Radsport-Superstar Mathieu van der Poel (Alpecin-Deceuninck) schrieb in diesem Frühjahr nicht nur mit seinen Klassikererfolgen in Sanremo und Roubaix Schlagzeilen. Der Niederländer setzte wie Tadej Pogacar (UAE Team Emirates - XRG) auch seinen Uhrensponsor gekonnt in Szene, indem er einen mehr als 300.000 Euro teuren Chronometer von Richard Mille im Rennbetrieb trug. Dabei ging fast unter, dass der Klassikerspezialist an seinem rechten Handgelenk ein weiteres, vergleichsweise unauffälliges Accessoire trug: einen Fitnesstracker von Whoop.
Nun präsentiert die US-Marke eine neue Generation des sogenannten Wearables. Mit dem Whoop 5.0 und Whoop MG gibt es erstmals zwei Varianten des Trackers. Wesentliche Neuerung neben einem minimal kleineren Design ist die größere Akkulaufzeit. Bis zu 14 Tage sollen beide Versionen mit einer Ladung durchhalten, der Vorgänger machte nach Herstellerangaben nach maximal fünf Tagen schlapp. Verbesserte Sensoren erfassen 26-mal pro Sekunde Daten, während ein neu entwickelter Prozessor eine zehnfach höhere Energieeffizienz liefere. Durch eine kleine Powerbank, die den Tracker induktiv lädt, soll das neue Whoop bis zu vier Wochen Fitness- und Gesundheitsdaten sammeln können. Das kabellose “Power Pack” ist allerdings nur beim teuersten Abo-Modell inklusive.
Da die neue Generation weiter ein reiner Fitnesstracker ohne Display bleibt, sind die zahlreichen Funktionen ausschließlich in Kombination mit einem Smartphone nutzbar. Eines der neuen Features ist “Healthspan”. Dahinter verbirgt sich die Berechnung des biologischen Alters und der Alterungsgeschwindigkeit, die in Kooperation mit einem belgischen Gerontologen entwickelt wurde. Wie bei modernen Smartwaches soll zudem eine EKG-Messung (Elektrokardiogramm) durchgeführt werden können. Die Funktion ist nur mit dem Whoop MG möglich, da es im Gegensatz zum Whoop 5.0 an der Geräteseite zwei Sensorvertiefungen hat, in die Daumen und Zeigefinger gelegt werden müssen. Der sogenannte “Heart Screener” soll Anzeichen von Vorhofflimmern erkennen und benachrichtigt einmal täglich über einen unregelmäßige Herzrhythmus. Laut Herstellerangabe ist die Funktion von der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA (Food and Drug Administration) freigegeben.
Noch im Beta-Stadium aber dennoch schon nutzbar, ist die Erfassung des Blutdrucks. Whoop weist jedoch ausdrücklich darauf hin, dass die Funktion lediglich Schätzwerte für systolische und diastolische Werte bietet und ein medizinisches Gerät nicht ersetzt. Weiter bietet das Wearable für Frauen die Möglichkeit, wie sich hormonelle Veränderungen während des Zyklus auf die Leistungsfähigkeit auswirken. Außerdem sei die bekannte Auswertung der Schlafqualität genauer. Neben Radfahren umfasst das Fitness-Tracking inzwischen über 145 Aktivitäten, von täglichen Schritten und VO₂ Max bis hin zu muskulärer Belastung. Durch die Funktion kann die eigene Leistungsfähigkeit überwacht und verbessert werden. Das Coaching mittels Künstlicher Intelligenz, das Whoop im Vorjahr einführte, ist weiter im Beta-Studium nutzbar.
Um die neuen Funktionen nutzen zu können, ist eine Jahresmitgliedschaft bei Whoop nötig. Neu sind die drei Modelle namens One, Peak und Life. Für zwölf Monate werden dafür Kosten von 199, 264 oder 399 Euro fällig. Darüber hinaus bietet das US-Unternehmen neue Accessoires wie Armbänder oder Funktionsbekleidung an. Durch die kleinere Abmessung des Trackers sind die Armbänder der alten Generationen nicht mit den neuen Geräten kombinierbar.