Bosch Performance CX 2025Der neue Bosch im großen Test

Florentin Vesenbeckh

 · 30.09.2024

Neuer Motor, neue Akkus, neues Display. Und das E-Bike-ABS Pro macht die Produktneuheiten im Smartsystem von Bosch komplett.
Foto: Adrian Kaether
Nach langem Warten ist er da: der neue Bosch Performance Line CX. Genauso stark, ähnlich schwer und gleich groß wie sein Vorgänger. Warum der neue Schwaben-Motor dennoch ein großer Schritt ist, verrät unser ausführlicher Test in Labor und Praxis.

Seit Jahren ist der Bosch Performance Line CX der vermutlich meistverkaufte E-MTB-Motor. Hohe Zuverlässigkeit, gutes Fahrgefühl und eine starke Reichweite machten den Schwaben-Antrieb erfolgreich. Mit der Neuauflage des CX steht also die Frage im Raum: Wie macht man den beliebtesten und vermutlich besten E‑MTB-Motor noch besser? Klar, indem man die größten Kritikpunkte angeht. Und das hat Bosch beim neuen Per­for­mance Line CX auch getan.

Ein neuer Bosch-Motor? Auf den ersten Blick sind die Unterschiede zwischen den zwei CX-Generationen überschaubar. Äußerlich ändert sich in erster Linie der Umstieg von drei auf zwei Anschraubpunkte.Foto: Adrian KaetherEin neuer Bosch-Motor? Auf den ersten Blick sind die Unterschiede zwischen den zwei CX-Generationen überschaubar. Äußerlich ändert sich in erster Linie der Umstieg von drei auf zwei Anschraubpunkte.

Während bei der letzten Neuauflage des Performance Line CX das Warten auf einen „klapperfreien“ Motor noch vergeblich war, haben die Schwaben mit der neuesten Ausbaustufe genau das erreicht. Wie schwierig dieses vermeintlich banale Ziel zu knacken ist, zeigt sich darin, dass die meisten Konkurrenzprodukte, von Shimano bis Yamaha, ebenfalls mit Klappern aus dem Getriebe zu kämpfen haben. Das war auch bei Bosch über Jahre so. Für den neuen CX hat man nun einen patentierten Freilauf entwickelt, der nicht auf ein klassisches Sperrklinkensystem zurückzugreifen scheint und beim Rückwärtstreten keinerlei Geräusche macht. Das Ergebnis: Das Innere des Motors ist komplett vom Antriebsstrang entkoppelt. So wird das Getriebe nicht von äußeren Einflüssen angeregt und bleibt absolut klapperfrei.

Meistgelesene Artikel

1

2

3

Empfohlener redaktioneller InhaltInstagram

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.

Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogenen Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzbestimmungen.
Neuerdings findet auch ein Kunststoffzahnrad im Inneren des Performance CX Platz.Foto: Adrian KaetherNeuerdings findet auch ein Kunststoffzahnrad im Inneren des Performance CX Platz.Wie genau die neue Freilauftechnik funktioniert, will Bosch nicht verraten. Klar ist nur: Hier irgendwo ist er versteckt, der Unterschied, der den neuen CX klapperfrei macht.Foto: Adrian KaetherWie genau die neue Freilauftechnik funktioniert, will Bosch nicht verraten. Klar ist nur: Hier irgendwo ist er versteckt, der Unterschied, der den neuen CX klapperfrei macht.

Der neue Bosch CX Motor: Mehr Power oder deutlich leichter?

Schaut man auf die klassischen Kennzahlen des neuen Bosch CX Motors, hat sich hingegen nicht viel geändert. 2,85 Kilo, das ist nur minimal weniger als beim Vorgänger. Und auch das Volumen ist identisch – obwohl der „Neue“ optisch etwas anders wirkt. Und die Leistung? 600 Watt in der Spitze, 85 Newtonmeter, maximal 340 Prozent Unterstützung. Das nennt Bosch den „magischen Dreiklang“, der schon dem Vorgänger zu einem sehr harmonischen Fahrgefühl verholfen hatte. Apropos Fahrgefühl: Bei der Modulation und dem Ansprechen des Motors will Bosch durch ein noch besseres Zusammenspiel aus Soft- und Hardware zusätzlich Fortschritte gemacht haben.

Der neue Bosch Performance CX sieht gar nicht so unfassbar neu aus.Foto: Max FuchsDer neue Bosch Performance CX sieht gar nicht so unfassbar neu aus.

Und auch der zweite große Kritikpunkt wurde angegangen: das Gewicht der sehr schweren Akkus, die Bosch-­Bikes in der Vergangenheit meist zu echten Brummern gemacht haben. Neu sind Power­tube 600 und Power­tube 800, die durch neue 21700er-Zellen bei geringerem Gewicht sogar noch mehr Kapazität haben als ihre Vorgänger. Mehr zu den neuen Batterien und der Reichweite des neuen CX lest ihr weiter unten!

Die Fakten zum Bosch Performance Line CX 2025

  • Max. Drehmoment: 85 Newtonmeter
  • Spitzenleistung: 600 Watt
  • Unterstützung: 340 %
  • Gewicht: 2,83 kg (gemessen im BIKE Labor)
  • Kompatibel mit allen Komponenten des Smartsystems
  • Neuer Automatikmodus
  • Neue Akkus: Powertube 800, Powertube 600
  • Neues Display Purion 400
Wir konnten den neuen Bosch-Motor bereits über Wochen in diversen Bikes testen - unter anderem im brandneuen Bulls Sonic EN-R. Ein E-Enduro mit 21,96 Kilo.Foto: Max FuchsWir konnten den neuen Bosch-Motor bereits über Wochen in diversen Bikes testen - unter anderem im brandneuen Bulls Sonic EN-R. Ein E-Enduro mit 21,96 Kilo.

Die Bikes mit dem neuen Bosch Performance Line CX

Zeitgleich mit dem neuen Bosch-Motor stellen viele Bike-Hersteller ihre neuen E-Mountainbikes mit dem neuen Antrieb vor. Und in den nächsten Wochen und Monaten werden viele weitere Modelle folgen. Zur Übersicht haben wir die neuen Bikes in einem großen Artikel zusammengefasst.

Das neue Cube Stereo Hybrid One44 TM konnten wir schon ausführlich testen. Und der Branchenriese hat noch vier weitere E-MTBs mit dem neuen CX im Programm!Foto: Max FuchsDas neue Cube Stereo Hybrid One44 TM konnten wir schon ausführlich testen. Und der Branchenriese hat noch vier weitere E-MTBs mit dem neuen CX im Programm!

Der Bosch Performance Line CX 2025 im Testlabor

Wie bei BIKE üblich, verlassen wir uns in unseren Tests nicht rein auf unser Gefühl. Die Erkenntnisse aus unseren ausführlichen Fahrtests im Gelände überprüfen und untermauern wir mit objektiv vergleichbaren Daten und Messungen. Für diesen Test haben wir den neuen Bosch Performance Line CX im Prüflabor PT Labs auf den Rollenprüfstand gespannt und Leistungs- und Drehmomentkurven ermittelt.

Wir konnten die Leistungsdaten des neuen Performance CX bereits auf dem Rollenprüfstand im Labor von PT Labs abklopfen.Foto: Adrian KaetherWir konnten die Leistungsdaten des neuen Performance CX bereits auf dem Rollenprüfstand im Labor von PT Labs abklopfen.

Auf den ersten Blick zeigen sich keine überraschenden ­Daten. Kein Wunder – eine Leistungsexplosion verspricht Bosch nicht. Vielmehr ergibt sich das Bild, das wir vom Performance CX kennen. ­Seine volle Leistung entfaltet er erst, wenn der Fahrer etwas kräftiger in die Pedale tritt. Vollgas gibt der Motor ab etwa 180 Watt Fahrerleistung. Bei gemächlichem Pedalieren schiebt auch der Motor nur gemütlich an, selbst im Turbo-Modus. Das ist ein Grund für das dynamische und harmonische Fahrgefühl des Aggregats. Die maximale Unterstützung liegt bei 340 Prozent. ­Andere Motoren liefern 400 und mehr, was bei leichtem Tritt zu einem kräftigeren Schubgefühl führen kann. Einen Shuttle-Modus für Tretfaule hat auch der neue Bosch CX nicht.

Für den direkten Vergleich haben wir auch den CX-Vorgänger (hinten) unter identischen Bedingungen im Labor getestet.Foto: Adrian KaetherFür den direkten Vergleich haben wir auch den CX-Vorgänger (hinten) unter identischen Bedingungen im Labor getestet.Leistung (blau) und Drehmoment (rot) von neuem CX (dunkle Farbe) und dem Vorgänger (Helle Farbe) sind nahezu Deckungsgleich. Auch wenn der alte CX im Labor minimal höhere Werte auswirft. Linke Ordinate: Leistung in Watt, rechte Ordinate: Drehmoment in Nm. X-Achse: Trittfrequenz in U/min.Foto: PT LabsLeistung (blau) und Drehmoment (rot) von neuem CX (dunkle Farbe) und dem Vorgänger (Helle Farbe) sind nahezu Deckungsgleich. Auch wenn der alte CX im Labor minimal höhere Werte auswirft. Linke Ordinate: Leistung in Watt, rechte Ordinate: Drehmoment in Nm. X-Achse: Trittfrequenz in U/min.

Ein von Bosch angepriesenes Update konnten wir im Labor nicht nachweisen: den besseren Durchzug bei sehr hohen Trittfrequenzen. Das liegt jedoch nicht daran, dass der Neuling schwächelt. Vielmehr war hier schon der Vorgänger richtig stark und marktführend. Der Neue reiht sich mit ähnlichen Werten ein und schiebt selbst bei einer Trittfrequenz von 150 U/min noch mit voller Power. Noch höhere Kadenzen haben wir nicht gemessen. Denn wir halten diesen Bereich in der Fahrpraxis für irrelevant.

Nimmt man Shimanos EP801 (orange) mit in den Leistungsvergleich, wird die Stärke des Performance CX bei hohen Trittfrequenzen deutlich. Keinerlei Einbußen bis zu einer Trittfrequenz von 150 U/min. Weiter haben wir nicht gemessen. Y-Achse: Leistung in Watt. X-Achse: Trittfrequenz in U/min.Foto: PT LabsNimmt man Shimanos EP801 (orange) mit in den Leistungsvergleich, wird die Stärke des Performance CX bei hohen Trittfrequenzen deutlich. Keinerlei Einbußen bis zu einer Trittfrequenz von 150 U/min. Weiter haben wir nicht gemessen. Y-Achse: Leistung in Watt. X-Achse: Trittfrequenz in U/min.

Top Ergebnis aus dem Labor: Der geringere Tretwiderstand bei ausgeschalteter Unterstützung ist im direkten Vergleich zum Vorgänger nicht nur spürbar, sondern wird auch im Labor ersichtlich. 9,1 statt der 13,8 Watt vom Vorgänger fressen Motor und Antriebsstrang. Wer über 25 km/h pedaliert oder ohne Motor kurbelt, profitiert von freierem Fahren. Bosch spricht davon, dass selbst ein klassisches Tretlager nicht weniger Widerstand hat. Hier hat sich Bosch an den Technologien, auf die auch der Light-Motor Bosch Performance Line SX setzt, bedient. Bosch gibt an, dass beide Motoren in Sachen Widerstand kaum von einem klassischen Tretlager zu unterscheiden sind.

Akkus und Reichweite des Bosch Performance Line CX

Die sehr schweren Akkus waren immer der Kritikpunkt am Bosch-System. Die neuen Batterien sind nun deutlich leichter. 800 oder 600 Wattstunden stehen zur Auswahl. Der 800er-Akku wiegt rund 3950 Gramm, das sind etwa 400 Gramm weniger als der bekannte Power­tube 750 der vorherigen Generation. Ein großer Schritt in die richtige Richtung, auch wenn die Akkus damit noch immer nicht zu den leichtesten am Markt gehören. Eine beachtliche Marke setzt hier zum Beispiel der 800er-Akku im neuen Rotwild R.EXC.

Der Bosch Powertube 800 ist deutlich dicker als der Powertube 600 und auch der Vorgänger Powertube 750. Die neuen Akkus kommen künftig in Silber, der Umwelt zuliebe.Foto: Adrian KaetherDer Bosch Powertube 800 ist deutlich dicker als der Powertube 600 und auch der Vorgänger Powertube 750. Die neuen Akkus kommen künftig in Silber, der Umwelt zuliebe.

Wer ein leichteres Bosch-Bike will, greift zum Power­tube 600 (3080 Gramm). Die Akkus haben die gleiche Länge und passen in die gleiche Halterung. Wenn der Bike-Hersteller das Unterrohr entsprechend konstruiert, können sie problemlos im Wechsel genutzt werden. Das ist bei diversen Marken der Fall. Weiterer Vorteil des neuen 800er: Der Powertube 750 war extrem lang und ein Transport im Rucksack sehr schwierig. Das Format des 800ers macht das deutlich besser möglich. Batterien von Drittanbietern sind bei Bosch nach wie vor ausgeschlossen.

Powertube 800 und Powertube 600 sind gleich lang und passen somit in die identische Halterung. Der 600er ist knapp 900 Gramm leichter als der 800er.Foto: Adrian KaetherPowertube 800 und Powertube 600 sind gleich lang und passen somit in die identische Halterung. Der 600er ist knapp 900 Gramm leichter als der 800er.Die neuen Cube-E-MTBs kommen ab Werk mit 800er-Akku. Doch der schlankere Powertube 600 passt genauso ins Unterrohr der Stereo-Modelle. Ganz ohne Adapter.Foto: Max FuchsDie neuen Cube-E-MTBs kommen ab Werk mit 800er-Akku. Doch der schlankere Powertube 600 passt genauso ins Unterrohr der Stereo-Modelle. Ganz ohne Adapter.

Doch was ist aus der überragenden Reichweite der Bosch-Akkus geworden? Der 750er sammelte in unseren Tests stets absolute Top-Werte. Auch die neuen Batterien haben wir unserem ausführlichen Reichweitentest unterzogen. Und beide Varianten haben nicht enttäuscht. Das neue Cube Stereo Hybrid One44 erkletterte mit Power­tube 800 im Turbo-Modus über 2259 Höhenmeter. Das sind in etwa die Werte, die Shimano-Bikes mit 900er-Akku (­Canyon, ­Norco) erreichen. Mehr gab es in unserer Testhistorie noch nie!

Ermittelt bei standardisierten Fahrten auf Asphalt, durchschnittliche Steigung 12,2 Prozent. Höchste Unterstützungsstufe, Fahrerleistung 150 Watt, Fahrergewicht inkl. Ausrüstung 90 Kilo.Foto: BIKE MagazinErmittelt bei standardisierten Fahrten auf Asphalt, durchschnittliche Steigung 12,2 Prozent. Höchste Unterstützungsstufe, Fahrerleistung 150 Watt, Fahrergewicht inkl. Ausrüstung 90 Kilo.

E‑MTBs mit Power­tube 750 schafften unter identischen Bedingungen im Schnitt gute 2000 Höhenmeter. Der Power­tube 600 im Bulls Sonic Evo EN-R fuhr über 1700 Höhenmeter. Das ist mehr als der nominell größere Vorgänger Power­tube 625 (3600 Gramm) – bei deutlich geringerem Gewicht!

Für unsere Reichweitentests haben wir ein standardisiertes Messprozedere, bei dem wir den Fahrerinput mit den Rally XC 200 Wattmesspedalen von Garmin konstant halten. So kommen wir auf fair und realistisch vergleichbare Werte.Foto: Adrian KaetherFür unsere Reichweitentests haben wir ein standardisiertes Messprozedere, bei dem wir den Fahrerinput mit den Rally XC 200 Wattmesspedalen von Garmin konstant halten. So kommen wir auf fair und realistisch vergleichbare Werte.Mit dem E-Mountainbike auf große Alpentour? Bosch liefert weiter ein System, das zu den absolut reichweitenstärksten am Markt gehört.Foto: Max FuchsMit dem E-Mountainbike auf große Alpentour? Bosch liefert weiter ein System, das zu den absolut reichweitenstärksten am Markt gehört.

Randnotiz: Die neuen Akkus kommen in silberner „Farbe“, also ohne schwarzes Eloxal. Das soll die Emission und von schädlicher Chemie und CO2 einsparen. Da die Powertubes ohnehin ausnahmslos unsichtbar im Unterrohr verbaut sind, ist an den Bikes kein optischer Unterschied erkennbar.

Natürlich ist auch der neue CX mit dem Power More 250 kompatibel. Über den Zusatz-Akku gibt´s 250 Wattstunden extra.Foto: Max FuchsNatürlich ist auch der neue CX mit dem Power More 250 kompatibel. Über den Zusatz-Akku gibt´s 250 Wattstunden extra.

Purion 400 - das neue Bosch-Display

Im Windschatten des neuen Motors hat Bosch auch ein neues Display entwickelt. Das Purion 400 ist die dezente Alternative zu den größeren Kiox-Screens. Das neue Purion mit seinem 1,6-Zoll-Screen sitzt gut geschützt und unauffällig hinter dem Lenker. Durch die kompakten Abmessungen gibt es keine Gefahr einer Kollision mit dem Knie. In Summe erinnert das Purion 400 etwas an die lange bekannten Shimano-Displays und wir sind versucht, zu sagen: “Warum nicht gleich so?”

Das Purion 400 Display zeigt die wichtigsten Daten an und ist dennoch schlank und gut geschützt.Foto: Max FuchsDas Purion 400 Display zeigt die wichtigsten Daten an und ist dennoch schlank und gut geschützt.

Standardmäßig wird auf dem farbigen Screen die U-Stufe und der Akku-Stand in Prozent angezeigt. Dazu gibt es ein großes Feld, auf dem Daten wie Kilometer, Geschwindigkeit und Fahrerleistung durchgewechselt werden können. Die gute Nachricht: Das Purion 400 lässt sich problemlos nachrüsten und kann mit dem Systemcontroller oder der LED-Remote kombiniert werden. Das “Hirn” des Systems sitzt dabei entweder im Systemcontroller oder der LED-Remote, nicht im Purion. Das heißt: Die minimalistische Kombi nur mit der kabellosen Mini-Remote funktioniert nicht.

Mehr Neuheiten von Bosch

Neben dem neuen Performance CX, den neuen Akkus und dem Purion-Display hat Bosch noch weitere Neuheiten vorgestellt. Mit dem ABS Pro wollen die Schwaben das ABS-System auch für extreme Trailfahrten und Profi-Biker interessant machen.

Das E-Bike ABS Pro macht die Produktneuheiten im Smartsystem von Bosch komplett.Foto: Adrian KaetherDas E-Bike ABS Pro macht die Produktneuheiten im Smartsystem von Bosch komplett.

Auch die Automatikschaltung, die Bosch in Kooperation mit TRP entwickelt hat, soll mit dem neuen CX richtig Fahrt aufnehmen. Ähnlich wie bei Shimanos Di2 und Srams Eagle Powertrain können damit auch Bosch-Bikes vollautomatisch schalten. Auch das Schalten im Rollen, ohne Kurbelumdrehung, wird möglich.

Der Bosch Performance Line CX 2025 auf dem Trail

Direktes Ansprechverhalten und feine Modulation in Kombination mit einer spritzigen Beschleunigung: Der Neuling überzeugt mit den Skills, die schon den Vorgänger zur Bench­mark machten. Im Detail konnten die Entwickler tatsächlich noch mal einen draufsetzen. Das Fahrgefühl ist eine Spur geschmeidiger geworden – ohne dass die Dynamik fehlt. Der Antrieb hängt jetzt noch besser am Fuß und agiert selbst im Turbo-Modus sehr feinfühlig auf den Tret­impuls des Fahrers.

Spielereien im Uphill gelingen mit dem CX und seiner starken Modulation besonders gut.Foto: Max FuchsSpielereien im Uphill gelingen mit dem CX und seiner starken Modulation besonders gut.

Auch der gute Durchzug bei schnellem Kurbeln ist nach wie vor absolut Spitze. Während nahezu alle anderen Antriebe am Markt bei sehr hoher Kadenz Leistung einbüßen, gibt der CX auch bei extrem schnellem Tritt vollen Schub. Ein echtes Plus in technischen Uphills.

Bosch Performance Line CX - die Lautstärke

Weiter geht’s bei den Soft Skills: Bezüglich der Lautstärke des Motors haben wir unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Während der CX in unseren Test­bikes von Bulls und Cube deutlich leiser anschob als sein Vorgänger, war bei einem dritten Test­bike mit dem neuen Aggregat nur ein minimaler Fortschritt von alt zu neu wahrnehmbar. Doch im Schnitt scheint der neue CX leiser zu schieben. Noch deutlicher ist das Sound-Update bergab. Denn alle neuen CX, die wir bisher fahren konnten, sind absolut klapperfrei!

An das Motorklappern bei herben Schlägen haben sich wohl viele E-Biker gezwungenermaßen gewöhnt. Mit der neuen Bosch-Generation wird es endlich eine Menge leiserer E-MTBs geben.Foto: Max FuchsAn das Motorklappern bei herben Schlägen haben sich wohl viele E-Biker gezwungenermaßen gewöhnt. Mit der neuen Bosch-Generation wird es endlich eine Menge leiserer E-MTBs geben.

Nächste Feinheit: Die verbesserte Modulation macht sich auch beim Ein- und Ausfaden um die Abschaltgrenze herum bemerkbar. Mit der Neuauflage spürt man kaum, ob der Motor gerade schiebt oder nicht, so geschmeidig setzt das Aggregat seine Kraft ein und aus.

Nachlauf? An all unseren Testbikes mit dem neuen CX haben wir den Extended Boost im EMTB-Modus vermisst.Foto: Max FuchsNachlauf? An all unseren Testbikes mit dem neuen CX haben wir den Extended Boost im EMTB-Modus vermisst.

Eine Kleinigkeit hat uns bei unseren ausführlichen Alt-Neu-Vergleichen jedoch gestört: Der Extended-Boost im EMTB-Modus fiel beim neuen Motor verschwindend gering aus. Wo der Vorgänger auf markante Antritte mit einem deutlichen Nachlauf reagierte, kam beim neuen Modell kaum Extra­schub. So kommt man nicht mehr so geschmeidig über Stufen oder Wurzelteppiche. Laut Bosch soll das Feature aber wie beim Vorgänger bestehen. Wir hoffen, dass es spätestens mit dem nächsten Software-Update auch wieder genauso deutlich spürbar ist.

Das kann der neue Performance Line CX besser als der Vorgänger

  • Kein Klappern aus dem Getriebe dank patentiertem Freilauf
  • Leichtere und größere Akkus, Power­tube 800 ist 400 g leichter als 750er
  • Geringerer Tretwiderstand, Technik von Perf. SX übernommen
  • Motor knapp 100 Gramm leichter
  • Noch mal verbesserte Modulation
  • Etwas leiseres Antriebsgeräusch
  • Neuer Automatikmodus

Das Fazit zum neuen Bosch CX Motor

Bei den klassischen Motor­kennzahlen hat sich nicht viel getan, trotzdem ist die neue Generation des Bosch CX ein richtig großer Wurf! Kein Klappern mehr und endlich ­leichtere ­Akkus. Beeindruckend, dass der Neue bei der Reichweite auf seine ohnehin überragenden Werte noch mal einen draufsetzt! - Florentin Vesenbeckh, stellv. Chefredakteur BIKE Magazin
Florentin Vesenbeckh ist stellv. Chefredakteur beim BIKE Magazin und hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Motorentests in Labor und Praxis betreut.Foto: Georg GrieshaberFlorentin Vesenbeckh ist stellv. Chefredakteur beim BIKE Magazin und hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Motorentests in Labor und Praxis betreut.

Meistgelesen in der Rubrik Komponenten