Peter Nilges
· 21.12.2016
Kiesel, Wurzelfelder oder Geländestufen, moderne Federgabeln haben viele Gegner. Vor allem im All-Mountain- und Enduro-Bereich. Wir sagen, welche Gabeln Hindernisse am besten schlucken.
Sie war der Testsieger in diversen Magazinen. Ausgezeichnete Bildqualität, hochwertiger Prozessor und eine schier nicht enden wollende Fülle an Einstelloptionen. Die Kompaktkamera von Sony schien exakt die richtige für mich. Auch zwei Jahre später bereue ich zwar nicht den Kauf, muss aber eine ausgeprägte Automatikfaulheit feststellen. Die Flut an Optionen überfordert mich. Statt langem Ausprobieren, Nachlesen oder Im-Menü-Herumirren, lehne ich mich gerne zurück und überlasse der Programmautomatik die Suche nach der optimalen Einstellung.
Beim aktuellen Federgabeljahrgang gibt es einige Parallelen zu entdecken. Mit wachsenden Federwegen nimmt die Fülle an Einstelloptionen zu, wie dieser Test mit fünf All-Mountain- und sieben Enduro-Gabeln beweist. Wer zum Top-Modell greift und dieses wird am Nachrüstmarkt bevorzugt gewählt, erhält nicht selten die volle Breitseite an Einstell-Features. Selbst die günstigste Gabel in diesem Vergleich für 699 Euro verfügt über das Komplettpaket an
eloxierten Einstellknöpfen.
Diese Federgabeln haben wir getestet:
All Mountain Federgabeln:
• Formula 33 EX
• Fox 34 Float (BIKE-Tipp: Testsieger)
• Magura TS8 R 150
• Öhlins RXF 34
• Rock Shox Pike RCT3
Enduro Federgabeln:
• DVO Diamond
• Formula 35 EX
• Fox 36 Float RC2 (BIKE-Tipp: Testsieger)
• Manitou Mattoc Pro II
• Rock Shox Lyrik RCT3
• SR Suntour Durolux R2C2 (BIKE-Tipp: Preis/Leistung)
• X-Fusion Sweep Roughcut HLR
Die beiden Basiseinstellungen Luftdruck (Anpassung aufs Fahrergewicht) und Zugstufendämpfung (Kontrolle der Ausfedergeschwindigkeit) regulieren die Grundbedürfnisse, die sich in Verbindung mit einem Fahrwerk ergeben. Selbst mit diesen beiden Größen, die immer zuerst eingestellt werden sollten, kann man einiges falsch machen. Unwissen, wenig geschulte Wahrnehmung oder einfach unregelmäßige Wartung können schnell das Grund-Setup verhageln. Oder wissen Sie etwa, wann Sie das letzte Mal den Luftdruck Ihrer Gabel überprüft haben und wie hoch dieser sein muss, um einen Sag von 25 Prozent zu erreichen?
So weit so gut. Bei allen von uns getesteten Gabeln gesellt sich zudem noch eine Druckstufendämpfung (Kontrolle der Einfedergeschwindigkeit) hinzu. Entweder in Form einer vorwählbaren Plattform mit wenigen Klicks, feinjustierbar über einen breiten Bereich, oder in der Kombination von beidem. Letzteres verwendet Fox in der 34 mit Open-, Medium-, Firm-Adjust und Rock Shox mit ihrer RCT3-Dämpfung. Bei beiden Systemen lässt sich eine Plattform dreifach vorwählen und zusätzlich die Druckstufe in dem offenen Modus nochmals fein einstellen.
Schritt drei ist die Unterteilung der Druckstufendämpfung in eine High- und Lowspeed-Dämpfung. Entsprechend der Bezeichnung reguliert die Lowspeed-Druckstufe die Einfedergeschwindigkeit der Gabel bei langsamen Bewegungen und sorgt dafür, dass sie beim Anbremsen oder im steilen Gelände nicht unkontrolliert wegtaucht. Die Highspeed-Druckstufe soll ein Durchschlagen bei schnellen Federbewegungen verhindern. Bis auf die Formula 35 EX und die Rock Shox Lyrik besitzen alle Enduro-Gabeln eine geschwindigkeitsabhängige zweifache Druckstufendämpfung. Selbst im All-Mountain-Bereich implantiert Motorrad-Fahrwerksspezialist
Öhlins bereits diese Option in die RXF 34. Weiter geht es mit der High- und Lowspeed-Zugstufenverstellung. Ja, auch das gibt es. Dieses Feature lässt sich wenigstens nur an einer Gabel (SR Suntour Durolux) finden. Dabei soll die Highspeed-Zugstufe die Ausfedergeschwindigkeit bei tiefen Federbewegungen nach Landungen, Drops usw. im Zaum halten, während die Lowspeed-Druckstufe weitestgehend den Anfangsbereich und mittleren Bereich abdeckt, wo die Ausfederkraft noch kleiner ist.
Spätestens jetzt wird sich der ein oder andere auch bei der Federgabel nach einer Programmautomatik sehnen. Doch es geht noch weiter. Ebenfalls ein hydraulisches System ist HBO, was Manitou in ihrer Enduro-Gabel Mattoc Pro verbaut. Mit dieser Option lässt sich zusätzlich ein Durchschlagschutz einstellen.
Jetzt geht es ans Eingemachte. Was auf der Dämpfungsseite angefangen hat, wird bei manchen Herstellern auch auf der Luftseite weitergeführt. So kommt die Öhlins serienmäßig mit zwei Positiv-Luftkammern, wodurch sich die Kennlinie beeinflussen und die Progression einstellen lässt. Die richtige Reihenfolge beim Befüllen und das Wissen, welche Kammer welche ist, ist Grundvoraussetzung. Die Möglichkeit, die Hauptkammer mit einem zweiten Ventil zu separieren, bietet auch Manitou optional für die Mattoc an. Weil die Fehlerquote beim Setup jedoch recht hoch war, eliminierte Rock Shox das Zwei-Ventil-System vor einigen Jahren bei ihren Gabeln. Spacer zum Reduzieren des Luftvolumens, um die Gabel progressiver zu machen, haben zudem die meisten Hersteller im Programm. So ausgerüstet gibt es bei manchen Gabeln nicht weniger als sechs Stellgrößen auf dem Weg zum perfekten Setup.
Formel-1-Technik für Jedermänner. Ob die Einstellvielfalt dabei immer hilfreich ist, bleibt fraglich. Denn nur die Wenigsten stecken so tief in der Materie und fühlen die veränderten Einstellungen, sodass es wirklich ein Vorteil ist. Meine Kompaktkamera hat mich gelehrt: Wo man viel einstellen kann, kann man leider auch viel verstellen. Der rettende Dreh zur Automatikeinstellung entfällt bei Federgabeln. Als kleinen Automatikersatz haben manche Hersteller zumindest eine Setup-Empfehlung als Leitfaden auf der Suche zur optimalen Einstellung. Und wer weiß, was im Elektronikzeitalter noch alles möglich sein wird?
Fazit Peter Nilges, BIKE-Redakteur
"Es sind die beiden großen Namen, die sowohl im All-Mountain-, als auch im Enduro-Bereich ganz oben auf der Punkteliste auftauchen. Fox und Rock Shox lassen sich in diesem Test nicht die Butter vom Brot nehmen und liefern das beste Gesamtbild ab. Während Rock Shox bei den Laborwerten knapp vorne liegt, hinterlässt Fox sowohl mit der 36 als auch mit der 34 den besten Praxiseindruck, was zum doppelten Testsieg führt. Newcomer Öhlins bringt auf Anhieb eine sehr gute Gabel auf den Trail, allerdings schrecken das aufwändige Setup und der hohe Preis von 1349 Euro wohl die meisten Interessenten ab. Der verdiente Preis/Leistungstipp geht an die SR Suntour Durolux. Zwar bringt sie etwas mehr auf die Waage und ist ebenfalls aufwändig im Setup, kann aber durch eine Top-Funktion bei einem Preis von nur 699 Euro überzeugen."
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PROBLEME UND DEFEKTE
Außergewöhnlich hoch war die Ausfallquote beim Praxistest, indem wir lediglich die Funktion prüften. Vier machten Probleme.
• Rock Shox: Auf Grund einer verunreinigten Dichtung ölte die Pike zunächst und bekam dann Probleme mit der Luftkammer. Der Dichtring, der die Negativ-Kammer zum Casting abdichtet, war defekt.
• Formula: Im Laufe des Tests klackte die 33 EX mehr und mehr und setzte mit der Dämpfung aus. Durch einen defekten O-Ring in der Dämpferkartusche zog diese Luft.
• Manitou: Ein Klappergeräusch im Inneren der Gabel sorgte für Unmut. Das Problem konnte durch Fetten des Ride-Height-Spacers jedoch einfach behoben werden.
• DT Swiss: Auch bei der O.D.L Race aus dem ersten Teil des Gabeltests (BIKE 4/16) konnten wir ein Klacken in der Zugstufendämpfung feststellen. Ein Vorserienproblem auf Grund von zu viel Loctites an der Kolbenstange.
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AUS DER TUNING-KISTE
Es muss nicht immer neu sein. Mit diesen Optionen können Fahrwerks-Tuner auch bestehende Gabeln aufrüsten oder neue Gabel tunen.
1. Formula: Serienmäßig kommen alle Formula-Gabeln (33 und 35) mit einer mittleren Druckstufeneinheit (blau). Optional gibt es eine straffere oder softere Einheit (62 Euro), um die Gabel vom Grund-Setup besser an die Vorlieben anzupassen.
2. Manitou: Hinter den Kürzeln IRT (Infinite Rate Tune, links) und IVA (Incremental Volume Adjust) verbergen sich zwei Optionen, die Luftkammergröße und damit die Kennlinie zu beeinflussen. IRT separiert die Hauptkammer und lässt sich über ein zusätzliches Ventil befüllen. Dadurch kann man mit weniger Druck in der Hauptkammer fahren, ohne dass die Gabel im mittleren Bereich wegtaucht oder zu wenig Endprogression besitzt.
3. SR Suntour: Die Durolux arbeitet mit einer geschlossenen Kartusche ohne Gummibalg (Bladder). Das soll die Gabel robuster und wartungsfreundlicher machen. Die Stahlfeder im oberen Teil setzt das Öl unter Druck, damit es nicht aufschäumen kann.
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STEIFER DURCH BOOST?
Der neue, breitere Nabenstandard macht Laufräder bis zu 18 Prozent steifer (BIKE 4/16). Sind die breiteren Boost-Gabeln ebenfalls steifer?
Das eine geht nicht ohne das andere. Wer Laufräder mit dem breiteren Boost-Standard (vorne 110 x 15 mm, hinten 148 x 12 mm) fahren will, braucht auch die entsprechende Gabel bzw. den passenden Rahmen. Boost soll 29er- und 27,5-Plus-Bikes zu mehr Reifenfreiheit und Steifigkeit verhelfen. Isoliert betrachtet, sind nicht nur die Laufräder, sondern auch die Boost-Gabeln an sich steifer. So verfügt die Rock Shox Lyrik in Boost über 12,6 Prozent mehr Verdrehsteifigkeit als die normale Lyrik in diesem Test. Im System mit entsprechendem Vorderrad beträgt der Zuwachs sogar 20 Prozent.
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Testergebnisse All Mountain Federgabeln
FORMULA 33 EX / 27,5 ZOLL
Info www.formula-italy.com
Preis 889 Euro
Federweg¹/Werksangabe 138 mm/140 mm
Gewicht¹ 1624 g
HERSTELLERANGABEN
Einstellmöglichkeiten Federhärte über Luftdruck, Zugstufe, Druckstufe, Lockout-Härte
Absenkung/Plattf., Blockierung Nein/Ja
Max. Ø Disc/Gewichts-Limit 180 mm/nein
Verfügbare Schäfte Taper
Verfügbare Ausfallenden 15 mm
MESSWERTE
Einbaulänge 525 mm
Verdrehsteifigkeit 19,5 Nm/°
Bremssteifigkeit 181,0 Nm/°
Sensibilität (15 %) 11 von 12 Punkten
Uphill (15 %) 10 von 12 Punkten
Downhill (30 %) 10 von 12 Punkten
Handhabung (10 %) 8 von 12 Punkten
Steifigkeit (15 %) 8 von 12 Punkten
Gewicht (15 %) 10 von 12 Punkten
FAZIT Leicht und deutlich unter 1000 Euro sind zwei Attribute, mit denen sich die schwarze Italo-Gabel schmücken darf. Auf dem Trail arbeitet die 33 EX recht geschmeidig und bietet guten Komfort. Bei schnellerer Gangart hätten wir uns etwas mehr Reserven gewünscht. Ein defekter O-Ring in der Dämpfungskartusche sorgte gegen Ende des Tests für ein Klacken und fehlende Dämpfung. Kehrseite des schlanken Gewichts sind die geringe Steifigkeit und die Beschränkung auf 180er-Bremsscheiben.
BIKE-Urteil² SEHR GUT
FOX 34 FLOAT / 27,5 ZOLL
Info www.ridefox.com
Preis 1009 Euro
Federweg¹/Werksangabe 150 mm/150 mm
Gewicht¹ 1788 g
HERSTELLERANGABEN
Einstellmöglichkeiten Federhärte über Luftdruck, Zugstufe, Druckstufe
Absenkung/Plattf., Blockierung Nein/ja
Max. Ø Disc/Gewichts-Limit 205 mm/130 kg
Verfügbare Schäfte Taper
Verfügbare Ausfallenden 15 mm
MESSWERTE
Einbaulänge 545 mm
Verdrehsteifigkeit 23,6 Nm/°
Bremssteifigkeit 185,2 Nm/°
Sensibilität (15 %) 12 von 12 Punkten
Uphill (15 %) 10 von 12 Punkten
Downhill (30 %) 12 von 12 Punkten
Handhabung (10 %) 9 von 12 Punkten
Steifigkeit (15 %) 8 von 12 Punkten
Gewicht (15 %) 9 von 12 Punkten
FAZIT Die Fox 34 ist aktuell die Referenz im All-Mountain-Bereich und sorgte für ein Aha-Erlebnis in der Testgruppe. Sie arbeitet absolut feinfühlig und klebt dadurch souverän am Boden. Dennoch vermittelt sie dem Fahrer ein sehr gutes Feedback vom Untergrund, ohne dass der Komfort auf der Strecke bleibt. Diesen Spagat schaffte keine andere Gabel auf so hohem Niveau. Selbst in der mittleren Dämpfungsposition ist die Fox sehr gut fahrbar und bleibt hoch im Federweg. Auch das Gewicht kann sich mittlerweile sehen lassen.
BIKE-Urteil² SUPER
MAGURA TS8 R 150 / 27,5 ZOLL
Info www.magura.de
Preis 750 Euro
Federweg¹/Werksangabe 153 mm/150 mm
Gewicht¹ 1689 g
HERSTELLERANGABEN
Einstellmöglichkeiten Federhärte über Luftdruck, Zugstufe, Druckstufe
Absenkung/Plattf., Blockierung Nein/Ja
Max. Ø Disc/Gewichts-Limit 210 mm/130 kg
Verfügbare Schäfte Taper
Verfügbare Ausfallenden 15 mm
MESSWERTE
Einbaulänge 545 mm
Verdrehsteifigkeit 19,4 Nm/°
Bremssteifigkeit 186,1 Nm/°
Sensibilität (15 %) 7 von 12 Punkten
Uphill (15 %) 10 von 12 Punkten
Downhill (30 %) 7 von 12 Punkten
Handhabung (10 %) 10 von 12 Punkten
Steifigkeit (15 %) 8 von 12 Punkten
Gewicht (15 %) 10 von 12 Punkten
FAZIT Sie bringt nur wenig auf die Waage und ist mit 750 Euro obendrein die günstigste Gabel im Vergleich. Genau wie bei der Formula fällt die Steifigkeit jedoch eher gering aus. Durch die einfache Handhabung mit überschaubaren Einstellmöglichkeiten punktet die Magura beim Setup. Im Gelände vermissten wir jedoch Komfort. Die TS8 R spricht hölzern an und arbeitet insgesamt ziemlich träge, wodurch sie Traktion einbüßt. Auf Feinheiten reagiert sie kaum, rauscht dann aber, wenn es heftiger wird, durch den Federweg.
BIKE-Urteil² GUT
ÖHLINS RXF 34 / 29 ZOLL
Info www.ohlins.eu
Preis 1349 Euro
Federweg¹/Werksangabe 140 mm/140 mm
Gewicht¹ 2053 g
HERSTELLERANGABEN
Einstellmöglichkeiten Federhärte über Luftdruck, Zugstufe, Druckstufe
Absenkung/Plattf., Blockierung Nein/Nein
Max. Ø Disc/Gewichts-Limit 200 mm/130 kg
Verfügbare Schäfte Taper
Verfügbare Ausfallenden 15 mm
MESSWERTE
Einbaulänge 560 mm
Verdrehsteifigkeit 26,1 Nm/°
Bremssteifigkeit 213,9 Nm/°
Sensibilität (15 %) 10 von 12 Punkten
Uphill (15 %) 10 von 12 Punkten
Downhill (30 %) 10 von 12 Punkten
Handhabung (10 %) 8 von 12 Punkten
Steifigkeit (15 %) 9 von 12 Punkten
Gewicht (15 %) 8 von 12 Punkten
FAZIT Im Motorsport zählt die schwedische Firma Öhlins zur Referenz in Sachen Highend-Fahrwerk. Zusammen mit Specialized wurde zunächst ein Downhill-Dämpfer entwickelt und mit der RXF 34 die erste 29er-Bike-Gabel. Durch High- und Lowspeed-Druckstufe sowie zusätzliche Progressionsluftkammer ist die RXF keine Gabel für Technikmuffel. Wer sein Setup gefunden hat, erhält eine Performance, die vor allem Racer glücklich macht. Eher straff, steht stabil im Federweg, arbeitet aber nicht ultrasensibel. Sehr teuer.
BIKE-Urteil² SEHR GUT
ROCK SHOC PIKE RCT3 / 27,5 ZOLL
Info www.sram.com
Preis 1075 Euro
Federweg¹/Werksangabe 150 mm/150 mm
Gewicht¹ 1848 g
HERSTELLERANGABEN
Einstellmöglichkeiten Federhärte über Luftdruck, Zugstufe, Druckstufe
Absenkung/Plattf., Blockierung Nein/Ja
Max. Ø Disc/Gewichts-Limit 200 mm/nein
Verfügbare Schäfte Taper
Verfügbare Ausfallenden 15 mm
MESSWERTE
Einbaulänge 545 mm
Verdrehsteifigkeit 28,3 Nm/°
Bremssteifigkeit 219,5 Nm/°
Sensibilität (15 %) 11 von 12 Punkten
Uphill (15 %) 10 von 12 Punkten
Downhill (30 %) 11 von 12 Punkten
Handhabung (10 %) 10 von 12 Punkten
Steifigkeit (15 %) 10 von 12 Punkten
Gewicht (15 %) 8 von 12 Punkten
FAZIT Im All-Mountain- und Enduro-Segment hat sich die Pike über Jahre einen soliden Ruf erarbeitet. Umso erstaunter waren wir vom Ölverlust und anschließenden Defekt eines Dichtringes in der Lufteinheit. Wohl ein Einzelfall, wie die vielen tadellosen Pikes im Testbetrieb bestätigen. Bis zu dem Ausfall arbeitet die Gabel einwandfrei und sorgte für guten Komfort, auch wenn sie nicht ganz mit der Fox 34 mithalten konnte. Im direkten Vergleich bietet sie etwas weniger Dämpfungsstabilität und arbeitet dadurch etwas unruhiger.
BIKE-Urteil² SUPER
.....
¹BIKE-Messwerte (Gewicht inklusive Steckachse und Remote-Hebel).
²Das BIKE-Urteil ist preisunabhängig. Es setzt sich aus sechs Kriterien zusammen und basiert auf gerundeten Werten. BIKE-Urteile: super, sehr gut, gut, befriedigend, mit Schwächen, ungenügend.
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Testergebnisse Endura Federgabeln
DVO DIAMOND / 27,5 ZOLL
Info www.dvosuspension.com
Preis 1049 Euro
Federweg¹/Werksangabe 152 mm/160 mm
Gewicht¹ 2134 g
HERSTELLERANGABEN
Einstellmöglichkeiten Federhärte über Luftdruck, Zugst., H.- u. L.-Druckstufe, Vorspannung Negativ-Feder
Absenkung/Plattf., Blockierung Nein/Nein
Max. Ø Disc/Gewichts-Limit 203 mm/nein
Verfügbare Schäfte Taper
Verfügbare Ausfallenden 15 mm
MESSWERTE
Einbaulänge 545 mm
Verdrehsteifigkeit 31,5 Nm/°
Bremssteifigkeit 237,7 Nm/°
Sensibilität (15 %) 12 von 12 Punkten
Uphill (15 %) 9 von 12 Punkten
Downhill (30 %) 10 von 12 Punkten
Handhabung (10 %) 7 von 12 Punkten
Steifigkeit (15 %) 11 von 12 Punkten
Gewicht (15 %) 7 von 12 Punkten
FAZIT Mit 2134 Gramm zählt die grüne DVO zu den schwereren Gabeln im Vergleich, dafür bietet sie die höchste Verdrehsteifigkeit, was sich durch ein präzises Handling bemerkbar macht. High- und Lowspeed-Druckstufe sowie zusätzlich die vorspannbare Negativ-Feder machen das Setup aufwändig. Auf dem Trail hinterlässt die DVO einen ausgezeichneten Eindruck. Sie arbeitet sehr komfortabel und bietet eine gute, gleichmäßige Dämpfungskontrolle. Allerdings baut sie sehr kurz und bietet auch nur 152 statt 160 Millimeter.
BIKE-Urteil² SEHR GUT
FORMULA 35 EX / 27,5 ZOLL
Info www.formula-italy.com
Preis 988 Euro
Federweg¹/Werksangabe 180 mm/170 mm
Gewicht¹ 1830 g
HERSTELLERANGABEN
Einstellmöglichkeiten Federhärte über Luftdruck, Zugstufe, Druckstufe, Lockout-Härte
Absenkung/Plattf., Blockierung Nein/Ja
Max. Ø Disc/Gewichts-Limit 203 mm/nein
Verfügbare Schäfte Taper
Verfügbare Ausfallenden 15 mm
MESSWERTE
Einbaulänge 565 mm
Verdrehsteifigkeit 20,9 Nm/°
Bremssteifigkeit 192,6 Nm/°
Sensibilität (15 %) 12 von 12 Punkten
Uphill (15 %) 9 von 12 Punkten
Downhill (30 %) 10 von 12 Punkten
Handhabung (10 %) 8 von 12 Punkten
Steifigkeit (15 %) 8 von 12 Punkten
Gewicht (15 %) 9 von 12 Punkten
FAZIT Das längere EX-Modell der Formula 35 vereint üppigen Federweg mit beeindruckend niedrigem Gewicht. Kehrseite ist die etwas geringe Steifigkeit, die in unserem Praxistest jedoch nicht negativ auffiel. Formula-typisch arbeitet die 35 sehr sensibel und vermittelt viel Komfort. Wenn es zur Sache geht, muss das spürbare Plus an Federweg über viel Druckstufendämpfung gezähmt werden. Die 160er-Variante liegt etwas ruhiger und macht weniger Federbewegung. Als Tipp für Racer: stärkere Druckstufeneinheit nachrüsten.
BIKE-Urteil² SEHR GUT
FOX 36 FLOAT RC2 / 27,5 ZOLL
Info www.ridefox.com
Preis 1309 Euro
Federweg¹/Werksangabe 175 mm/170 mm
Gewicht¹ 2026 g
HERSTELLERANGABEN
Einstellmöglichkeiten Federhärte über Luftdruck, Zugstufe, High- und Lowspeed-Druckstufe
Absenkung/Plattf., Blockierung Nein/Nein
Max. Ø Disc/Gewichts-Limit 180 mm/120 kg
Verfügbare Schäfte Taper, 1 ¹/8 Zoll
Verfügbare Ausfallenden 15, 20 mm
MESSWERTE
Einbaulänge 560 mm
Verdrehsteifigkeit 22,8 Nm/°
Bremssteifigkeit 209,5 Nm/°
Sensibilität (15 %) 12 von 12 Punkten
Uphill (15 %) 9 von 12 Punkten
Downhill (30 %) 12 von 12 Punkten
Handhabung (10 %) 9 von 12 Punkten
Steifigkeit (15 %) 9 von 12 Punkten
Gewicht (15 %) 8 von 12 Punkten
FAZIT Innerhalb der Enduro-Gabeln kostet sie am meisten und liegt vom Gewicht im guten Mittelfeld. Wem die fünf Schrauben zum Radwechsel zu viel sind, bekommt die 36 auch mit Schnellspannsteckachse, dann aber nur mit einfacher Druckstufendämpfung. Genau wie die 34, schafft es auch die 36, Feedback und Komfort perfekt in Einklang zu bringen. Durch die effektive Dämpfung steht sie stabil und ruhig im Federweg und ebnet selbst grobe Verblockungen, ohne unnötige Federweg zu verschenken. Testsieger.
BIKE-Urteil² SUPER
MANITOU MATTOC PRO II / 27,5 ZOLL
Info www.manitoumtb.com
Preis 749 Euro
Federweg¹/Werksangabe 164 mm/160 mm
Gewicht¹ 1928 g
HERSTELLERANGABEN
Einstellmöglichkeiten Federhärte über Luftdruck, Zugstufe, H.- und L.-Druckstufe, Durchschlagschutz
Absenkung/Plattf., Blockierung Nein/Nein
Max. Ø Disc/Gewichts-Limit 203 mm/nein
Verfügbare Schäfte Taper
Verfügbare Ausfallenden 15 mm
MESSWERTE
Einbaulänge 565 mm
Verdrehsteifigkeit 22,7 Nm/°
Bremssteifigkeit 215,8 Nm/°
Sensibilität (15 %) 9 von 12 Punkten
Uphill (15 %) 9 von 12 Punkten
Downhill (30 %) 9 von 12 Punkten
Handhabung (10 %) 7 von 12 Punkten
Steifigkeit (15 %) 9 von 12 Punkten
Gewicht (15 %) 8 von 12 Punkten
FAZIT Attraktiv im Preis und gut unter der Zwei-Kilo-Marke. Neben diesen beiden positiven Details überarbeitete Manitou zudem die Steckachse, die nun zwar nur noch per Inbus-Schlüssel zu bedienen ist, aber wesentlich intuitiver und sicherer. Die volle Palette gibt es an der Setup-Front. Zweifache Druckstufe, hydraulischer Durchschlagschutz und optionale Volume Spacer verkomplizieren die Handhabung. Im Vergleich zu den Top-Gabeln fehlt es der Mattoc an Sensibilität. Trotz Druckstufenverstellung viel Federbewegung.
BIKE-Urteil² GUT
ROCK SHOX LYRIK RCT3 / 27,5 ZOLL
Info www.sram.com
Preis 1075 Euro
Federweg¹/Werksangabe 171 mm/170 mm
Gewicht¹ 2054 g
HERSTELLERANGABEN
Einstellmöglichkeiten Federhärte über Luftdruck, Zugstufe, Druckstufe
Absenkung/Plattf., Blockierung Nein/Ja
Max. Ø Disc/Gewichts-Limit 200 mm/nein
Verfügbare Schäfte Taper
Verfügbare Ausfallenden 15 mm
MESSWERTE
Einbaulänge 565 mm
Verdrehsteifigkeit 30,4 Nm/°
Bremssteifigkeit 238,8 Nm/°
Sensibilität (15 %) 12 von 12 Punkten
Uphill (15 %) 9 von 12 Punkten
Downhill (30 %) 11 von 12 Punkten
Handhabung (10 %) 10 von 12 Punkten
Steifigkeit (15 %) 11 von 12 Punkten
Gewicht (15 %) 8 von 12 Punkten
FAZIT Als potentere Pike wurde die neue Lyrik angekündigt. Trotz identischem Standrohrdurchmesser von 35 Millimetern generiert sie auch bei größerer Länge eine sehr gute Steifigkeit. Dabei liegt das Gewicht nur 28 Gramm über Fox-36-Niveau. Beim Preis haben Lyrik und Pike mit 1075 Euro angezogen. Positiv ist das einfache Setup der Rock-Shox-Gabeln. Im Downhill offenbart die Lyrik ihr volles Potenzial und glänzt durch gutes Ansprechen. Lediglich die Fox filtert harte, schnelle Schläge noch besser und liegt etwas ruhiger.
BIKE-Urteil² SUPER
SR SUNTOUR DUROLUX R2C2 / 27,5 ZOLL
Info www.srsuntour-cycling.com
Preis 699 Euro
Federweg¹/Werksangabe 170 mm/170 mm
Gewicht¹ 2343 g
HERSTELLERANGABEN
Einstellmöglichkeiten Federhärte über Luftdruck, High- und Lowspeed-Zugstufe sowie -Druckstufe
Absenkung/Plattf., Blockierung Nein/Nein
Max. Ø Disc/Gewichts-Limit 203 mm/120 kg
Verfügbare Schäfte Taper, 1 ¹/8 Zoll
Verfügbare Ausfallenden 20 mm
MESSWERTE
Einbaulänge 575 mm
Verdrehsteifigkeit 31,0 Nm/°
Bremssteifigkeit 255,6 Nm/°
Sensibilität (15 %) 10 von 12 Punkten
Uphill (15 %) 9 von 12 Punkten
Downhill (30 %) 10 von 12 Punkten
Handhabung (10 %) 7 von 12 Punkten
Steifigkeit (15 %) 11 von 12 Punkten
Gewicht (15 %) 7 von 12 Punkten
FAZIT 20-Millimeter-Steckachse, 2343 Gramm und eine überragende Steifigkeit. Die durchweg solide Durolux schlägt die Brücke zwischen Enduro und Freeride und kostet mit 699 Euro am wenigstens. Auf Einstelloptionen muss man dennoch nicht verzichten. Ganz im Gegenteil: Die zweifache Zugstufenverstellung macht das Setup aufwändig. Im Gelände spricht die Durolux gut an, besitzt aber tendenziell einen straffen Charakter, den Racer zu schätzen wissen. Selbst in groben Passagen kam die Gabel nicht an ihre Grenzen.
BIKE-Urteil² SEHR GUT
X-FUSION SWEEP ROUGHCUT HLR / 27,5 ZOLL
Info www.xfusionshox.com
Preis 799 Euro
Federweg¹/Werksangabe 160 mm/160 mm
Gewicht¹ 1812 g
HERSTELLERANGABEN
Einstellmöglichkeiten Federhärte über Luftdruck, Zugstufe, High- und Lowspeed-Druckstufe
Absenkung/Plattf., Blockierung Nein/Nein
Max. Ø Disc/Gewichts-Limit 203 mm/115 kg
Verfügbare Schäfte Taper
Verfügbare Ausfallenden 15 mm
MESSWERTE
Einbaulänge 555 mm
Verdrehsteifigkeit 21,6 Nm/°
Bremssteifigkeit 181,3 Nm/°
Sensibilität (15 %) 11 von 12 Punkten
Uphill (15 %) 9 von 12 Punkten
Downhill (30 %) 9 von 12 Punkten
Handhabung (10 %) 11 von 12 Punkten
Steifigkeit (15 %) 8 von 12 Punkten
Gewicht (15 %) 9 von 12 Punkten
FAZIT Mit nur 1812 Gramm könnte die X-Fusion sogar in der All-Mountain-Klasse bestehen. Dafür fällt die Bremssteifigkeit niedriger aus, und es gibt eine Beschränkung auf 115 Kilo. Komfortorientiert und sensibel notierten die Tester im Protokoll, wodurch sich die Gabel auch an langhubigen Touren-Bikes gut schlägt. Wer bergab schneller unterwegs ist und über den ein oder anderen Renneinsatz nachdenkt, vermisst etwas Gegendruck und damit Feedback vom Untergrund, was durch die Druckstufe nur bedingt gelingt.
BIKE-Urteil² SEHR GUT
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¹BIKE-Messwerte (Gewicht inklusive Steckachse und Remote-Hebel).
²Das BIKE-Urteil ist preisunabhängig. Es setzt sich aus sechs Kriterien zusammen und basiert auf gerundeten Werten. BIKE-Urteile: super, sehr gut, gut, befriedigend, mit Schwächen, ungenügend.