Pünktlich zum Saisonstart beginnt Canyon mit dem Austausch der defekten Akkus an Spectral:On und Torque:On. Der Versandhändler aus Koblenz hat neue Batterien für die betroffenen E-Mountainbikes Spectral:On CF und Torque:On CF mit Shimano-Motoren entwickelt. Die neuen Batterien können ab sofort bestellt werden. Die Auslieferung verzögere sich leider wegen unvorhersehbaren Produktions-Schwierigkeiten gegenüber dem ursprünglichen Plan, heißt es von Canyon. Die meisten betroffenen Kunden sollen den neuen Akku aber zwischen April und Juni erhalten. Die neuen Batterien haben dieselbe Größe und Kapazität wie die Originale und lassen sich einfach mit 720 oder 900 Wattstunden austauschen.
"Die schnellstmögliche Lieferung von Ersatzakkus an alle betroffenen Kunden hat für uns weiterhin höchste Priorität", heißt es auf der Canyon-Homepage. Zusätzlich erweitert Canyon das Kompensations-Programm für Betroffene. Wer die Batterie austauschen lassen musste, konnte schon bisher eine “teilweise Erstattung des Kaufpreises” beantragen, wie in unserem Dezember-Update zu lesen war. Je nach Lieferdatum der neuen Batterie gibt’s jetzt nochmal zusätzliche Erstattungs-Zahlungen von 104 bis 238 Euro pro zusätzlichem Ausfall-Monat. Die Höhe der Erstattung orientiert sich am Kaufpreis des Bikes. Die Ersatzzahlung soll mit dem Versand des neuen Akkus an die Kunden überwiesen werden.
Inzwischen hat Canyon neue Informationen zu den fehlerhaften Akkus veröffentlicht. En block: Eine Lösung, wie mit den betroffenen Batterien umgegangen wird, soll bis Februar 2025 parat sein. Und betroffene Kunden können ab sofort eine teilweise Erstattung des Kaufpreises beantragen.
Konkret heißt es auf der Homepage der Koblenzer: “Wir schätzen dein Verständnis und deine Geduld sehr und arbeiten mit Hochdruck an einer Lösung. Als Dank bieten wir dir eine teilweise Erstattung des Kaufpreises deines Fahrrads an. Diese kann entweder als Canyon Voucher oder direkt auf dein Bankkonto ausgezahlt werden, je nach deinem Wohnsitz und den dort geltenden Zollbestimmungen.” Unter diesem Link kann die Rückerstattung angefordert werden.
“Der angebotene Betrag variiert je nach Modell. Die Bearbeitung kann bis zu 4 Wochen dauern. Achte darauf, dass du die oben beschriebene obligatorische Akkuprüfung durchgeführt hast, bevor du deine Rückerstattung in Anspruch nimmst”, heißt es weiter. Es geht um Beträge zwischen 260 und 596 Euro. Wer statt einer Gutschrift einen Voucher für den Canyon Webshop wählt, bekommt 50 % mehr, also bis zu 894 Euro.
Wie mit den betroffenen Batterien weiter umgegangen wird, ist wohl noch immer nicht abschließend geklärt. “Wir sind auf dem besten Weg, bis Februar eine Lösung zu finden. Weitere Details folgen Mitte Januar, und wir halten dich auf dieser Seite und per E-Mail auf dem Laufenden”, verkündet Canyon auf seiner Homepage. Bis dahin gilt weiter: Batterien aus den betroffenen Chargen sollen nicht verwendet oder geladen werden.
“Obligatorische Überprüfung des Akkus und Informationen zum Einstellen der Nutzung”. Unter dieser nüchternen Headline informiert der Koblenzer Bike-Hersteller Canyon aktuell Kunden über Probleme mit E-Bike-Akkus, wie sie in den Modellen Spectral:On CF/CFR und Torque:On CF verbaut werden. Es geht also um die Carbon-E-Mountainbikes mit Batterien mit 720 und 900 Wattstunden. Alle entsprechenden Bikes haben einen Shimano-Motor Ep8 oder EP801. Betroffene Batterien müssen überprüft und im Schadenfall entsorgt werden. Die Bikes sollen laut Canyon vorerst auf keinen Fall weiter verwendet werden.
Das Problem: In seltenen Fällen können sich Risse oder Spalten im Gehäuse der Batterien bilden, wodurch Wasser ins Innere gelangen kann. Ein Kurzschluss und im aller schlimmsten Fall ein Brand der Batterien können nicht ausgeschlossen werden. Ob auch dein Akku betroffen ist, verrät laut Canyon die Seriennummer. Die Kürzel BT0001, BT0002, BT0003 und BT0004 weisen auf die betroffenen Chargen hin.
Wenn dein Akku zu den betroffenen Akkus gehört, überprüfe ihn bitte visuell auf Schäden am Gehäuse. Beispiele für die Schäden sind auf den Fotos unten zu sehen. Wenn du dir nicht sicher bist oder Hilfe bei der Überprüfung deines Akkus benötigst, kannst du einen Termin mit einem Experten vereinbaren, der eine Ferninspektion durchführt. - Canyon Service auf der Webseite
Zum weiteren Vorgehen schreibt Canyon:
Wenn das Gehäuse deines Akkus beschädigt ist, musst du den Akku gemäß den örtlichen Vorschriften und Bestimmungen entsorgen. Der Akku darf unter keinen Umständen in den Hausmüll geworfen oder zum Recycling gegeben werden. Versuche nicht, den Akku zu verbrennen. - Canyon Webseite
Die betroffenen Batterien, bei denen Schäden festgestellt wurden, können demnach auch persönlich bei Canyon zurückgegeben werden. Allerdings geht das in Deutschland nur am Canyon Service Factory Standort in Koblenz. Canyon bittet eindringlich, vom Versand abzusehen. Tatsächlich ist der Versand von separaten E-Bike-Batterien legal kaum möglich - selbst wenn sie nicht beschädigt sind.
Doch auch, wer bei der Begutachtung seiner Batterie keine Schäden entdeckt, kann nicht aufatmen. Canyon bittet darum, die Akkus keinesfalls weiter zu verwenden oder aufzuladen:
Wenn dein Akku nicht beschädigt ist, die Seriennummer aber darauf hinweist, dass er Teil der betroffenen Charge ist, benutze dein Fahrrad bitte nicht. Setze den Akku wieder in das Fahrrad ein und warte auf unseren nächsten Kontakt mit weiteren Anweisungen.
Alle detaillierten Informationen vom Hersteller findet ihr direkt auf der Canyon-Website!
Offen bleibt bislang, wie das Problem genau gelöst wird. Anfang Dezember wolle man sich bei allen Käufern mit einem Update melden, so Canyon.
Entwarnung gibt es hingegen für alle Canyon-Fahrer, die ein E-Bike mit Bosch- oder TQ-Motor fahren. Auch die originalen Shimano-Batterien (504 oder 630 Wh) der älteren Spectral:On, Neuron:On und Torque:On, alle mit Alu-Rahmen, sind nicht betroffen.