Wie kaum ein anderes Rad in diesem Testfeld verkörpert das Cube Agree die DNA eines waschechten Sportlers. Der Bestseller wird zwar als Endurance-Modell klassiert, gibt sich aber nicht nur in seiner äußeren Kontur betont dynamisch. Der Rahmen ist nach aerodynamischen Gesichtspunkten optimiert; das Sitzrohr, das dem Umfang des Hinterrades folgt, erinnert stark an das von der Tour de France bekannte Profi-Modell Litening Air. Eine vollintegrierte Lenkereinheit und Felgen aus Carbon komplettieren die Anmutung eines High-End-Sportgerätes.
Auch die erst Sitzprobe fällt überraschend aus – überraschend sportlich, denn auf dem Cube sitzt man deutlich gestreckter und rennmäßiger als auf den meisten anderen Kandidaten. Noch frappierender wird der Eindruck in Fahrt. Dass das Agree mit einer konkurrenzlos generösen Ausstattung fast ein ganzes Kilogramm leichter ist als der Durchschnitt des Testfeldes, lässt sich nicht wegdiskutieren und ergibt auch ein klasse Fahrgefühl: Spritzig im Antritt, willig im Lenkverhalten; von Profi-Rennern ist das Rad nicht weit weg.
Großen Anteil daran hat der Laufradsatz, mit Abstand der leichteste im ganzen Testfeld. Die Newmen-Räder sind ohnehin leicht; dass Cube neben Top-Wettkampfreifen auch (vergleichsweise teure) TPU-Schläuche von Tubolito aufzieht, ist nicht etwa ein Optimierungsversuch für unseren Test, sondern steht ganz offiziell in der Ausstattungsliste. Dass es trotz des fulminanten Auftritts nicht ganz für den Testsieg reicht, hängt mit dem nicht sonderlich hohen Komfort des Cube Agrees zusammen, der in dieser Kategorie von uns aber höher bewertet wird als bei Wettkampf-Rennern.
Am Heck straff, an der Front hart, so könnte man den Fahreindruck zusammenfassen. Viel Spielraum, das Rad besser für schlechte Strecken zu wappnen, bleibt nicht: 31 Millimeter beträgt die Reifenfreiheit, womit, realistisch betrachtet, alternativ zu den Serienreifen nur zwei Millimeter Platz bleibt, denn Rennreifen gibt es in der Regel in 30 und 32 Millimetern Breite. Wer aber ein solides Rennrad ausschließlich für die Straße sucht, auf dem man auch mal ein Hobbyrennen bestreiten kann, sitzt auf dem Agree goldrichtig. Mit etwas mehr Budget sogar technisch konkurrenzfähig zur Spitzengruppe: Mit der Top-Schaltung Shimano Dura-Ace kostet das Agree sagenhafte 4999 Euro. Vergleichbar ausgestattete Racebikes können das Zwei- bis Dreifache kosten.
Links zu den Einzeltests fügen wir sukzessive hier ein.