Markus Greber
· 18.07.2016
Erst, wenn alle Details zusammenpassen, entsteht ein rundum durchdachtes Sportgerät – das gilt für das E-MTB genauso wie für rein Muskelkraft betriebene Bikes.
GEOMETRIE
1. Laufraddurchmesser In den Shops stehen E-MTBs mit 29- und 27,5-Zoll-Laufrädern. Die Unterschiede beim Fahren sind relativ gering, 29er rollen etwas besser über Hindernisse. Für kleine Personen sind 29er allerdings weniger geeignet.
2. Lenker und Sattel Bikes mit breiten Lenkern lassen sich deutlich angenehmer und kontrollierter steuern, daher empfehlen wir Lenker mit einer Breite um die 70 Zentimeter. Beim Sattel dagegen gibt es kein festgelegtes Einheitsmaß.
3. Übersetzung Die Übersetzung spielt in unseren Tests eine wichtige Rolle. Bei Einfach-Übersetzungen (nur ein Kettenblatt vorn) machen am Hinterrad Kassetten mit 42er-Ritzel fast immer Sinn. Einige Motoren bieten die Möglichkeit für ein zweites Kettenblatt vorn.
4. Bremsen E-Bikes wiegen um die 20 Kilo und brauchen starke Bremsen. Alle Stopper mit weniger als 180 Millimetern Bremsscheibendurchmesser vorn und hinten halten wir für grenzwertig.
5. Rahmengeometrie In unseren Testbriefen veröffentlichen wir zu jedem Bike die genauen Geometriedaten. Wer seine Bedürfnisse genau kennt, tut sich damit leicht, die Bikes im Detail zu vergleichen.
AUSSTATTUNG
Federlemente: Das Fahrwerk ist der Kern eines Mountainbikes. Nur, wenn es gut auf den Fahrer einstellbar ist, kann das Bike seine Möglichkei- ten voll ausspielen. In fast allen E-MTB-Fahrwerken kommen Dämpfer und Gabeln mit Luft als Federmedium zum Einsatz. Öl sorgt für die Dämpfung.
Vario-Sattelstütze: Kein Bauteil am Mountainbike hat in den letzten Jahren für mehr Komfort und Sicherheit gesorgt: Per Knopfdruck senkt sich der Sattel ab, und der Fahrer kann sich in der Abfahrt frei bewegen und sein Gewicht verlagern. Ein überaus sinnvolles Anbauteil.
Akku und Reichweite: Dieses Thema spielt selbstverständlich eine zentrale Rolle beim Kauf eines E-Bikes. Doch die Auswahl ist begrenzt. Nur wenige Motorenhersteller bieten verschiedene Größen der Energieträger an, außerdem lassen sich die Akkus nicht zwischen unterschiedlichen Motorsystemen wechseln. Wer sich also auf einen bestimmten Motor und Akku festgelegt hat, muss anschließend herausfinden, welche Hersteller das System in ihren Modellen anbieten. In unseren Vergleichstests in dieser Ausgabe finden Sie in der Kategorie "Fullys" eine Auswahl der wichtigsten Marken und Modelle.
Gewicht:
Unter 20 Kilo: Einige Hardtails mit Standardmittelmotor und 400-Wh-Akku gibt es bereits um die 15 Kilo. Hierfür müssen jedoch technisch alle Register gezogen werden – das zeigt sich dann auch im hohen Preis. Man kann sich darüber streiten, wie wichtig ein paar Pfunde weniger bei Motor unterstützten Bikes sind. Noch leichter als 15 Kilo geht es nur mit kleineren Antrieben – etwa dem Vivax-System.
Über 20 Kilo: Hohes Gewicht hat auf die Fahreigenschaften eines E-MTBs weniger Einfluss als gemeinhin erwartet. Hochwertige Fullys wiegen aktuell um die 20 Kilo. Logisch: Mit jedem Kilo Gewicht sinkt die Reichweite. Den gleichen Einfluss hat natürlich das Fahrergewicht! Bei über 25 Kilo leidet zudem das Handling des Bikes.
Reifen:
Standard-Pneus: E-Bikes sind schwer und setzen den Reifen arg zu. Zu dünne Karkassen machen hier überhaupt keinen Sinn. Robuste Reifen mit einem guten Pannenschutz, geringer Anfälligkeit gegen Durchschläge und guter Kurventraktion sind oberstes Gebot. Natürlich darf auch der Rollwiderstand nicht zu hoch liegen, sonst sinkt die Reichweite. Wichtig zu wissen: Breite Reifen rollen im Gelände meist besser als schmale.
Plus-Reifen: Reifen beeinflussen das Fahrverhalten eines E-Bikes dramatisch. Die neue Plus-Dimension scheint ideal für Mountainbikes mit Antrieb. Traktion und Komfort sind enorm. Wichtig ist, dass auch bei den Plus-Reifen die Karkassen nicht zu dünn sind – sonst drohen vor allem in felsigem Gelände Reifenpannen.
Displays: Sie liegen ständig im Blickfeld, daher sollten sie gut aussehen und dabei die wichtigen Fahrinfos klar anzeigen.
Bosch offeriert neben dem Standard-Display zusätzlich das Nyon-System. Damit lässt sich navigieren, und man kann Feineinstellungen am Motor durchführen. Specialized gibt beim Levo die Wahlmöglichkeit, komplett ohne Display zu fahren, außerdem lässt sich das System drahtlos via ANT mit einigen GPS-Geräten verbinden. Andere Systeme haben ein recht einfaches Standard-Display, manche lassen sich mit dem Handy koppeln und greifen dann auf das GPS-Modul zu. Die wichtigsten Daten zeigen selbstverständlich alle an. Ganz wichtig: die Batteriefüllung, häufig in Kombination mit einer grob abgeschätzten Restreichweite. Dazu kommen Geschwindigkeit, gefahrene Kilometer und Co.