Der schwedische Fahrwerksspezialist Öhlins hat sich im Motorsport über Jahrzehnte hinweg einen Namen gemacht und kann auf mehr als 300 Weltmeistertitel stolz zurückblicken. Seit 2015 erweitert Öhlins sein Engagement auch auf den Mountainbike-Bereich. Die RXF 34 m.2 ist die jüngste Entwicklung der Schweden und wurde im Gegensatz zum Vorgänger speziell auf den Trail-Einsatz hin optimiert.
Bei der zweiten Entwicklungsstufe der RXF 34 verzichtet Öhlins auf den breiten Federwegsbereich von 120 bis hin zu 160 Millimeter und positioniert die Gabel genau im Trailbereich. Mit 120 bis 130 Millimeter Federweg macht die neue Gabel mit 34-Millimeter-Standrohren an Down-Country- und schnellen Trailbikes die beste Figur. Durch die Spezialisierung beim Federweg konnte die neue RXF 34 zudem leichter werden und erhielt für kraftvolle Sprints eine stärkere Plattform. Nicht nur beim Casting, sondern auch bei der Dämpfungskartusche, die bei Öhlins im linken Gabelholm sitzt, sparen die Schweden Gewicht. Statt dem von Öhlins bekannten Twin-Tube-Design (TTX) kommt eine One-Tube-Kartusche (OTX18) zum Einsatz. Durch den einfacheren Aufbau soll die Dämpfung damit um 27 Prozent leichter sein. Auf eine einstellbare High- und Lowspeed-Druckstufe müssen Öhlins-Fahrer aber auch in Zukunft nicht verzichten. Zusätzlich lässt sich die Zugstufe in 15 Klicks einstellen.
Auch auf der Luftseite wurde die RXF 34 komplett überarbeitet, was sich nicht nur in der Funktion bemerkbar macht, sondern auch die Handhabung deutlich vereinfacht. Öhlins verzichtet auf eine Ramp-Up-Kammer, die beim Setup der Gabel immer als erstes zum Einstellen der Progression befüllt werden musste. Statt dessen lässt sich die Progression nun mit den von anderen Herstellern bekannten Volume-Spacern einstellen. Es gibt also nur noch eine Hauptkammer, bei der sich die Negativkammer selbstregulierend befüllt.
Um ein Verspannen des Casting zu verhindern, kommt auch die neue RXF 34 mit einem sogenannten Floating-Axle-Design. So wird garantiert, das sich die beiden Standrohre auch bei einem nicht zu hundert Prozent perfekten Naben-Einbaumaß nicht beim Anziehen der Schraubachse verspannen und die Gabel butterweich anspricht. Für mehr Stabilität und das Vermeiden von Knackgeräuschen bestehen Schaft und Gabelkrone aus einem Teil.
Die RXF 34 m.2 ist die beste Federgabel, die ich bislang von Öhlins gefahren bin. In vergangenen Tests konnten die Gabeln von Öhlins zwar immer dadurch begeistern, dass sie auch bei sportlicher Fahrweise und in steilem Gelände hoch im Federweg standen, aber die Sensibilität ließ stets zu Wünschen übrig. Schnelle Schläge reichten die straffen Öhlins-Federgabeln gerne an den Fahrer weiter. Die neue RXF 34 geht da deutlich sensibler ans Werk und macht einen vielversprechenden Eindruck. Ich bin sehr gespannt, wie sich die neue Gabel im direkten Vergleich zu den Platzhirschen von Rockshox und Fox etablieren kann.