deshalb auch regelmäßige Pflege.

Wartungsintervalle von Herstellern oft knapp bemessen

Dennoch sind die in den Bedienungsanleitungen angegebenen Wartungsintervalle zum Teil extremst kurz. In der Regel empfehlen die Hersteller einen Ölwechsel an der Gabel bereits nach 50, maximal 100 Stunden. Das würde für einen Vielfahrer bedeuten: alle zwei bis drei Monate zum Ölwechsel. Die Realität sieht anders aus. Oft werden Gabeln und Dämpfer so lange gefahren, bis die Funktion spürbar nachlässt oder das Öl bereits tropft. Wer erst dann zum Service geht, darf sich nicht wundern, dass neben den üblichen Verschleißteilen das ein oder andere teure Bauteil komplett getauscht werden muss.

Auch Dämpfer brauchen einen Service

Beim Dämpfer ist der Wartungsaufwand in der Regel etwas geringer, es sei denn, er muss durch die Rahmenkonstruktion viele Querkräfte aufnehmen oder liegt im direkten Schlammbeschuss des Hinterrades. Da an einem Bike weder Stunden – noch Kilometerzähler vorgeschrieben sind, ist die Auslegung der Kilometerleistung im Schadensfall oft reine Interpretation. Ohne spürbare Funktionseinschränkung sollte ein jährlicher Service reichen.


Welche Wartungsintervalle die Hersteller für ihre Federgabeln und Dämpfer genau vorschreiben und was man selbst checken kann, finden Sie unten im PDF-Download.

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