Stabilität und Haltbarkeit – das waren bisher die Attribute, die man mit Marzocchi in Verbindung brachte. Den Tribut dafür zollten die Italiener bisher mit etwas Übergewicht. Das ändert sich mit dem kommenden Modelljahr grundlegend. Sowohl im Enduro- als auch im Marathon-Bereich will man in Bologna Gewichtsrekorde brechen. So soll die „55“, das Highlight in der Enduro-Klasse, nur 2106 Gramm wiegen. Und das bei verstellbaren Federwegen (125 bis 165 mm), neuartigem Steckachssystem mit Schnellverschluss („QR-Axle“) und 35 Millimeter starken Standrohren.
FAHRBERICHT „55 ATA“
Plug and Play? So einfach ist es mit der „55 ATA“ nicht, Spaß zu haben. Erst einmal wollen zwei Luftkammern (eine sorgt nur für die Endprogression) sorgsam aufeinander abgestimmt werden. Hier braucht man etwas Fingerspitzengefühl und Erfahrung, denn ob die Angaben am Gabelholm auch zum Fahrstil passen, ist eher Glücksache. Dann aber gibt es kein Halten mehr. Auf dem steilen, technischen Testtrail in Cortina fühlte sich die „55er“ extrem steif an. Man kann getrost auf die Lenkung vertrauen. Der volle Federweg lässt sich nutzen und das ohne Durchschlag. Das Ansprechverhalten änderte sich auf den ersten paar Metern von „etwas hakelig“ zu „sensibel“.