7 Enduro-MTB-Federgabeln im Test

Peter Nilges

 · 21.09.2017

7 Enduro-MTB-Federgabeln im TestFoto: Wolfgang Watzke
7 Enduro-MTB-Federgabeln im Test

Die Vielzahl an neuen Federgabeln belegt, dass der Enduro-Markt weiterhin boomt. Immer mehr kleine Marken machen aus dem Ex-Mainstream-Markt eine Multikulti-Gesellschaft. Doch wie gut sind die Exoten?

Es sind nur wenige Firmen, die den Löwenanteil des Bike-Marktes unter sich aufteilen. Doch immer mehr Biker widersetzen sich dem Mainstream. Wer nicht im Strudel des Einheitsbreis versinken will, kann sein Bike individualisieren: außergewöhnliche Designs, exotische Anbauteile, farblich abgestimmte Gimmicks. Auch bei den hochpreisigen Federgabeln sind es im Prinzip nur zwei Wettbewerber, die den Markt dominieren: Fox und Rockshox schneiden sich die größten Stücke aus dem Kuchen. Und doch gibt es gerade im Enduro-Bereich immer mehr Schlupflöcher für Individualisten – kleine Marken, die die wenigen verbleibenden Krümel mit viel Kreativität für sich beanspruchen.

Diese 7 Enduro-MTB-Federgabeln finden Sie im Test:

  • DVO Diamond
  • Formula Selva EX
  • Fox 36 Float Factory HSC/LSC
  • Intend Edge
  • Marzocchi 3509 NCR Titanium
  • Öhlins RXF36
  • Rockshox Lyrik RCT3
DVO Diamond
Foto: Georg Grieshaber

Als alte Bekannte im Testfeld wären da die Fox 36 und die Rockshox Lyrik. Auch Marzocchi darf sich zu den großen, arrivierten Marken rechnen. Am Start für die Traditionsmarke ist die 350 NCR mit Titanfeder. Formula sieht man schon seltener auf den Trails. Die Italiener schicken die neue Selva ins Gefecht. Noch exklusiver wird das Feld durch die DVO Diamond und die erst seit letztem Jahr erhältliche Öhlins RXF36 aus Schweden, die bislang exklusiv in Specialized-Bikes verbaut wird. Mit der Marke Intend oder dem Modellnamen Edge werden dann nur die Allerwenigstens etwas anfangen können. Die von Cornelius Kapfinger (ehemaliger Trickstuff-Bremsenentwickler) in Deutschland gefertigte Upside-down-Gabel wurde bislang erst 25 mal verkauft und markiert den absoluten Gegenpol zur Massenfertigung. Ein exklusives Kleinserienprodukt, womit sich der stolze Preis von 1599 Euro relativiert. Gleichwohl markiert der Exot aus deutschen Landen das obere Ende der Preis-Range in diesem Test. Los geht es bei der günstigen Formula, die sogar knapp unter der 1000-Euro-Marke bleibt – gerade in der Enduro-Liga müssen die Brandmanager dafür mit der spitzen Feder kalkulieren.

Aber was erwartet man eigentlich von einer Enduro-Gabel? Ziel ist es zum einen, möglichst viele ermüdende Erschütterungen und Schläge vom Fahrer zu isolieren, auf der anderen Seite jedoch genügend Feedback für eine perfekte Kontrolle zu vermitteln. Ein Balanceakt. Durch ein hohes Maß an Sensibilität kann der Reifen letztendlich viel Traktion aufbauen und optimal dem Untergrund folgen. Mit Hilfe einer ausbalancierten Dämpfungskontrolle bekommt der Fahrer dennoch eine gefilterte Rückmeldung, wo er gerade drüberfährt und was der Reifen gerade macht. Ein weiterer wichtiger Aspekt bei längeren Federwegen ist die Fähigkeit der Gabel, stabil im Federweg zu stehen und nach Impacts schnell in die Ausgangslage zurückzukehren, was die Fahrtstabilität erhöht.

Um die Frage zu klären, ob sich mehr als nur Exklusivität hinter so mancher Gabel verbirgt, machten wir uns auf ins italienische Finale Ligure. Unsere Teststrecke diente bereits als Wertungsprüfung in der Enduro-World-Series und sollte sich somit ideal eignen, die 160 bis 172 Millimeter Hub aus den sieben Forken herauszukitzeln.

Vor jeder Testfahrt steht das Setup. Fluch und Segen zugleich ist die Fülle an Einstellmöglichkeiten, die eine Enduro-Gabel im Highend-Bereich zu bieten hat. Luftdruck, Zugstufe, oftmals geschwindigkeitsabhängige Druckstufe sowie Zusatzfunktionen wie eine Progressionskammer, Volumespacer oder eine vorspannbare Negativfeder bieten viele Möglichkeiten für individuelle Anpassungen, setzen aber fundiertes Knowhow und viel Muße zum Ausprobieren voraus. Um das volle Potenzial jeder Gabel zu nutzen, orientieren wir uns daher an den Herstellerempfehlungen (falls vorhanden) als Basis und ergänzen das Fein­tuning mit den vom Vorgängermodell bekannten oder aus den vielen BIKE-Tests gewonnenen Daten. Je nach Zustand der Strecke und Temperatur muss im Laufe einer Abfahrt entsprechend nachjustiert und ausprobiert werden. Formula und Intend machen es einem dahingehend nicht einfach – bei Intend sind die Einstellknöpfe schlichtweg gar nicht und bei Formula nur ungenügend beschriftet.

Bereits wenige Meter Trail offenbaren im direkten Vergleich viel über den Charakter einer Gabel. Entsprechend neugierig waren wir auf die Performance des blauen Underdogs von Intend in Upside-down-Bauweise. Die leichteste Gabel im Test überraschte im positiven Sinne mit dem im Vergleich besten Ansprechverhalten und zudem sehr gutem Schluckvermögen, wenn es steil und verblockt zur Sache geht. Damit kann die Edge auf Anhieb mit den besten Gabeln im Vergleich mithalten. Eine kleine Sensation. Die Eigenheit der USD-Gabeln mit einerseits hoher Bremssteifigkeit, aber vergleichsweise geringer Verdrehsteifigkeit, kann auch die Edge nicht von sich weisen – das zeigen die Praxistests, aber auch unsere Labormessungen. Mit 17,3 Nm/° liegt sie zwar am Ende des Feldes, trotzdem empfand keiner unserer Testfahrer (70–80 Kilogramm) die Lenkpräzision als unzureichend. Kniffelig wird es bei der Intend dann beim Radwechsel: Die Ausfallenden können sich verdrehen, sobald man die Steckachse herausnimmt, und für die Montage braucht man einen Inbus-Schlüssel.

Auch die sechs Mitbewerber der Intend überzeugen mit sehr guten Fahreigenschaften. Zu den Topscorern in der Downhill-Wertung zählen neben der Intend die Fox 36 und die DVO Diamond. Diese drei Gabeln tauchten ganz oben auf im persönlichen Ranking aller drei Testfahrer – und die unterscheiden nicht nach Massenprodukt oder Nischenanbieter.


Fazit Peter Nilges, BIKE-Testchef:
Unser Testfeld beweist, dass die Auswahl an wirklich guten Federgabeln heute sehr groß ist. Egal, ob Masse oder Cus­tom, der Kunde hat ein breites Angebot an wirklich potenten Enduro-Forken. Den besten Eindruck in der Praxis hinterließen dabei die Fox 36, die DVO Diamond und die Intend Edge, gefolgt von der Rockshox Lyrik, die mit der einfachsten Handhabung überzeugt. Beim Thema Setup gibt es allerdings gerade im Enduro-Bereich noch Handlungsbedarf. Dass der Weg zum perfekten Setup oft steiniger ist als der anschließende Trail, muss nicht sein.

  Peter Nilges, BIKE-TestredakteurFoto: Georg Grieshaber
Peter Nilges, BIKE-Testredakteur


Interview mit Cornelius Kapfinger (30), Bremsen- und Federgabelentwickler:


Du fertigst Deine USD-Gabel in Kleinserie in Deutschland. Wie lange dauert die Lieferzeit für die Edge?
Alle Kleinteile habe ich auf Lager, die kostenintensiven Teile wie die Rohre und Frästeile gebe ich dann in Auftrag, wenn ich mehrere Bestellungen zusammenhabe. Drei Monate Lieferzeit sind realistisch.


Wie kommt der hohe Preis zustande, und wie sieht es mit der Ersatzteilversorgung aus? Wer garantiert, dass Du auch noch in fünf Jahren Gabeln baust?
Alle Teile werden in Deutschland bzw. Österreich gefertigt. Alleine das Fräsen der Gabelbrücke dauert gut vier Stunden. Durch die geringen Stückzahlen (maximal 30–50 Gabeln pro Jahr) sind auch die Kleinteile sehr teuer. Falls das Gabelprojekt irgendwann mal enden sollte, helfe ich gerne mit den Zeichnungen aus. Im Prinzip kann jeder Dreher daraus Ersatzteile produzieren. Bei den Dichtungen handelt es sich um Großserienteile, und die Buchsen sowie Tauchrohre sind ebenfalls keine Spezialanfertigung.


Was als Hobby begann, wird nun immer professioneller. Hat bereits einer der großen Gabelhersteller bei Dir angeklopft?
Nein, und das ist auch gut so. Ich möchte unabhängig bleiben und das bauen, was ich selbst geil finde, ohne zu sehr an wirtschaftliche Zwänge denken zu müssen.

  Cornelius Kapfinger, Bremsen und FedergabelentwicklerFoto: Wolfgang Watzke
Cornelius Kapfinger, Bremsen und Federgabelentwickler


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DIE DETAILS DER TESTGABELN

Je länger die Federwege, desto größer wird auch die Anzahl der Verstellmöglichkeiten. Nicht alle Details sind dabei selbsterklärend und ein Nutzen für den Fahrer.

Neben einer High- und Lowspeed-Druckstufe verfügt die DVO über eine vorspannbare Negativfeder (O.T.T.) Bei hohem Druck in der Hauptkammer kann die Feder vorgespannt und somit die Sensibilität erhöht werden.
Foto: Daniel Simon


DIE TESTERGEBNISSE

Das Feld der Enduro-Gabeln mit 160 bis 170 Millimetern ist besonders bunt und vielfältig. Aktuell gibt es keine andere Kategorie, die mehr neue Gabeln parat hält. Viele der neu entwickelten Technologien aus diesem Bereich kommen anschließend auch in abgespeckter Version in All-Mountain-Forken zum Einsatz. Technik-Fans werden die Einstellvielfalt dieser potenten Gabeln lieben. Wer sich seltener mit der Thematik auseinandersetzt, braucht jedoch Geduld, um das volle Potenzial zu nutzen.


DVO Diamond 27,5 Zoll


Preis 1049 Euro
Federweg¹ / Werksangabe 166 mm / 170 mm
Gewicht¹ 2241 g


Herstellerangaben
Einstellmöglich­keiten Federh. ü. Luftdr., Zugst., H.- und L.- Druckst., Vorspann. Negativfeder
Absenkung / Plattform Nein / nein
Max. Ø Disc / Gewichts-Limit 203 mm / nein
Verfügbare Schäfte Taper
Verfügbare Ausfallenden 15x110 / 100 mm


Messwerte¹
Einbaulänge 550 mm
Verdrehsteifigkeit 32,9 Nm/°
Bremssteifigkeit 230,4 Nm/°
Sensibilität (15 %) 11 von 12 Punkten
Uphill (15 %) 8 von 12 Punkten
Downhill (30 %) 12 von 12 Punkten
Handhabung (10 %) 8 von 12 Punkten
Steifigkeit (15 %) 11 von 12 Punkten
Gewicht (15 %) 7 von 12 Punkten

  DVO DiamondFoto: Georg Grieshaber
DVO Diamond


FAZIT Die Diamond von DVO bietet eine Fülle an Einstellmöglichkeiten und richtet sich daher nicht an Technikmuffel. Die Gabel ist nicht leicht, aber steif, arbeitet sensibel und gibt dem Fahrer trotzdem genügend Feedback. Besonders im groben Geläuf glänzt die Diamond mit üppig Reserven. Zusammen mit Fox und Intend eine der drei besten Gabeln im Downhill.


BIKE-Urteil² SUPER

  DVO Diamond: Der Verlauf der Kennlinie ist etwas steiler als bei Fox oder Rockshox. Über die OTT-Funktion (unten links) lässt sich eine Stahlfeder   vorspannen, was das Ansprech-verhalten beeinflusst.Foto: BIKE Magazin
DVO Diamond: Der Verlauf der Kennlinie ist etwas steiler als bei Fox oder Rockshox. Über die OTT-Funktion (unten links) lässt sich eine Stahlfeder vorspannen, was das Ansprech-verhalten beeinflusst.


FORMULA Selva EX 27,5 Zoll


Preis 998 Euro
Federweg¹ / Werksangabe 165 mm / 170 mm
Gewicht¹ 2085 g


Herstellerangaben
Einstellmöglich­keiten Federhärte über Luft- druck, Zugstufe, Druck- stufe, Lockout-Härte
Absenkung / Plattform Nein / ja
Max. Ø Disc / Gewichts-Limit 203 mm / nein
Verfügbare Schäfte Taper
Verfügbare Ausfallenden 15x110 / 20x110 mm


Messwerte¹
Einbaulänge 565 mm
Verdrehsteifigkeit 31,9 Nm/°
Bremssteifigkeit 214,8 Nm/°
Sensibilität (15 %) 11 von 12 Punkten
Uphill (15 %) 9 von 12 Punkten
Downhill (30 %) 10 von 12 Punkten
Handhabung (10 %) 8 von 12 Punkten
Steifigkeit (15 %) 10 von 12 Punkten
Gewicht (15 %) 7 von 12 Punkten

  Formula Selva EXFoto: Georg Grieshaber
Formula Selva EX


FAZIT Formulas neues Enduro-Flaggschiff basiert technisch auf der 35 EX. Für den Boost-Standard mit 15er- und 20er-Achsen bekam sie ein steiferes Casting, bringt dafür aber auch 250 Gramm mehr auf die Waage. Die Selva arbeitet sehr feinfühlig, liegt aber nicht ganz so satt und ruhig auf dem Trail wie die drei Top-Gabeln, die dadurch einen Tick mehr Traktion liefern.


BIKE-Urteil² SEHR GUT

  Formula Selva EX: Die Selva geht feinfühlig ans Werk und reagiert bereits auf kleine Unebenheiten. Die Kennlinie geht bereits recht früh in die Progression, lässt sich aber durch Öl in der Luftkammer tunen.Foto: BIKE Magazin
Formula Selva EX: Die Selva geht feinfühlig ans Werk und reagiert bereits auf kleine Unebenheiten. Die Kennlinie geht bereits recht früh in die Progression, lässt sich aber durch Öl in der Luftkammer tunen.


FOX 36 Float Factory HSC/LSC
27,5 Zoll


Preis 1359 Euro
Federweg¹ / Werksangabe 160 mm /160 mm
Gewicht¹ 2044 g


Herstellerangaben
Einstellmöglich­keiten Federhärte über Luftdruck, Zugstufe, Hi.- und Lo.-Druckstufe
Absenkung / Plattform Nein / nein
Max. Ø Disc / Gewichts-Limit 203 mm / nein
Verfügbare Schäfte Taper
Verfügbare Ausfallenden 15x110/100 / 20x110 mm


Messwerte¹
Einbaulänge 550 mm
Verdrehsteifigkeit 25,3 Nm/°
Bremssteifigkeit 214,5 Nm/°
Sensibilität (15 %) 11 von 12 Punkten
Uphill (15 %) 8 von 12 Punkten
Downhill (30 %) 12 von 12 Punkten
Handhabung (10 %) 9 von 12 Punkten
Steifigkeit (15 %) 9 von 12 Punkten
Gewicht (15 %) 8 von 12 Punkten

  Fox 36 Float Factory HSC/LSCFoto: Georg Grieshaber
Fox 36 Float Factory HSC/LSC


FAZIT Fox lässt auch im Enduro-Bereich nichts anbrennen und bietet mit der 36 ein leichtes wie potentes Paket. Die Balance aus Sensibilität und gutem Feedback vom Untergrund ist mustergültig und lässt auch für Racer keinerlei Wünsche offen. Zudem steht die 36 für beste Kontrolle in steilem und verblocktem Terrain hoch im Federweg und bietet üppige Reserven.


BIKE-Urteil² SUPER

  Fox 36 Float Factory HSC/LSC: Ähnlich der Rockshox Lyrik besitzt auch die Fox 36 einen relativ flachen Verlauf der Kennlinie mit einem großen linearen Arbeitsbereich und moderater Endprogression.Foto: BIKE Magazin
Fox 36 Float Factory HSC/LSC: Ähnlich der Rockshox Lyrik besitzt auch die Fox 36 einen relativ flachen Verlauf der Kennlinie mit einem großen linearen Arbeitsbereich und moderater Endprogression.


INTEND Edge 27,5 Zoll


Preis 1599 Euro
Federweg¹ / Werksangabe 164 mm / 166 mm
Gewicht¹ 1945 g


Herstellerangaben
Einstellmöglich­keiten Federhärte über Luftdruck, Zugstufe, Druckstufe
Absenkung / Plattform Nein / nein
Max. Ø Disc / Gewichts-Limit 203 mm / nein
Verfügbare Schäfte Taper
Verfügbare Ausfallenden 20x110 mm


Messwerte¹
Einbaulänge 550 mm
Verdrehsteifigkeit 17,3 Nm/°
Bremssteifigkeit 360,6 Nm/°
Sensibilität (15 %) 12 von 12 Punkten
Uphill (15 %) 8 von 12 Punkten
Downhill (30 %) 12 von 12 Punkten
Handhabung (10 %) 5 von 12 Punkten
Steifigkeit (15 %) 10 von 12 Punkten
Gewicht (15 %) 8 von 12 Punkten

  Intend EdgeFoto: Georg Grieshaber
Intend Edge


FAZIT Die leichte Edge war die Überraschung im Testfeld und erntete anerkennendes Nicken von der Testcrew. Die Upside-down-Gabel arbeitete am feinfühligsten und bietet daher beste Traktion sowie ein top Schluckvermögen. Die geringe Verdrehsteifigkeit ist in der Praxis zwar spürbar, fiel aber nicht negativ auf. Ein defekter Dichtring sorgte für Ölverlust.


BIKE-Urteil² SUPER

  Intend Edge: Ab etwa 60 Millimetern Federweg steigt die Kennlinie steiler an als bei Fox und Rockshox. Das Ansprechverhalten der Edge ist über jeden Zweifel erhaben und bietet viel Sensibilität.Foto: BIKE Magazin
Intend Edge: Ab etwa 60 Millimetern Federweg steigt die Kennlinie steiler an als bei Fox und Rockshox. Das Ansprechverhalten der Edge ist über jeden Zweifel erhaben und bietet viel Sensibilität.


MARZOCCHI 350 NCR Titanium 27,5 Zoll


Preis 1249,99 Euro
Federweg¹ / Werksangabe 165 mm / 170 mm
Gewicht¹ 2304 g


Herstellerangaben
Einstellmöglich­keiten Federhärte über Luftdruck, Zugstufe, Druckstufe
Absenkung / Plattform Nein / ja
Max. Ø Disc / Gewichts-Limit 203 mm / nein
Verfügbare Schäfte Taper
Verfügbare Ausfallenden 15x100 mm


Messwerte¹
Einbaulänge 570 mm
Verdrehsteifigkeit 28,7 Nm/°
Bremssteifigkeit 190,7 Nm/°
Sensibilität (15 %) 11 von 12 Punkten
Uphill (15 %) 9 von 12 Punkten
Downhill (30 %) 10 von 12 Punkten
Handhabung (10 %) 8 von 12 Punkten
Steifigkeit (15 %) 9 von 12 Punkten
Gewicht (15 %) 6 von 12 Punkten

  Marzocchi 350 NCR TitaniumFoto: Georg Grieshaber
Marzocchi 350 NCR Titanium


FAZIT Als einzige Gabel mit Titanfeder und Luftunterstützung geht die 350 sehr sensibel ans Werk und arbeitet auf hohem Niveau. Durch die starke Progression gegen Ende bügelt sie große Schläge nicht ganz so souverän weg, wodurch es schwerfällt, den Federweg zu nutzen. Das Setup könnte leichter sein. Durch die Titanfeder bringt die Marzocchi am meisten auf die Waage.


BIKE-Urteil² SEHR GUT

  Marzocchi 350 NCR Titanium: Die 350 NCR Titanium arbeitet mit einer Titanfeder für feinstes Ansprechen und einer zusätzlichen Luftkammer zur Anpassung aufs Fahrergewicht. Gegen Ende stark progressiv.Foto: BIKE Magazin
Marzocchi 350 NCR Titanium: Die 350 NCR Titanium arbeitet mit einer Titanfeder für feinstes Ansprechen und einer zusätzlichen Luftkammer zur Anpassung aufs Fahrergewicht. Gegen Ende stark progressiv.


ÖHLINS RXF36 29 Zoll


Preis 1323,88 Euro
Federweg¹ / Werksangabe 158 mm / 160 mm
Gewicht¹ 2046 g


Herstellerangaben
Einstellmöglich­keiten Federhärte über Luftd., Progression, Zugstufe, L.- und H.-Druckstufe
Absenkung / Plattform Nein / nein
Max. Ø Disc / Gewichts-Limit 203 mm / 120 kg
Verfügbare Schäfte Taper
Verfügbare Ausfallenden 15x110 mm


Messwerte¹
Einbaulänge 565 mm
Verdrehsteifigkeit 29,1 Nm/°
Bremssteifigkeit 210,9 Nm/°
Sensibilität (15 %) 9 von 12 Punkten
Uphill (15 %) 9 von 12 Punkten
Downhill (30 %) 8 von 12 Punkten
Handhabung (10 %) 10 von 12 Punkten
Steifigkeit (15 %) 12 von 12 Punkten
Gewicht (15 %) 8 von 12 Punkten

  Öhlins RXF36Foto: Georg Grieshaber
Öhlins RXF36


FAZIT Im Vergleich zur hochkarätigen Konkurrenz hat es die schwedische Motorsportmarke Öhlins schwer, sich zu behaupten. Wer das aufwändige Setup mit zwei Luftkammern meistert, erhält eine straffe Gabel, die zwar bei harter Gangart sehr gut im Federweg steht, aber etwas wenig Komfort und damit Traktion bei Feinheiten bietet. Dafür punktet die Gabel mit durchdachten Details wie dem einteiligen Oberteil aus Schaft und Gabelkrone.


BIKE-Urteil² GUT

  Öhlins RXF36: Beim Ansprechen gibt es etwas sensiblere Gabeln. Der Verlauf ist schön linear mit einer leichten Progression am Ende. Die Negativfeder unterstützt bis etwa 80 Millimeter Federweg.Foto: BIKE Magazin
Öhlins RXF36: Beim Ansprechen gibt es etwas sensiblere Gabeln. Der Verlauf ist schön linear mit einer leichten Progression am Ende. Die Negativfeder unterstützt bis etwa 80 Millimeter Federweg.


ROCKSHOX Lyrik RCT3 27,5 Zoll


Preis 1124 Euro
Federweg¹ / Werksangabe 172 mm / 170 mm
Gewicht¹ 2083 g


Herstellerangaben
Einstellmöglich­keiten Federhärte über Luftdruck, Zugstufe, Druckstufe
Absenkung / Plattform Nein / ja
Max. Ø Disc / Gewichts-Limit 200 mm / nein
Verfügbare Schäfte Taper
Verfügbare Ausfallenden 15x110 / 100 mm


Messwerte¹
Einbaulänge 565 mm
Verdrehsteifigkeit 38,6 Nm/°
Bremssteifigkeit 242,8 Nm/°
Sensibilität (15 %) 11 von 12 Punkten
Uphill (15 %) 9 von 12 Punkten
Downhill (30 %) 11 von 12 Punkten
Handhabung (10 %) 10 von 12 Punkten
Steifigkeit (15 %) 12 von 12 Punkten
Gewicht (15 %) 7 von 12 Punkten

  Rockshox Lyrik RCT3Foto: Georg Grieshaber
Rockshox Lyrik RCT3


FAZIT Die Lyrik bietet "Out of the Box" bereits mit wenigen Klicks ein souveränes Fahrverhalten und arbeitet über den kompletten Federweg sehr konstant. Durch die hohe Steifigkeit und dennoch gutem Gewicht haben auch schwere Fahrer keinerlei Probleme in Sachen Präzision. Ohne die optionalen Torque-Caps (vergrößerte Auflage) für Naben ist der Radeinbau fummelig.


BIKE-Urteil² SUPER

  Rockshox Lyrik RCT3: Die Lyrik spricht bereits bei einer geringen Kraft an und bietet im Werks-Setup (ohne zusätzlichen Volumespacer) eine recht flache, lineare Kennlinie mit gut nutzbarem Arbeitsbereich.Foto: BIKE Magazin
Rockshox Lyrik RCT3: Die Lyrik spricht bereits bei einer geringen Kraft an und bietet im Werks-Setup (ohne zusätzlichen Volumespacer) eine recht flache, lineare Kennlinie mit gut nutzbarem Arbeitsbereich.


¹BIKE-Messwerte (Gewicht inklusive Steckachse und Remote-Hebel).
²Das BIKE-Urteil ist preisunabhängig. Es setzt sich aus den sechs Kriterien zusammen und basiert auf gerundeten Werten. BIKE-Urteile: super, sehr gut, gut, befriedigend, mit Schwächen, ungenügend.


Diesen Artikel bzw. die gesamte Ausgabe BIKE 5/2017 können Sie in der BIKE-App (iTunes und Google Play) lesen oder die Ausgabe im DK-Shop nachbestellen: