Früher wurde geschmiedet, heute wird gedruckt. Egal ob Sattel, Vorbau, Kurbel oder ein ergonomisch verbesserter Bremshebel - es gibt kaum ein Bauteil, das nicht nicht in additiver Fertigungsweise herstellen ließe. Besonders spannend daran: Der Formgebung sind beim 3D-Druck kaum Grenzen gesetzt. Ein Hochleistungslaser schmilzt dabei Titanpulver ein und lässt daraus Schicht für Schicht neue Bauteile für Biker entstehen. Großbritannien scheint so etwas wie die Hochburg des Titan-Drucks zu sein. Die Downhill-Geschwister Rachel, Gee und Dan Atherton waren mit 3D-gedruckten Titan-Muffen für ihre exklusiven Atherton-Bikes ganz vorne mit dabei. Doch es gibt noch viele weitere Hersteller, die Spannendes und Kreatives aus Drucker und Fräse im Portfolio haben.
Gewicht 368 Gramm; Preis 1337 Euro.
Sein akademisches Wissen aus der Luft- und Raumfahrt verbindet Tom Sturdy mit der teifen Liebe zum Radfahren. Heraus kommen dabei außergewöhnliche Bikes und Bauteile aus Titan. Die Kurbeln werden aus Titan Grade 5 auf modernsten Maschinen gedruckt und sollen außergewöhnlich steif sein. Die spezielle raue Oberfläche ist ein Markenzeichen von Sturdy.
Gewicht 136 Gramm; Preis 300 GBP
Der Ixo MTB Stem wächst aus Titan in Luft- und Raumfahrt-Qualität aus dem Drucker und ist der erste seiner Art. Dank seiner organischen Form soll er bei Biegung und Torsion 11 bzw. 16 Prozent steifer sein als ein vergleichbarer Alu-Vorbau. Allein schon die Optik ist ein Genuss. Der Ixo klemmt Lenker mit 35 Millimeter Durchmesser. Länge: 40 oder 50 Millimeter.
Gewicht 24 Gramm; Preis 60 GBP
Großbritannien scheint so etwas wie die Hochburg des 3D-Drucks zu sein, denn auch die vielleicht schönsten Steuersatzkappen und Lenkerstopfen kommen von der Insel. Die Titan- oder Stahlkappen mit mystischen Mustern würden auch gut an den Griff eines Keltenschwerts passen. Es gibt zahlreiche Muster, die nur in Kleinserie gedruckt werden
Gewicht 150 - 200 Gramm; Preis 490 Euro
Der Hintern ist fast so individuell wie der persönliche Fingerabdruck. Ein Sattel von der Stange? Für Posedla ein No-Go. Die Tschechen drucken anhand des Gesäßabdrucks sowie diverser Daten wie Fahrradtyp, Sitzposition, Alter und BMI den ideal passenden Sattel. Größe, Form, Polsterhärte – alles per Algorithmus individualisiert. Das Ziel: glückliche Stunden im Sattel – daher auch der passende Name Joyseat.
Mehr zu diesem Sattel von Posedla kannst du hier lesen: 3D-gedruckter Fahrradsattel - Der Sattel allein für den eigenen Hintern im BIKE-Test
Gewicht ab 27 Gramm (Paar); Preis 189,50 Euro
Auch im Ländle werden die 3D-Drucker fleißig mit Datensätzen für leichte und technisch optimierte Anbauteile gefüttert. Mithilfe der "Laser Powder Bed Fusion", einem additiven Fertigungsverfahren, können komplexe Geometrien erzeugt werden. Wie zum Beispiel The Leverage. Ein ergonomisch verbesserter, leichter gleichzeitig stabilerer Hebel für Shimano-Bremsen.
Additive Fertigungsverfahren ermöglichen eine ganz neue Formensprache. Besonders spannend ist die Laser Powder Bed Fusion (LPBF), bei der ein Hochleistungslaser Titanpulver schmilzt, wodurch präzise, haltbare Teile mit komplizierten Geometrien entstehen – leicht und korrosionsbeständig. – Stefan Frey, BIKE-Testredakteur
Gewicht 570 Gramm; Preis 399 Euro
Mit ihren einzigartigen CNC-gefrästen Rahmen haben sich Actofive bereits einen Namen in der Szene gemacht. Auch die 7075-T6 Alu-Blöcke für die neue Signature-Kurbel werden in Dresden zerspant. Die 570 Gramm schweren Kurbeln haben die ISO-Tests für die Downhill-Kategorie 5 bestanden und sind in sechs unterschiedlichen Finishs und in den Längen 170, 165 und 145 Millimeter erhältlich.
Gewicht 599 Gramm; Preis 1049 Euro
So direkt wie der Name ist auch das geradlinige Industriedesign der Edel-Stopper von 612. "Die Bremse" wird einzeln auf Bestellung in der Schweiz handmontiert. Die Frästeile der 4-Kolben-Bremse kommen aus Deutschland, gedreht wird bei den Eidgenossen. Die Bremse soll Freunden der abfahrtslastigen Disziplinen hohe Bremskraft mit besonders guter Dosierbarkeit liefern.
Gewicht 74 Gramm; Preis 1700 Euro
Angefangen hat bei den Dänen alles mit hochwertigen Lagern fürs Speedskating. Heute ist Ceramicspeed bekannt für die schnellsten Schaltwerksröllchen am Markt. Ganz neu sind die 3D-gedruckten Röllchen, welche die Reibung um bis zu 40 Prozent reduzieren sollen. Der Käfig wird ebenfalls gedruckt und soll mehr Spannung auf die Kette bringen. Aktuell nur für Gravel-Gruppen.
Gewicht 556 Gramm (160 mm); Preis 386 Euro
In Polen laufen die CNC-Fräsen auf Hochtouren und formen aus 7075-T6-Aluminium dieses Glanzstück. Der Name Stellar ist kein Zufall, denn das kantige Design der Kurbeln erinnert stark an die Optik von Science-Fiction-Klassikern wie Interstellar oder Blade Runner. Die Alugear- Kurbel soll ein breites Spektrum von XC bis Enduro abdecken und ist in sieben Längen zwischen 145 und 172,5 Millimeter zu haben.
Gewicht ab 0,4 Gramm; Preis ab 8 Euro
Diese Spacer tragen die Superlative schon im Namen: Extralite und Hyper. Klar, dass man hier minimalstes Gewicht erwarten kann. Die 10-Millimeter-Variante wiegt gerade mal 0,8 Gramm und wird aus einem Polyamid mit geringer Dichte gedruckt.