Drohnenaufnahmen haben die Übertragungen bei Mountainbike-Events revolutioniert. Jüngstes beeindruckendes Beispiel: die Übertragung der Red Bull Hardline im Februar aus Tasmanien. Man hielt förmlich den Atem an, wenn sich die Kameradrohnen aus der Höhe auf die Fahrer hinabstürzten und ihnen auf der Jagd nach der Bestzeit bis ins Ziel im Nacken saßen. Nervenkitzel, Gänsehaut – jeder Megasprung, jede Kurve, jeder Monsterdrop fühlte sich an als würde man selbst im Sattel sitzen. Perspektiven, die mit normalen Kameras niemals eingefangen werden könnten.
Freilich werden bei solchen Produktionen Hightech-Drohnen und erfahrenen Drohnenpiloten eingesetzt. Trotzdem ist es längst kein exklusives Privileg der Profis mehr, coole Drohnen-Clips zu kreieren. Die Handhabung von Drohnen hat sich in den letzten Jahren enorm vereinfacht, zuletzt durch den Einsatz von KI. Diesen Beweis erbringt nun auch Zero Zero Robotics, ein Unternehmen, das 2014 von den Stanford-Promovierten MG Wang und Tony Zang gegründet wurde und sich auf die Entwicklung intelligenter Flugroboter spezialisiert hat. Nach einer erfolgreichen Crowdfunding-Kampagne im Herbst 2024 bringt das Tech-Unternehmen mit Sitz in Peking nun mit dem Hover Air eine fliegende Action-Kamera. Besonderheit: Die selbstfliegenden Geräte sollen also nicht nur spektakuläre Luftaufnahmen ermöglichen, sie sind laut Hersteller auch ohne Vorkenntnisse und ohne Controller zu handhaben.
Also: Einfach aus der Tasche nehmen, ausklappen und per Knopfdruck den automatischen Flugmodus starten - in nur wenigen Sekunden seien die Kameras einsatzbereit. Die kompakten Drohnen folgen dem Nutzer dank künstlicher Intelligenz autonom und liefern die Aufnahmen direkt aufs Smartphone. Die Hover Air X1 Pro nimmt dabei Videos in 4K-Auflösung auf, während die X1 ProMax mit einem 1/1,3-Zoll-CMOS-Sensor und einem 7-Schicht-Objektiv 8K-Aufnahmen ermöglicht. Beide Modelle verfügen über anpassbare ND-Filter für verschiedene Lichtbedingungen. Mit 191,5 Gramm (X1 Pro) beziehungsweise 192,5 Gramm (X1 ProMax) bleiben die Drohnen unter der 250-Gramm-Grenze der EU-Drohnenvorschriften. Der Rahmen besteht aus einem robusten HEM-Material (Hyper-Elastic Material), das eine hohe Haltbarkeit gewährleisten soll.
Die maximale Verfolgungsgeschwindigkeit der Drohnen liegt bei 42 km/h. Das würde zwar nicht für die Highspeed-Abfahrten im Downhill-Worldcup oder bei der Red Bull Hardline reichen, für der Einsatz der allermeisten Hobby-Biker und anderer Outdoor-Sportler aber allemal. Außerdem trotzt die Hover-Drohne Windgeschwindigkeiten bis fünf Beaufort bzw. 40 km/h. Die Flugzeit beträgt 16 Minuten bei einer maximalen Flughöhe von 120 Metern. Mit der Thermo Smart Battery seien Einsätze bei Temperaturen bis -20°C möglich - wichtig für Wintersportler. Zur Kollisionsvermeidung verfügt die X1 Pro über rückwärtige Näherungssensoren, die X1 ProMax zusätzlich über einen Computer Vision Sensor. Laut Hersteller ermögliche dies sicheres Fliegen über verschiedene Terrains wie Wasser, Schnee und Klippen.
Als neues Zubehör präsentiert Zero Zero Robotics den Beacon - ein Modul mit 1,78 Zoll OLED-Bildschirm, das als Echtzeit-Videoanzeige, Einhand-Steuerung und Signalgeber für präziseres Tracking dient. Mit den JoyStick-Elementen lasse sich zudem eine Fernbedienung für die zweihändige Steuerung zusammenstellen. Ab April 2025 sollen Beacon und JoyStick auch mit dem Vorgängermodell X1 kompatibel sein. Das PowerCase fungiert als Schutzhülle und Zusatzakku, der die Flugzeit um 40 Minuten verlängern soll.
Die HOVERAir-Produkte richten sich an Sportbegeisterte und Content-Ersteller, die ohne aufwändige Steuerung spektakuläre Luftaufnahmen realisieren möchten. Laut Hersteller seien die Drohnen der perfekte Begleiter für Soloabenteurer, um einzigartige Momente zu dokumentieren. Über die zugehörige App lassen sich mehr als 10 anpassbare Flugmodi nutzen. Wi-Fi 6 ermögliche schnelle Downloads mit bis zu 1,2 Gbit/s.
Die Hover Air X1 Pro und X1 ProMax sind ab sofort im Handel und über die Herstellerwebsite erhältlich. Der UVP für die X1 Pro beträgt 549 Euro, für die X1 ProMax 759 Euro.