Julian Schultz
· 23.10.2024
Das Attain GTC als “Brot-und-Butter-Rad” von Cube zu bezeichnen, ist weder abwertend noch ungerecht. In der Ausstattungsvariante Race ist es nicht nur das günstigste Attain-Modell, sondern zählt marktübergreifend zu den preiswertesten Rennrädern mit Carbonrahmen und punktet mit zuverlässigen Komponenten. Wohl auch deshalb führt der bayerische Fahrradbauer das Attain seit Jahren nahezu unverändert im Sortiment und lässt sich mit einer ausführlichen Modellpflege Zeit.
Die Abkürzung im Modellnamen deutet bereits auf seine Kernkompetenz hin: Das “Gran Turismo Composite” ist für lange Tage im Sattel konzipiert, wobei die Rahmengeometrie an komfortable Geländeräder angelehnt ist. Das lange Steuerrohr bringt den Fahrer in eine betont aufrechte Sitzposition – gut für den Rücken, weniger gut für eine rennmäßige Sitzhaltung. Der lange Radstand lässt das Cube wie auf Schienen dahingleiten. Dass es relativ träge über den Asphalt rollt, ist dem hohen Gesamtgewicht geschuldet. Wie bei den Disc-Konkurrenten in dieser Preisklasse fällt der hauseigene Alu-Laufradsatz sehr schwer aus. Die Kurbelgarnitur mit massiven statt hohlen Armen schlägt ebenfalls zu Buche.
Abzüge gibt es zudem wegen günstiger Bremsscheiben mit schwächerer Bremsleistung. Zwar ist auch die klassisch runde Sattelstütze vergleichsweise einfach konzipiert, federt dank eines langen Auszugs aber gut und gibt um 7,5 Millimeter nach. Ein Messwert, den selbst teurere Modelle mit Carbonstützen nicht erreichen. Lenker und Gabel dämpfen dagegen unterdurchschnittlich, die zähen 28-Millimeter-Pneus unterstützen kaum. Laut Herstellerangabe ist damit die maximale Reifenfreiheit ausgereizt, das Rahmen-Set verträgt nach unserem Ermessen aber bis zu 32 Millimeter breite Gummis.
Ein passendes Schutzblech-Set ist bei Fachhändlern wegen Sicherheitsbedenken nicht mehr erhältlich. Trotz eines Rückrufs werden die Cubeguard Attain (Modellnummer 13777) in einigen Online-Shops aber weiter angeboten. Weitere Montagepunkte für eine kleine Rahmentasche oder ein integriertes Staufach wie an top-aktuellen Marathonrädern gibt es nicht. Neben dem Race bietet Cube eine 600 Euro teurere Ausstattungsvariante mit Shimanos elektronischer 105 an.