Der Range Rover macht es vor: fein und trotzdem was fürs Grobe. Der Auftritt dieses Carbon-SUV: organisch-weiche Rahmenform, Farbverlauf in der Lackierung, elegant-minimalistisches Design. Fein auch viele Komponenten: Die Gabel wurde speziell für E-SUV entwickelt, spricht zuverlässig an, ist verwindungssteifer als viele andere. Spätestens beim eher harten Sattel und dem fast geraden 75-Zentimeter-Lenker-Lulatsch merkt man, dass Victoria hier auch an sportlich orientierte Kunden denkt. Die Sitzposition ist entspannt, aber eher schon sportlich, das Vorderrad bekommt mehr Gewicht und also mehr Spursicherheit. Verzichtet wurde auf Verstellbarkeit am Vorbau und gefederte Sattelstütze.
Wer auch auf Schotter und Feldweg ein Gepäcktaschenrad sucht, ist mit dem nur 26 Kilo leichten Victoria Fybron gut bedient. Allerdings drücken unsere prall geladenen Taschen auf die Befestigungsstreben des knapp bemessenen Schutzblechs, sodass dieses gelegentlich Reifenkontakt bekommt: Der an sich stabile Gepäckträger hat einen schmalen Aufnahmebereich und wenig seitliche Abstützung zum Rad hin. Daher: Beim Probefahren die eigene Tasche testen!
Das Handling des Victoria Fybron 6 gefällt. Die Pneus haben eine mittige Laufleiste für einen ruhigen, leichten Lauf auf Asphalt; auf dem Feldweg kann man dank grober Seitenstollen trotzdem richtig Gas geben. Das und die gute Fahrwerksbalancierung schaffen viel Sicherheitsgefühl. Slalom wie Geradeauslauf: bestens. Der schon vielfach gelobte Performance-CX E-Bike-Motor von Bosch ist dabei nicht immer der leiseste, aber harmonisch und mit der stärkste. Weiteres Highlight: der Fernlicht-Frontstrahler von Busch & Müller mit 130 Lux, per Lenkerknopf aufblendbar. 5999 Euro sind viel Geld, aber man bekommt auch viel feine Kohlefaser und Laufkultur bei geringerem Gewicht geboten.
Das leichte Victoria Fybron richtet sich an Feldweg-Fans, ist fahrwerksmäßig aber Allrounder. Für Sportlichkeit verzichtet man auf etwas Sitzkomfort, nicht aber auf tolles Handling. Gepäcktaschen testen!