Kalkhoff Entice AdvanceLeichtes und günstiges SUV-E-Bike

Georg Bleicher

 · 23.06.2024

Das ist das Kalkhoff Entice Advance
Foto: Kalkhoff
Auch mit einem kleinen Motorensystem kann man gute SUV-E-Bikes bauen – wie das leichte und günstige Kalkhoff Entice Advance. Unsere Gewicht-Empfehlung.

Die dick bestollten Pneus sagen, hier steht ein SUV, der breite Lenker dito, die Federgabel nickt dazu freundlich. Irritierend: der fast zierlich wirkende Rahmen und wie leicht sich das E-Bike am Handgriff in der Rahmenmitte anheben lässt – willkommen auf der Kellertreppe! Das Kalkhoff Entice Advance schafft diese Tragbarkeit SUV-untypisch vor allem mit dem leichten Bosch-SX-Motorsystem inklusive 400-Wattstunden-Akku und entsprechender Ausstattung wie der Shimano-Cues-Schaltung mit neun Gängen statt einer Nabenschaltung und Kunststoff-Schutzblechen, die gerade noch breit genug für die 57 Millimeter breiten MTB-Reifen sind. Diese sorgen nicht nur für absoluten Grip auf schlechten Wegen, sondern mit der Suntour-Federgabel mit 75 Millimeter Federweg auch für durchaus zufriedenstellenden Komfort.

Leicht und dynamisch: 55 Nm, die durchaus zupacken können.Foto: Georg BleicherLeicht und dynamisch: 55 Nm, die durchaus zupacken können.

Kalkhoff Entice Advance: Leichtes und günstiges E-Bike

Der Sattel mit breiter Auflage definiert einen Einsatzbereich von City bis entspannter Tour, und die darf auch über Stock und Stein führen. Dazu kann man trotz sportlicher Lenkerform dank des verstellbaren Vorbaus relativ aufrecht sitzen. Der neue Bosch SX packt trotz “nur” 55 Newtonmeter Drehmoment kräftig zu, wenn man gern in Trittfrequenzen um 60 und darüber unterwegs ist. Dabei geht er harmonisch und mit wenig Geräuschen zur Sache. Für die sorgen mehr die licht platzierten, groben Stollen auf den breiten Schwalbe-Pneus; im Gelände super, bringen sie auf Asphalt ein leichtes Ruppeln ins Dahingleiten.

Relativ gutes Lichtbild, aber ziemlich geringe Ausbeute: Kalkhoff-Frontstrahler.Foto: Georg BleicherRelativ gutes Lichtbild, aber ziemlich geringe Ausbeute: Kalkhoff-Frontstrahler.

Der Racktime-Systemträger hat eine Federklappe – auch das ein Plus für multiplen Einsatzbereich. Die Bremsscheiben sind mit 160 Millimetern klein, verzögern aber gut. Gewünscht hätten wir uns dazu Steckachsen statt der verbauten Schnellspanner, die nicht dieselbe Steifigkeit geben. Gespart wurde auch etwas an der Beleuchtung: 40 Lux im Strahler sind heute eher unterer Standard. Allerdings ist das Kalkhoff Entice Advance auch das preisgünstigste Rad im Test. Beim Unternehmen spart man sicher nicht an der Rahmenverarbeitung. Übrigens auch nicht am Handling, das uns in jeder Situation gefallen hat, oder bei der Fahrsicherheit mit Gepäck. Das alles gibt’s für 3599 Euro. Veritabel!

Ein Tiefeinsteiger mit tollem Motor. Für Menschen, die sich beim E-Biken etwas mehr bewegen wollen. Der Spaß macht, vieles kann und der dem SUV-Gewicht erfolgreich den Kampf angesagt hat.


Das SUV-E-Bike im Detail

Das Kalkhoff Entice AdvanceFoto: KalkhoffDas Kalkhoff Entice Advance

MYBIKE-Tipp: Gewicht 4/2024

  • Preis: 3599 Euro >> hier erhältlich
  • Gewicht Testrad: 22,1 kg
  • Zulässiges Gesamtgewicht: 130 kg
  • Rahmengröße: S, M, L, XL (Testgröße gefettet)
  • Rahmen: Aluminium
  • Gabel: SR Suntour XCR32, 60 mm
  • Schaltung: G Shimano Cues, Übersetzung vorne: 42, hinten: 11-41
  • Motor/Akku: Bosch Performance Line SX, 55 Nm / 400 Wh
  • Bremsen: Shimano MT200, hydraulische Scheibenbremse
  • Reifen: Schwalbe Racing Ralph Performance, 57-584
  • Lichtanlage vorne/hinten: Herrmans MR5, Rücklicht: Herrmans H-Trace, LED
  • Maximale Belastung Gepäckträger: MIK Systemgepäckträger, 25 kg
  • Besonderes: Zahlreiche Anschraubpunkte für Zubehör
Einsatzgebiet und Sitzposition des Kalkhoff Entice Advance.Foto: MYBIKEEinsatzgebiet und Sitzposition des Kalkhoff Entice Advance.

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