Die schlechte Nachricht vorweg: Nein, leider können ältere Bosch-Motoren oder kleinere als der Power-Klassiker CX nicht auf 100 Nm und 750 aufgemotzt werden. Nur der Bosch CX der neuesten Generation, die seit letztem Herbst verfügbar ist, erhält die neuen Features. Immerhin: Das Update bringt echte Verbesserungen im Gelände und kostet dabei keinen Cent.
Bevor es losgeht: Du brauchst für das Update nichts weiter als dein E-Bike (geladen) und ein halbwegs aktuelles Smartphone oder Tablet mit der Bosch eBike Flow App. Die App gibt’s ganz normal im App Store (Apple) oder über Google Play (Android) zum kostenfreien Download. Falls du die App nicht nutzen kannst, kannst du dir die neue Firmware gegen eine kleine Gebühr auch beim freundlichen Fachhändler um die Ecke aufspielen lassen.
Die meisten Bosch-User können diesen Schritt vermutlich überspringen. Trotzdem, der Vollständigkeit halber: Die E-Bike Flow App herunterladen und einen Account erstellen, falls nicht schon geschehen. Ohne Account geht’s leider nicht, aber die Bosch-App lohnt sich dank vieler Features für Bosch-Nutzer ohnehin. Um das Rad zu verbinden, muss man es als neues Rad in der App hinzufügen. Die App führt gut verständlich durch den Prozess. Meist wird das Bike durch langes Drücken der An-Aus-Taste in den Kopplungs-Modus versetzt.
Die neue Software wird im Reiter “eBike” (links unten) direkt unterhalb des Bikes in der App angezeigt. Ist dies nicht der Fall, obwohl der neue CX Gen5 (BDU38) verbaut ist, hilft es allen Vorschlägen in der App nachzugehen. Bei uns wurde die neue Software beispielsweise erst angezeigt, als das Rad in unserem Account registriert war. Der Prozess dauert nur wenige Sekunden und erfordert keine komplizierten Schritte, wie etwa das Hochladen einer Rechnung.
Die neue Software im Anschluss an das E-Bike übertragen und installieren. Dieser Prozess dauert einige Minuten. Dabei zeigt der Bildschirm auch an, dass eine neue Software installiert wird. Bei System-Controller und LED-Remote blinkt währenddessen eine grüne LED. Ist das Update abgeschlossen, schaltet sich das E-Bike automatisch aus.
Das E-Bike wieder einschalten und überprüfen, ob die neue Software korrekt installiert wurde. Die App vermeldet das entsprechen “Software Update erfolgreich”. Achtung: Alle Einstellungen bleiben danach wie gehabt. Zum Freischalten des neuen EMTB+-Modus in die Auswahl der Unterstützungsstufen wechseln und dort den EMTB+-Modus aktivieren. Wir empfehlen ihn aufgrund der hohen Unterstützung statt dem klassischen Turbo-Modus.
Zum Freischalten von mehr Leistung und Drehmoment ins Menü zur Individualisierung der Unterstützungsstufen wechseln. Dort lassen sich Leistung und Drehmoment jetzt auf bis zu 750 Watt und 100 Nm aufziehen. Ist die nicht oder nur bei einem der Parameter möglich, hat eventuell der Rad-Hersteller die volle Power nicht für das Modell freigegeben.
In technischen Uphills bringt die höhere Leistung und speziell der superdynamische E-MTB+-Modus klare Vorteile. Allerdings ist die neue Software mit Vorsicht zu genießen. Wegen der höheren Leistung kann der Akkuverbrauch entsprechend ansteigen und auch der Verschleiß der Antriebskomponenten dürfte noch etwas größer ausfallen, als bisher. Unsere Empfehlung: Nur einen der Unterstützungsmodi, etwa EMTB+ auf volle Leistung aufziehen und ansonsten weiter klassisch fahren für mehr Reichweite und weniger Verschleiß. - Adrian Kaether, Redakteur Test & Technik