Robert Kühnen
· 30.07.2019
Im Wettstreit um die beste Trail-Bremse stellen sich elf Sets dem knallharten BIKE-Vergleichstest, durchgeführt auf unserer berüchtigten Teststrecke in Bozen und im unbarmherzigen BIKE-Testlabor.
"Ach, Ihr seid es schon wieder, ich dachte schon, mit meinem Radlader stimmt etwas nicht!" Markant hängt der Gestank unserer Bremsen über der steilen Piste, die nach Bozen hinunterführt. Knackend und knisternd erholen sich die Scheiben von den Intervallbremsungen auf den vergangenen hundert Tiefenmetern. Der Fahrer des Radladers rümpft die Nase und lässt uns grüßend passieren. Wir machen die Bremsen wieder auf und gehen in den finalen Sturzflug über. Was jetzt noch kommt, ist die letzte, aber härteste Prüfung: das wiederholte Abbremsen aus 50–60 km/h auf Schrittgeschwindigkeit – auf einer Straße, die sich mit durchschnittlich 20 Prozent Gefälle Richtung Tal windet. Das Szenario ist hart, aber durchaus realistisch, denn trotz der Steilheit gibt es Verkehr und Ortsdurchfahrten, und die Schwerkraft beschleunigt Mann und Maschine rasant. Einfach laufen lassen, ist nicht ratsam.
Mit Preisen von 135 bis 533 Euro und Gewichten von 367 bis 569 Gramm decken unsere Testmuster von Hayes, Hope, Magura, Shimano, Sram, Trickstuff und TRP das Spektrum dessen ab, was zum Verzögern in Frage kommt. Außer den Testfahrten unternahmen wir auch Prüfstandsversuche, um den Charakter der Bremsen zu testen. Unser Anspruch dabei ist, alle möglichen Lastfälle zu erfassen. Um dem sehr variablen Faktor Mensch gerecht zu werden, treten Testfahrer in drei Gewichtsklassen an: 75, 85 und 105 Kilogramm. So können wir abschätzen, welchen Einfluss das Fahrergewicht auf das Ergebnis hat. Denn: Nicht jeder Biker ist ein Cross-Country-Floh, und im Gebirge erhöht sich das Systemgewicht durch den Rucksack.
Nach Abschluss aller Fahrten können wir positiv festhalten: Das allgemeine Niveau der Trail-Bremsen ist ordentlich. Es kam trotz einiger Scheibenschäden zu keinen katastrophalen Bremsausfällen.
Den kompletten Vergleichstest inkl. aller Daten, Punktetabellen und der Notenübersicht finden Sie in BIKE 5/2019. Als PDF kostet der Vergleichstest 1,99 Euro. Warum nicht kostenlos? Weil Qualitätsjournalismus einen Preis hat. Dafür garantieren wir Unabhängigkeit und Objektivität. Das betrifft ganz besonders die Tests in BIKE. Die lassen wir uns nicht bezahlen, sondern das Gegenteil ist der Fall: Wir lassen sie uns etwas kosten, und zwar Hunderttausende Euro jedes Jahr.
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