Wie die meisten Bikes in unserem Vergleichstest neuer Trekking-E-Bikes mit Bosch-Motor wurde das Pegasus Premio Evo für den neuen Performance CX von Grund auf neu aufgelegt. Mit breiten Reifen, Rahmenschloss und stabilem Gepäckträger setzt Pegasus Akzente bei Komfort und Alltagstauglichkeit. Im Fall des Premio Evo 10 heißt das aber auch: Leichtbau und ein Einsatz abseits der Radwege stehen eher nicht im Lastenheft. Das überlässt man lieber dem vollgefederten Modellen aus Pegasus FS-Baureihe.
Der neue Bosch Performance Line CX Motor bietet mit der 800er Batterie eine enorme Reichweite. Selbst bei mittlerer Unterstützung und abwechslungsreichem Fahrprofil sind 100 Kilometer locker machbar. Wer sparsam fährt und sich nur wenig unterstützen lässt, kommt sogar noch deutlich weiter.
Praktisch: Der Akku wird beim Pegasus nach oben aus dem Unterrohr entnommen. So muss man zum Batterie-Ausbau nicht unter das Rad kriechen und riskiert auch nicht, dass die schwere Batterie bei unvorsichtiger Handhabung aus dem Unterrohr herausfällt.
Und apropos Gewicht: Eine neue Zelltechnologie macht die Akkus zudem leichter. Die 800er-Batterie wiegt jetzt weniger als 4 Kilogramm und liegt damit spürbar unter der 750er-Batterie mit 4,35 Kilogramm. Beim Display haben die Hersteller nach wie vor die Wahl. Pegasus setzt für das Premio Evo 10 Lite auf das große Kiox 500. Fahrdaten bis hin zur eigenen Wattleistung, Tacho-Funktionen und sogar Navigation - hier bleiben keine Wünsche offen. App und Bedienelemente wurden von der Vorgänger-Generation übernommen.
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Die Shimano Cues 10-fach Schaltung ist in der Preisklasse verbreitet, einfache Lichter und Bremsen sind grundsätzlich funktional aber in Sachen Wertigkeit keine Highlights. Zumal das Pegasus den von uns gesteckten Preisrahmen von 4500 Euro voll ausreizt. Das Premio Evo 10 Lite punktet dafür bei den Kontaktpunkten. Der Sattel mit starker Entlastung des Dammbereichs überzeugt ergonomisch und sitzt sich auch auf längeren Touren nicht durch. Das Cockpit gefällt mit breitem aber angenehm gekröpftem Lenker und zentral vor dem Vorbau montiertem Kiox-Display. Schade: Die wenig wertige Suntour NCX-Gabel bringt kaum Komfort und ist unserer Erfahrung nach wenig dauerhaltbar. Leider ein bei Trekking-E-Bikes trotzdem sehr verbreitetes Bauteil.
Das gute Cockpit zahlt sich auch beim Fahren aus. Hier wirkt das Pegasus Premio E-Trekkingbike trotz seines hohen Gewichts sehr angenehm und lässt sich leicht auch durch enge Kurse manövrieren. Das bringt Fahrspaß! Sattel, Lenkerhöhe, Griffweite: Hier ist beim Pegasus alles am richtigen Platz. Das Rad fährt sich entsprechend intuitiv. Der Rahmen wirkt leider steif und die Federgabel ist wenig sensibel. Die breiten Reifen kaschieren diese Komfort-Nachteile aber ganz ordentlich.
Die große Stärke des Pegasus: Das stoische Handling, auch mit schwerer Beladung. Der Gepäckträger hat die höchste Gewichtszulassung im Testfeld, das Rad lässt sich auch mit einseitigen schweren Packtaschen noch gut kontrollieren. Trotz der in Teilen einfachen Ausstattung verbleibt so ein gelungener Gesamteindruck.
Das Gesamtkonzept des Pegasus Premio überzeugt. Kein E-Bike fühlt sich beim Fahren gleichzeitig so souverän und so handlich an, gerade mit Beladung. So ergattert das Premio Evo 10 trotz einfacher Parts eine gute Bewertung. Mit besserer Ausstattung wäre noch wesentlich mehr drin gewesen. Leider sehr schwer.