Christian Schleker
· 26.11.2020
Erinnert Ihr Euch an die Freeride-Gabel Totem von Rockshox? Das Komfortwunder feierte 2007 Debüt. Jetzt kommt eine neue Generation extradicker Gabeln von Fox und Rockshox.
Manche Entwicklungen im Bike-Sport sind Quatsch. Innen verlegte Züge zum Beispiel. Sie sehen schick aus, doch wer schon mal stundenlang im Rahmen rumgestochert hat, um Zughüllen durch winzige Öffnungen zu friemeln, weiß, wovon ich rede.
Oder interne Akkus bei E-Enduros: optisch ein Gewinn, aber ihretwegen sind E-Enduros heute schwerer denn je. Aber hey, es sieht toll aus! Nicht so toll sehen die wuchtigen E-Bike-Rahmen aus, in denen schmächtige Gabeln stecken. Wir vermuten, dass die Bike-Firmen deswegen zu den Gabelherstellern sagten: „Baut uns was Dickeres!“ Nettes Benefit: Sam Hill, Martin Maes & Friends kriegten Miniatur-Downhill-Gabeln für ihre Minatur-Downhill-Bikes – denn in diese Richtung hat sich Enduro-Racing entwickelt – in einen Miniatur-Downhill-Cup auf ähnlich fiesen Strecken.
Hier sind sie also, die dicken Dinger: die Fox 38* und die Rockshox ZEB*. Dicker. Größer. Böser. Und damit optisch passender für großvolumige E-Bikes. Also Job erledigt? Alle glücklich? Wir sind skeptisch. Wird hier nur aus optischen Gründen mehr Gewicht ans Bike gehängt? Sind die beiden dicken Brummer besser als die Geschwister Fox 36 und Rockshox Lyrik? Beide Neuen eint der größere Standrohrdurchmesser von 38 Millimetern. Und beide bekamen ein deutlich massiveres Casting spendiert. Das sieht man auf der Waage. 200 (Rockshox ZEB) bis 400 Gramm (Fox 38) wird die Front schwerer.
Im Labor zeigt der Masseaufbau Wirkung. Verdreh- und Bremssteifigkeit beider Gabeln übertrumpfen die schlanken Modelle um bis zu 30 %. Nun werden wenige Besitzer einer Lyrik oder 36 über Probleme in diesen Bereichen geklagt haben. Wir zumindest waren immer glücklich mit den Fahrleistungen. Was also bringt das Mehr an Steifigkeit und Gewicht dem Kunden?
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