Schnelle Tourenräder mit MotorE-Bikes bis 20 Kilo – das Ampler Curt Anyroad im Test

Georg Bleicher

 · 21.08.2024

E-Bikes bis 20 Kilo: Das Ampler Curt Anyroad im Test
Foto: Ampler
Das neue Ampler Curt Anyroad will die Vorzüge des leichten, smarten E-Bikens auch jenseits von Asphalt bringen. Wie gut klappt das in der Praxis?

Sie fährt gut, macht Spaß und ist simpel, das fanden wir schon beim letztjährigen Test der Ampler Juna. Das neue Ampler Curt Anyroad will zusätzlich auf Schotter und Feldwegen punkten. Dazu gibt’s eine steife Gabel mit breitem Reifendurchlauf und Aufnahmeösen, klein profilierte Reifen – und eine 10-fach Advent X Schaltung von Microshift. Das Argument gegen die echte Alltagstauglichkeit ist beim Anyroad mit der Schaltung also entfallen. Wie schon beim Juna ist der Rahmen auch hier schön anzusehen und solide gearbeitet. Auch wenn der Lenker leicht gebogen ist, sitzt man dynamisch.

Die Fahrwerksgeometrie ist gut austariert, Kurven und Geradeauslauf fühlen sich gut und sicher an. Der Motor hilft nach einem kurzen “tauben” Antritt aufs Pedal leise, kräftig und harmonisch mit, den allerletzten Schliff – verglichen etwa mit dem Mivice-080-Antrieb – hat Ampler ihm aber nicht in seine nur zwei sich gering unterscheidenden Unterstützungsmodi mitgeben können. Der Spaß hört am Berg dann weitgehend auf – da werden die 45 Newtonmeter in der Nabe schüchtern, auch wenn man die knackige Schaltung fleißig bedient.

Alles drin, alles gut sichtbar: das Display-Fenster im Oberrohr.Foto: Georg BleicherAlles drin, alles gut sichtbar: das Display-Fenster im Oberrohr.

Ampler Curt Anyroad: Schnell mal überallhin

Grundsätzlich geht’s mit dem 17-Kilo-Rad übrigens auch ohne Motorhilfe. Auf Schotter nicht gefallen haben die sehr eng geführten Schutzbleche, der Offroad-Einsatzbereich ist vorhanden, aber eher begrenzt. Die Discs (180er-Bremsscheiben) tun ihre Pflicht angemessen, dito der Frontstrahler von Busch und Müller mit satten 80 Lux und einem angenehmen Lichtbild. Smartness ist für Ampler ein wichtiger Faktor: Wer sich und das Rad in der App anmeldet, kann auf einige zusätzliche Funktionen durch integrierte GPS- und GSM-Module im Rad zugreifen – von der Absperrfunktion bis hin zur individualisierten Motoreinstellung.

Das Versprechen: Spaß überall. Solange es sich nicht um Matsch oder zu ruppiges MTB-Terrain handelt, wird es für eher sportlich orientierte und nicht allzu komfortaffine Fahrer in gewissen Grenzen auch eingehalten. Ein Tourenfahrer, der Rennlenker nicht mag, findet hier sein Gravel-Light-Fahrzeug (15 Kilo Gepäckträgerzulassung). Allerdings steht das Rad bepackt schlecht bis gar nicht. Grund: der mittige Ständer. Ansonsten: breit aufgestellt und gut. 3690 Euro sind für das Rad in Anbetracht der Antriebsausstattung ein reeller Preis.


Fazit zum leichten E-Bike Ampler Curt Anyroad

Minimalistisch und doch praktisch, wenig komfortabel, aber schnittig und smart: Das Ampler Curt Anyroad hat seine Ausrichtung als Allroad-Pendlerrad mit smartem Sicherheits-Hightech gefunden.


Ampler Curt Anyroad: Preis & die wichtigsten Infos

Das ist das Ampler Curt AnyroadFoto: AmplerDas ist das Ampler Curt Anyroad
  • Preis: 3690 Euro
  • Gewicht Testrad: 17,3 kg
  • Zulässiges Gesamtgewicht: 120 kg
  • Rahmengröße: S, M, L (Diamantrahmen) / S, M (Trapezrahmen) (Testgröße gefettet)
  • Rahmen: Aluminium 6061
  • Gabel: Aluminium
  • Schaltung: 10-fach, Kette, Microshift Adventx, 11 / 48 Z
  • Motor/Akku: Ampler Heckmotor/Integrierter Ampler Akku, 336 Wh
  • Bremsen: Hydraulische Discs, Shimano M6100/180 mm
  • Reifen: Panaracer GravelKing SK Plus 43-622
  • Sattel: Velo VL-6279
  • Lichtanlage vorne / hinten: B&M IQ XS / Lightskin (in der Sattelstütze)
  • Gepäckträger mit maximaler Belastung: Racktime, maximal 25 kg
  • Besonderes: Montagepunkte zur Befestigung von Zubehör an der Gabel, Diebstahlerkennung, intelligente GPS-Ortung und per Apps abschließbar
Einsatzbereich und Sitzposition des Ampler Curt AnyroadFoto: MYBIKEEinsatzbereich und Sitzposition des Ampler Curt Anyroad

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