Dass Fahrradriese Cube Preis-Leistung kann, ist schon länger kein Geheimnis. Zuverlässig schnüren die Waldershofer in unseren Tests ein Ausstattungspaket, das selbst Versender wie Canyon und Rose neidisch machen dürfte. Und auch das neue Kathmandu (hier in der ersten Vorstellung) ist da keine Ausnahme. Zwar reizt das Cube das Preislimit unseres Vergleichstests voll aus. Dafür gibt's aber auch top Parts soweit das Auge reicht.
Gebremst und geschaltet wird mit Premium-Teilen aus Shimanos XT-Regal, die Marken-Laufräder von Newmen sind wertig, die Beleuchtung ist fast so gut wie die Marken-Lampe mit Fernlicht am Konkurrenten von KTM.
Das große Bosch-Display Kiox 500 lässt in puncto Infotainment keine Wünsche offen – wobei das in unserem Test von sechs Trekking-E-Bikes mit dem neuen Bosch-Motor kein Alleinstellungsmerkmal ist. Eine versenkbare Sattelstütze gibt's beim Cube noch on top. Soweit so bekannt.
Das Cube Kathmandu Hybrid SLX 800 kostet 4499 Euro und ist z. B. bei Liquid Life oder Fahrrad XXL erhältlich.
Neu ist: Auch bei Verarbeitung und Details gibt Cube jetzt richtig Gas. Der Rahmen mit den verschliffenen Nähten wirkt wertig, die Teilintegration des Gepäckträgers ist eine gute Idee und verbessert das Handling mit Beladung, ohne dass Cube dafür einen echten Schwerlast-Träger einsetzen muss.
Scheinbar günstige Parts wie die Kunststoff-Schutzbleche sind in der Praxis kein Nachteil. Gerade die Eigenmarken-Griffe gefallen mit hohem Komfort. Einziger Wermutstropfen: Statt die auf Haltbarkeit und weiches Schalten getrimmte neue Linkglide-Schaltung mit nur elf Gängen zu verbauen, setzt Cube nach wie vor auf die klassische Hyperglide XT mit zwölf Gangabstufungen. Möglich, dass Verschleißteile hier etwas eher fällig sind.
Der neue Bosch-Antrieb mit einem 800er-Akku bietet beeindruckende Reichweiten. Selbst bei mittlerer Unterstützung und variierendem Fahrprofil sind etwa 100 Kilometer problemlos möglich. Wer sparsamer fährt und den Motor nur minimal nutzt, kann sogar noch deutlich weiter kommen. Dazu arbeitet der neue Motor leiser und reagiert spürbar sensibler auf den Pedaldruck, als das Vorgängermodell. Zudem bietet der neue Bosch Performance Line CX über 25 km/h nahezu keinen Widerstand. Das großzügige Kiox-500-Display mit Navigation ist ein deutlicher Vorteil für Tourenfahrer.
Eine auffällig wertige Federgabel von Fox, Shimano XT Schaltung und Bremsen und sogar eine Tele-Stütze spendiert Cube dem Kathmandu SLX. Kurz gesagt: Hier bleiben keine Wünsche offen. Eine noch wertigere Ausstattung würde funktional fast keine Vorteile mehr bringen.
Auf dem Cube sitzt man wie auf einem Thron: Souverän und komfortbetont. Das Rad fällt groß aus, bei der Geometrie lässt sich Cube vom Mountainbike inspirieren. Der Lenkwinkel ist etwas flacher, der Radstand etwas länger als üblich. Das bringt einen stoischen Geradeaus-Lauf, im wuseligen Stadtverkehr hätten wir uns etwas mehr Agilität gewünscht. Im Zweifel besser zum kleineren Rahmen greifen! Sonst macht das Cube eine gute Figur, die fein profilierten Reifen rollen gut auf Asphalt, sind auf Schotter aber nicht erste Wahl.
Das neue Kathmandu von Cube ist ein echter Volltreffer. Neben der gewohnt starken Ausstattung punktet das neue E-Trekkingrad auch mit einem überraschend wertig gemachten Rahmen und intelligenten Details wie dem teilintegrierten Gepäckträger. Auch die ausgewogenen Fahreigenschaften überzeugen. Chapeau!