Unser Schwestermagazin TOUR hat 12 Marathonrennräder um 4000 Euro getestet. Das Koga Roqa bietet sich als tourentauglichen Straßenrenner an, der sich mit wenigen Handgriffen zum geländegängigen Gravelbike umfunktionieren lässt: Bis zu 42 Millimeter breite Stollenreifen haben in Rahmen und Gabel Platz. Auch eine entsprechend vorkonfigurierte Variante mit Einfach-Antrieb haben die Niederländer im Programm.
Wer überwiegend auf asphaltierten Straßen unterwegs ist, dem sei allerdings die gezeigte Version mit Zweifach-Kurbel ans Herz gelegt, denn die Bandbreite des Getriebes steigert den Fahrkomfort auf längeren Touren enorm und ist im Gelände kein großer Nachteil.
Als Marathonrennrad gibt sich das Roqa betont komfortabel: Die Sitzposition fällt aufrecht aus, die schlanke Stütze schluckt harte Stöße effektiv, und die zwar sehr einfachen, aber breiten Conti-Reifen filtern zusätzlich Vibrationen. Ein bequemer Oberlenker verleitet zum gemütlichen Cruisen, auch der Sattel taugte den Testern auf Anhieb.
Soll es sportlicher zugehen, kommt diese Ausrichtung naturgemäß an Grenzen. Eingebremst wird das Rad vor allem vom schweren Laufradsatz, der sich bei spontanen Antritten nur mühsam in Schwung bringen lässt. Interessenten für ein bequemes Langstrecken-Rennrad dürfte das aber kaum stören, zumal das Roqa neben der üppigen Reifenfreiheit weitere Vorzüge bietet.
Dazu zählt die Option, Schutzbleche an vorhandenen Schraubösen anzubringen – ohne Einschränkungen bei der Reifenwahl. Auch für einen Gepäckträger, eine Oberrohrtasche und eine Werkzeugbox unter dem Unterrohr gibt es Befestigungspunkte, womit das Rad ohne Bastellösungen zum vollwertigen Reise-Rennrad mutieren kann.
Neben der bereits erwähnten Allroad-Variante, die mit Einfach-Kettenblatt ohne Umwerfer 200 Euro günstiger ist, gibt es noch eine preiswerte Einsteiger-Variante mit mechanisch schaltender Shimano 105 für 2999 Euro sowie die Top-Version Prime mit Shimanos Ultegra Di2, die allerdings 1000 Euro mehr als unser Testrad kostet. Mit Carbonlaufrädern bügelt sie jedoch auch die einzige Schwäche des Roqa aus.
Links zu den Einzeltests fügen wir sukzessive hier ein.