Vertrauenerweckend der kräftige Tiefeinsteiger-Hauptrahmen, die Komfort versprechende Federstütze sowie -gabel, anheimelnd die Optik. Das Velo De Ville wirkt gefällig, aber nicht langweilig. Einen Diamantrahmen konnte der Hersteller AT-Zweirad zum Testtermin leider nicht liefern, doch auch das Tiefeinsteiger-Modell konnte sich beim Gepäcktaschen-Test behaupten. Tatsächlich ist der Alurahmen selbst auch verarbeitungstechnisch wie optisch gelungen, ein Blick auf die schönen Übergänge am Steuerkopf genügt. Gelungen auch die etwas aufrechtere Tourenhaltung, der Vorbau hilft beim Feintuning der Sitzposition. City-Einsatz ist auch wegen des entspannten, gut ausbalancierten Handlings und des gebogenen Lenkers angenehm, und mit dem weichen Comfort-Sattel dachte man ohnehin eher an Kurzstrecke.
Die nachhaltig hergestellte Green-Marathon-Bereifung rollt leicht über Asphalt. Die Scheiben (18er vorn, 16er hinten) verzögern ordentlich, vorn wäre eine Steckachse aber ein wünschenswertes Sicherheitsplus. Wenn’s ruppig wird, halten die Federstütze mit individuell zu wählender Federhärte und die RST-Gabel, was sie versprechen – Kopfsteinpflaster immer ausgenommen. Am Träger haben wir eine zweite Reling und abnehmbare Aufnahmen für das Ortlieb-QuL3.1-System. Trägerösen gibt’s auch am Steuerkopf. Die wartungsintensivere Kettenschaltung steht für sportlich orientierten Toureneinsatz und ist für den Alltag in der City keine optimale Lösung, den Geldbeutel schont diese Cues-Variante jedoch.
Angenehmes Handling, ruhiger Lauf und gute Komfortwerte kann das Velo de Ville AEB 990 als Plus für sich verbuchen. Für den Allrounder-Einsatz raten wir eher zur Nabenschaltung mit 8 oder 11 Gängen statt der hier eingesetzten Kettenschaltung – Customizing macht’s möglich.