Endurance-Rennräder um 4000 EuroDas Scott Addict 30 im Test

Das Scott Addict 30
Foto: Matthias Borchers
Das Scott Addict 30 im Test von 12 Marathonrennrädern für die Langstrecke - unser Schwestermagazin TOUR fühlt dem Endurance-Rad auf den Zahn, das sich den Namen mit dem Leichtbau-Renner von Q36.5-Profi Tom Pidcock teilt - und ihm auch ziemlich ähnlich sieht.

Das Addict hört auf denselben Modellnamen wie der neue Leichtbau-Renner von Scott. Auch optisch besteht Verwechslungsgefahr mit dem Arbeitsgerät von Q36.5-Profi Tom Pidcock. Deutlicher werden die Unterschiede dafür auf der Straße und im Labor. Und die hat unser Schwestermagazin TOUR im Test von 12 Marathonrennrädern deutlich herausgearbeitet.

So präsentiert sich das Addict 30 als typischer Vertreter für die Langstrecke. Durch den langen Radstand und viel Gabelnachlauf zieht das Scott unaufgeregt seine Bahn und verzeiht ruckartige Lenkimpulse. Die Rahmengeometrie fällt für ein Endurance-Rennrad zwar vergleichsweise sportlich aus, dennoch lassen sich lange Touren unbeschwert genießen. Dazu trägt auch der gute Federkomfort der runden Alu-Sattelstütze mit langem Auszug bei.

Die Front präsentiert sich auf Holperpisten nicht ganz so geschmeidig. Die Serienversion dürfte allerdings etwas besser mit Unebenheiten umgehen, da Scott das Rad regulär mit einem geklemmten Carbonlenker listet. Am Testrad, das dank einer Reifenfreiheit von 35 Millimetern im Revier von feldwegtauglichen Allroadbikes wildert, war eine dünne Lenkzentrale aus Alu geklemmt. Da die Bremsleitungen teilintegriert unter dem Vorbau ins Steuerrohr geführt werden, erleichtert das Scott die Wartung.

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Scott Addict 30: Mittelfeldkandidat

Insgesamt wirkt das Rad souverän. Bei den kombinierten Steifigkeitswerten aus Rahmen und Gabel zählt das Addict zum besten Material, auch die Tretlagersteifigkeit lässt keinerlei Ansatz zur Kritik. Speziell schwerere Fahrer werden das zu schätzen wissen.

Erfreulich für den Käufer ist der Aufbau mit Carbonlaufrädern, in der Klasse um 4000 Euro keine Selbstverständlichkeit. Vergleichbar ausgestattet werden bei der Konkurrenz mindestens 200 Euro mehr fällig. Da die Carbonfelgen der Eigenmarke Syncros jedoch relativ schwer sind, kann das Addict an der Waage nur wenig davon profitieren.

Moderne Optik trifft auf Wartungsfreundlichkeit: Das Scott orientiert sich beim Design am gleichnamigen Wettkampfrad, erleichtert aber Service und Positionsanpassung.Foto: Matthias BorchersModerne Optik trifft auf Wartungsfreundlichkeit: Das Scott orientiert sich beim Design am gleichnamigen Wettkampfrad, erleichtert aber Service und Positionsanpassung.

Dennoch: Mit knapp über acht Kilogramm hängt der Renner passabel am Gas, in steilem Gelände hilft die bergtaugliche Übersetzung. Das Scott Addict 30, das mit festen Schutzblechen nachgerüstet werden kann, nimmt den Platz des Mittelklassemodells ein.

Die teureren Ausstattungsvarianten kommen unter anderem mit vollintegriertem Cockpit, der Preissprung fällt mit mindestens 1200 Euro deutlich aus. Unter der Modellreihe Speedster bieten die Schweizer ein preiswertes Pendant mit Alu-Rahmen (999 bis 1799 Euro) an.

Die wichtigsten Details des Scott Addict 30

  • Preis: 3799 Euro >> hier erhältlich
  • Gewicht Komplettrad: 8,2 Kilo
  • Rahmengrößen: XXS, XS, S, M, L, XL, XXL (Testgröße gefettet)
  • TOUR-Note: 2,0
Das Scott Addict 30Foto: Matthias BorchersDas Scott Addict 30

Geometriedaten

  • Sitz-/Ober-/Steuerrohr: 498/555/146 Millimeter
  • Stack/Reach/STR: 587/379 Millimeter/1,55
  • Stack+/Reach+/STR+: 644/587 Millimeter/1,10
  • Radstand/Nachlauf: 1010/66 Millimeter

Ausstattung des Scott Addict 30

  • Antrieb/Schaltung: Shimano 105 Di2 (2x12; 50/34, 11-34 Z.) | Note: 1,0 (5 % Anteil an der Gesamtnote)
  • Bremsen: Shimano 105 (160/160) | Note: 1,5 (5 % Anteil an der Gesamtnote)
  • Reifen: Schwalbe One 32 mm (eff.: 32 mm)| Note: 1,5 (5 % Anteil an der Gesamtnote)
  • Laufräder: Syncros Capital 1.0 35
  • Laufradgewichte: 1305/1805 Gramm (vorne/hinten)

Messwerte des Endurance-Rennrads

  • Gewicht Komplettrad: 8150 Gramm | Note: 3,3 (25 % Anteil an der Gesamtnote)
  • Komfort Heck: 126 N/mm | Note: 2,0 (20 % Anteil an der Gesamtnote)
  • Komfort Front: 90 N/mm | Note: 2,7 (10 % Anteil an der Gesamtnote)
  • Frontsteifigkeit: 9,1 N/mm | Note: 1,0 (10 % Anteil an der Gesamtnote)
  • Tretlagersteifigkeit: 63 N/mm | Note: 1,0 (10 % Anteil an der Gesamtnote)
  • Lack: Note: 1,0 (5 % Anteil an der Gesamtnote)
  • Wartung/Einstellung: Note: 1,0 (5 % Anteil an der Gesamtnote)

Vorteile & Nachteile

  • Plus: extrem fahrstabil, wartungsfreundlich
  • Minus: relativ schwere Carbonfelgen
Stärken, Schwächen und weitere Details zum Scott Addict 30Foto: TOURStärken, Schwächen und weitere Details zum Scott Addict 30

Die 12 Marathonräder des Vergleichs

Links zu den Einzeltests fügen wir sukzessive hier ein.

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